Clive77
Serial Watcher
In der Folge „Hardhome“ der US-Serie Game of Thrones sieht alles zunächst nach einer der üblichen Episoden aus. Verschiedene Handlungsstränge werden gewohnt gut bis superb abgearbeitet, ohne dass es wirklich große Besonderheiten gibt. Wer aber jetzt meint, diese Staffel würde kaum Überraschungen bieten, darf sich auf den titelgebenden Ort und die zweite Hälfte der Folge freuen. Heidewitzka.
King’s Landing
Die kurzen Handlungen, die es hier zu sehen gibt, spielen allesamt in Cerseis (Lena Headey) neuer Unterkunft. Lancel Lannister (Eugene Simon) scheint in der Tat ganz groß ausgepackt zu haben, denn die Queen Mother sieht sich jetzt Anklagen wie Inzest und Königsmord gegenüber. Zudem teilt Qyburn (Anton Lesser) ihr mit, dass Onkel Kevan (Ian Gelder) aus Casterly Rock zurückgekehrt ist, um die Rolle der Hand of the King zu übernehmen und Tommen (Dean-Charles Chapman) sich in seine Gemächer zurückgezogen hat und die Nahrungsaufnahme verweigert.
Keine guten Zeiten für Cersei, die ihre Taten gestehen soll und bis dahin auch bislang keinerlei Aussichten auf Flucht hat. Aber fühlt einer der Zuschauer Mitleid mit ihr? Wahrscheinlich nicht. Sie hat sich ihre Suppe selbst eingebrockt und bekommt nun endlich die Rechnung dafür präsentiert – sowohl physisch als auch psychisch. So wie es momentan aussieht, wird ihre Gerichtsverhandlung auch nicht gerade glimpflich verlaufen. King’s Landing ist damit im Umbruch, denn es bleibt fraglich, wer dort demnächst die Oberhand haben wird. Der High Sparrow (Jonathan Pryce), die Lannisters oder die Tyrells? Momentan scheint alles möglich und es wird davon abhängen, wie die Gerichte der Faith Militant entscheiden werden und ob irgendjemand es verstehen wird, sich durchzusetzen.
Voraussage: In einer der kommenden Episoden wird es hier noch gewaltig knallen - und zwar bevor die Staffel vorbei ist.
Bravoos
Arya (Maisie Williams) macht Fortschritte. Ihre Ausbildung ist im Vergleich zum letzten Mal, als wir einen Blick auf Bravoos bekamen, ein ganzes Stück voran gekommen. Sie gibt sich in der Stadt als eine Händlerin aus und soll dabei die Augen offen halten. Jaqen (Tom Wlaschiha) weist sie schließlich an, sich einmal am Hafen umzusehen, wobei er aber nicht damit herausrückt, was genau es ist, was sie erblicken soll.
Sie besteht diesen kleinen Test und schildert ihrem Ausbilder, wie sie jemanden getroffen hat, der die Leute ausnutzt, um sich selbst zu bereichern. Als Folge davon bekommt sie ihren ersten echten Auftrag und soll diese Person töten.
Schade, dass wir dabei nicht noch zu sehen bekamen, wie sie ihre Mission angeht. Vielleicht in der nächsten Episode (in Anbetracht des Endes der Folge ließ sich das aber verschmerzen).
Während The Waif (Faye Marsay) immer noch skeptisch ist, was Arya angeht, legt Jaqen eher eine Art Gleichgültigkeit an den Tag und meint, sie sollten erst einmal abwarten, wie die junge Dame sich schlägt. In Sachen Tarnung macht Arya sich jedenfalls schon ganz gut und wenn sie ihren Mord erfolgreich (und unerkannt) ausführen kann, wird sie sicher ihrem Ausbildungsziel einen weiteren großen Schritt näher gekommen sein.
Das Tempo bleibt also erwartungsgemäß langsam, wobei der Aufbau dieses Handlungsstrangs aber mittlerweile erste Früchte trägt - Arya als Hit(wo)man ist jedenfalls etwas, worauf man sich freuen kann.
Winterfell
Auch hier passiert nicht viel. Sansa (Sophie Turner) und Theon (Alfie Allen) führen ein längeres Gespräch, bei dem es hauptsächlich darum geht, die Gründe für seinen Verrat von letzter Woche nachzuvollziehen. Während es für den Zuschauer dabei nichts Neues gibt, erfährt Sansa nun aus erster Hand, dass ihre jüngeren Brüder Bran (Isaac Hempstead Wright) und Rickon (Art Parkinson) nicht von Theon ermordet wurden.
