Gerade aus der Vorstellung und bin fast vollends begeistert. Nicht fehlerfrei und mit kaum merklichen, aber doch vorhandenen Längen ausgestattetes, dem Jubiläum würdiges, klassisches 007 Abenteuer. Hatte den Film auf meiner Most Wanted 2012 Liste, und er hat sich dieses Eintrages im Nachhinein verdient gemacht.
Das aus der Story im voraus so ein Geheimnis gemacht wurde entpuppt sich als Seegen, denn ist sie einmal im Gange, ist sie doch relativ vorauszuahnen. Hätte man da mehr preis gegeben, wäre wohl deutlich weniger Spannung aufgekommen. So macht es Spaß dabei zuzusehen, wie sich langsam der Schleier lüftet. Allerdings kann man in diesem Dunst aber eben doch etwas viel erkennen. Seis drum.
Die Regie ist hierbei erstklassig und wunderbar passend. Bereits zu beginn merkt man, dass man hier einen ganz anderen Film vor sich hat, als noch mit Quantum. Nach