Diese Information dürfte ihr neue Kraft geben, ihren langfristigen Plan weiterzuverfolgen. Die Misshandlungen durch Ramsay (Iwan Rheon) scheint sie außerdem besser wegzustecken als man hätte annehmen können. Schon letzte Woche hat sie ihren Gatten ein wenig mit der Thronfolge der Boltons gestichelt. Diesmal lässt sie sehr deutlich durchblicken, dass sie weit davon entfernt ist, gebrochen zu sein. Gut möglich, dass sie tatsächlich in Littlefingers (Aidan Gillen) Fußstapfen treten und sich aus eigener Kraft in nicht allzu ferner Zukunft zur dominanten Persönlichkeit aufschwingen wird.
In einer weiteren Szene bekommen wir außerdem zu sehen, dass die Boltons unter Roose (Michael McElhatton) bestens auf den bevorstehenden Angriff von Stannis (Stephen Dillane) vorbereitet sind. Die Festung Winterfell wurde verstärkt und könnte selbst im Falle einer längeren Belagerung problemlos gehalten werden. Das wird eine harte Nuss für Stannis, wenn er mit seinen (durch das Wetter geschwächten) Truppen schließlich eintrifft.
Ramsay plädiert dafür, nicht auf den Angriff zu warten, sondern will selbst (zusammen mit 20 guten Leuten) aufbrechen und sich um Stannis kümmern, um das Schlachtgeschehen nach eigenen Regeln zu führen. Es wird also spannend werden, wie man in den kommenden Episoden diese Schlacht angehen wird. Sollte es Ramsay vielleicht gelingen, Stannis auszuschalten? Schwer vorstellbar, zumal die neunte Episode der vorherigen Staffeln stets große Schlachten bot (was durch einen möglichen Tod von Stannis vielleicht verhindert würde). Andererseits aber auch nicht unmöglich. Die Serie ist schließlich bekannt dafür, unverhoffte Wendungen zu bringen – wie zum Beispiel das Ding diese Woche, aber mehr dazu im übernächsten Absatz.
Two terrible children of two terrible fathers
Meereen. Das Zusammentreffen von Daenerys (Emilia Clarke) und Tyrion (Peter Dinklage) erfüllt alle Erwartungen, die man als Zuschauer nur haben konnte. Und mehr. Unser Zwerg ist wieder voll in seinem Element und zeigt uns in einer Glanzleistung, wie clever und selbstbewusst er es versteht, sich die Beraterposition an Danys Seite zu sichern. Dabei ist ihm bewusst, dass er die Mother of Dragons stellenweise herausfordert - zum Beispiel, als er erwähnt, dass er Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) - dem Kingslayer - vertraut. Es gibt einen regelrechten Mix aus erklärenden Fakten, Todesdrohungen und Vorschlägen für Danys Zukunft. Grandios.
Sie wiederum erkennt dabei, dass Tyrion sich in der Tat als sehr wertvoll an ihrer Seite erweisen könnte. Er glaubt zwar (noch) nicht daran, dass sie tatsächlich einmal zur Herrscherin von Westeros aufsteigen und den eisernen Thron erklimmen wird, aber die Informationsflut, die er mitbringt, bestärkt Daenerys darin, ihr Ziel weiterzuverfolgen. Ob sie wohl tatsächlich irgendwann das „Rad“ aus Tyrells, Lannisters, Baratheons und den anderen Parteien zerstören wird?
Rückblickend nach der Folge wird uns allerdings klar, dass bei dem ganzen Gespräch die wohl größte Bedrohung von Westeros außer acht gelassen wurde: Die White Walker wurden nicht mit einem Wort erwähnt. Weder Tyrion noch Dany werden wohl damit rechnen, was der kommende Winter mittlerweile hervorgebracht hat - in diesen Teilen sind Stannis und Jon (Kit Harington) den beiden voraus, denn sie haben die Untoten bereits auf dem Schirm.
Kurz erwähnt werden sollte an dieser Stelle noch Jorah (Iain Glen), der dank Tyrion erneut verbannt aber immerhin nicht hingerichtet wird. Jorahs Ziel, seiner Dany wieder näherzukommen, ist damit vorerst (erneut) gescheitert. Er gibt aber nicht auf, sondern will nun versuchen, durch Teilnahme an den Kämpfen bei ihr zu punkten. Dabei muss ihm eigentlich klar sein, dass er sein Leben im Grunde genommen bereits verwirkt hat (Stichwort: Greyscale). Aber statt sich irgendwohin zum Sterben zurückzuziehen versucht er sich lieber daran, bei den Kämpfen noch einmal etwas Gloria zu erlangen. Nun, mal schauen, wie weit er da kommt. Apropos „Greyscale“: Haben sich jetzt eigentlich auch alle infiziert, die Jorah in der Episode berührt haben?
Winter iscoming already here
Als sich die Episode der Hälfte nähert, bekommen wir erst noch einmal einen Blick auf Sam (John Bradley) und Gilly (Hannah Murray) in Castle Black. Als Olly (Brenock O’Connor) auftaucht, versucht Sam ihm klarzumachen, weshalb Jon die unpopuläre Entscheidung von Friedensverhandlungen mit den mörderischen Wildlingen getroffen hat: Es gibt da draußen eine noch größere Gefahr, die der Winter mit sich bringt und gegen die sich die Menschen - egal ob Crow oder Wildling - zusammenraufen müssen, wenn sie bestehen wollen. Fraglich ist allerdings, ob Olly jetzt tatsächlich überzeugt wurde. Der Mord an seiner Familie könnte schwerer wiegen. Hat Sam sich vielleicht ungeahnt einen weiteren Feind in Castle Black gemacht als er Jon sein vollstes Vertrauen aussprach?
Jetzt aber ans Eingemachte: Hardhome. Jon und Tormund (Kristofer Hivju) treffen auf die Wildlinge und versuchen sich darin, ihre Pläne zu unterbreiten. Nach anfänglichen Widerständen (“Hi, Lord of Bones.“ – „Bye, Lord of Bones.“) schaffen sie es sogar, einen Teil der Wildlinge zu überzeugen, dass die Gefahr der White Walker eine Zusammenarbeit mit den Crows erfordert. Dabei kommt Jon zugute, dass die meisten auf Tormunds Ansicht sehr viel Wert legen – denn nach der Offenbarung, dass Jon Mance Ryder getötet hat, wäre andernfalls wohl Schluss mit den Verhandlungen gewesen.
Es ist übrigens eine schöne (vorübergehende) und vor allem glaubwürdige Lösung gewesen, dass nicht alle Wildlinge ihre Zustimmung gegeben haben. Ähnlich wie bei der Night’s Watch sitzt auch hier die Skepsis tief, denn die Auseinandersetzungen der beiden Völker dauern schon ewig an – und mit solchen Traditionen wird nur schwerlich gebrochen.
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King’s Landing
Die kurzen Handlungen, die es hier zu sehen gibt, spielen allesamt in Cerseis (Lena Headey) neuer Unterkunft. Lancel Lannister (Eugene Simon) scheint in der Tat ganz groß ausgepackt zu haben, denn die Queen Mother sieht sich jetzt Anklagen wie Inzest und Königsmord gegenüber. Zudem teilt Qyburn (Anton Lesser) ihr mit, dass Onkel Kevan (Ian Gelder) aus Casterly Rock zurückgekehrt ist, um die Rolle der Hand of the King zu übernehmen und Tommen (Dean-Charles Chapman) sich in seine Gemächer zurückgezogen hat und die Nahrungsaufnahme verweigert.
Keine guten Zeiten für Cersei, die ihre Taten gestehen soll und bis dahin auch bislang keinerlei Aussichten auf Flucht hat. Aber fühlt einer der Zuschauer Mitleid mit ihr? Wahrscheinlich nicht. Sie hat sich ihre Suppe selbst eingebrockt und bekommt nun endlich die Rechnung dafür präsentiert – sowohl physisch als auch psychisch. So wie es momentan aussieht, wird ihre Gerichtsverhandlung auch nicht gerade glimpflich verlaufen. King’s Landing ist damit im Umbruch, denn es bleibt fraglich, wer dort demnächst die Oberhand haben wird. Der High Sparrow (Jonathan Pryce), die Lannisters oder die Tyrells? Momentan scheint alles möglich und es wird davon abhängen, wie die Gerichte der Faith Militant entscheiden werden und ob irgendjemand es verstehen wird, sich durchzusetzen.
Voraussage: In einer der kommenden Episoden wird es hier noch gewaltig knallen - und zwar bevor die Staffel vorbei ist.
Bravoos
Arya (Maisie Williams) macht Fortschritte. Ihre Ausbildung ist im Vergleich zum letzten Mal, als wir einen Blick auf Bravoos bekamen, ein ganzes Stück voran gekommen. Sie gibt sich in der Stadt als eine Händlerin aus und soll dabei die Augen offen halten. Jaqen (Tom Wlaschiha) weist sie schließlich an, sich einmal am Hafen umzusehen, wobei er aber nicht damit herausrückt, was genau es ist, was sie erblicken soll.
Sie besteht diesen kleinen Test und schildert ihrem Ausbilder, wie sie jemanden getroffen hat, der die Leute ausnutzt, um sich selbst zu bereichern. Als Folge davon bekommt sie ihren ersten echten Auftrag und soll diese Person töten.
Schade, dass wir dabei nicht noch zu sehen bekamen, wie sie ihre Mission angeht. Vielleicht in der nächsten Episode (in Anbetracht des Endes der Folge ließ sich das aber verschmerzen).
Während The Waif (Faye Marsay) immer noch skeptisch ist, was Arya angeht, legt Jaqen eher eine Art Gleichgültigkeit an den Tag und meint, sie sollten erst einmal abwarten, wie die junge Dame sich schlägt. In Sachen Tarnung macht Arya sich jedenfalls schon ganz gut und wenn sie ihren Mord erfolgreich (und unerkannt) ausführen kann, wird sie sicher ihrem Ausbildungsziel einen weiteren großen Schritt näher gekommen sein.
Das Tempo bleibt also erwartungsgemäß langsam, wobei der Aufbau dieses Handlungsstrangs aber mittlerweile erste Früchte trägt - Arya als Hit(wo)man ist jedenfalls etwas, worauf man sich freuen kann.
Winterfell
Auch hier passiert nicht viel. Sansa (Sophie Turner) und Theon (Alfie Allen) führen ein längeres Gespräch, bei dem es hauptsächlich darum geht, die Gründe für seinen Verrat von letzter Woche nachzuvollziehen. Während es für den Zuschauer dabei nichts Neues gibt, erfährt Sansa nun aus erster Hand, dass ihre jüngeren Brüder Bran (Isaac Hempstead Wright) und Rickon (Art Parkinson) nicht von Theon ermordet wurden.
Diese Information dürfte ihr neue Kraft geben, ihren langfristigen Plan weiterzuverfolgen. Die Misshandlungen durch Ramsay (Iwan Rheon) scheint sie außerdem besser wegzustecken als man hätte annehmen können. Schon letzte Woche hat sie ihren Gatten ein wenig mit der Thronfolge der Boltons gestichelt. Diesmal lässt sie sehr deutlich durchblicken, dass sie weit davon entfernt ist, gebrochen zu sein. Gut möglich, dass sie tatsächlich in Littlefingers (Aidan Gillen) Fußstapfen treten und sich aus eigener Kraft in nicht allzu ferner Zukunft zur dominanten Persönlichkeit aufschwingen wird.
In einer weiteren Szene bekommen wir außerdem zu sehen, dass die Boltons unter Roose (Michael McElhatton) bestens auf den bevorstehenden Angriff von Stannis (Stephen Dillane) vorbereitet sind. Die Festung Winterfell wurde verstärkt und könnte selbst im Falle einer längeren Belagerung problemlos gehalten werden. Das wird eine harte Nuss für Stannis, wenn er mit seinen (durch das Wetter geschwächten) Truppen schließlich eintrifft.
Ramsay plädiert dafür, nicht auf den Angriff zu warten, sondern will selbst (zusammen mit 20 guten Leuten) aufbrechen und sich um Stannis kümmern, um das Schlachtgeschehen nach eigenen Regeln zu führen. Es wird also spannend werden, wie man in den kommenden Episoden diese Schlacht angehen wird. Sollte es Ramsay vielleicht gelingen, Stannis auszuschalten? Schwer vorstellbar, zumal die neunte Episode der vorherigen Staffeln stets große Schlachten bot (was durch einen möglichen Tod von Stannis vielleicht verhindert würde). Andererseits aber auch nicht unmöglich. Die Serie ist schließlich bekannt dafür, unverhoffte Wendungen zu bringen – wie zum Beispiel das Ding diese Woche, aber mehr dazu im übernächsten Absatz.
Two terrible children of two terrible fathers
Meereen. Das Zusammentreffen von Daenerys (Emilia Clarke) und Tyrion (Peter Dinklage) erfüllt alle Erwartungen, die man als Zuschauer nur haben konnte. Und mehr. Unser Zwerg ist wieder voll in seinem Element und zeigt uns in einer Glanzleistung, wie clever und selbstbewusst er es versteht, sich die Beraterposition an Danys Seite zu sichern. Dabei ist ihm bewusst, dass er die Mother of Dragons stellenweise herausfordert - zum Beispiel, als er erwähnt, dass er Jaime (Nikolaj Coster-Waldau) - dem Kingslayer - vertraut. Es gibt einen regelrechten Mix aus erklärenden Fakten, Todesdrohungen und Vorschlägen für Danys Zukunft. Grandios.
Sie wiederum erkennt dabei, dass Tyrion sich in der Tat als sehr wertvoll an ihrer Seite erweisen könnte. Er glaubt zwar (noch) nicht daran, dass sie tatsächlich einmal zur Herrscherin von Westeros aufsteigen und den eisernen Thron erklimmen wird, aber die Informationsflut, die er mitbringt, bestärkt Daenerys darin, ihr Ziel weiterzuverfolgen. Ob sie wohl tatsächlich irgendwann das „Rad“ aus Tyrells, Lannisters, Baratheons und den anderen Parteien zerstören wird?
Rückblickend nach der Folge wird uns allerdings klar, dass bei dem ganzen Gespräch die wohl größte Bedrohung von Westeros außer acht gelassen wurde: Die White Walker wurden nicht mit einem Wort erwähnt. Weder Tyrion noch Dany werden wohl damit rechnen, was der kommende Winter mittlerweile hervorgebracht hat - in diesen Teilen sind Stannis und Jon (Kit Harington) den beiden voraus, denn sie haben die Untoten bereits auf dem Schirm.
Kurz erwähnt werden sollte an dieser Stelle noch Jorah (Iain Glen), der dank Tyrion erneut verbannt aber immerhin nicht hingerichtet wird. Jorahs Ziel, seiner Dany wieder näherzukommen, ist damit vorerst (erneut) gescheitert. Er gibt aber nicht auf, sondern will nun versuchen, durch Teilnahme an den Kämpfen bei ihr zu punkten. Dabei muss ihm eigentlich klar sein, dass er sein Leben im Grunde genommen bereits verwirkt hat (Stichwort: Greyscale). Aber statt sich irgendwohin zum Sterben zurückzuziehen versucht er sich lieber daran, bei den Kämpfen noch einmal etwas Gloria zu erlangen. Nun, mal schauen, wie weit er da kommt. Apropos „Greyscale“: Haben sich jetzt eigentlich auch alle infiziert, die Jorah in der Episode berührt haben?
Winter is
Als sich die Episode der Hälfte nähert, bekommen wir erst noch einmal einen Blick auf Sam (John Bradley) und Gilly (Hannah Murray) in Castle Black. Als Olly (Brenock O’Connor) auftaucht, versucht Sam ihm klarzumachen, weshalb Jon die unpopuläre Entscheidung von Friedensverhandlungen mit den mörderischen Wildlingen getroffen hat: Es gibt da draußen eine noch größere Gefahr, die der Winter mit sich bringt und gegen die sich die Menschen - egal ob Crow oder Wildling - zusammenraufen müssen, wenn sie bestehen wollen. Fraglich ist allerdings, ob Olly jetzt tatsächlich überzeugt wurde. Der Mord an seiner Familie könnte schwerer wiegen. Hat Sam sich vielleicht ungeahnt einen weiteren Feind in Castle Black gemacht als er Jon sein vollstes Vertrauen aussprach?
Jetzt aber ans Eingemachte: Hardhome. Jon und Tormund (Kristofer Hivju) treffen auf die Wildlinge und versuchen sich darin, ihre Pläne zu unterbreiten. Nach anfänglichen Widerständen (“Hi, Lord of Bones.“ – „Bye, Lord of Bones.“) schaffen sie es sogar, einen Teil der Wildlinge zu überzeugen, dass die Gefahr der White Walker eine Zusammenarbeit mit den Crows erfordert. Dabei kommt Jon zugute, dass die meisten auf Tormunds Ansicht sehr viel Wert legen – denn nach der Offenbarung, dass Jon Mance Ryder getötet hat, wäre andernfalls wohl Schluss mit den Verhandlungen gewesen.
Es ist übrigens eine schöne (vorübergehende) und vor allem glaubwürdige Lösung gewesen, dass nicht alle Wildlinge ihre Zustimmung gegeben haben. Ähnlich wie bei der Night’s Watch sitzt auch hier die Skepsis tief, denn die Auseinandersetzungen der beiden Völker dauern schon ewig an – und mit solchen Traditionen wird nur schwerlich gebrochen.
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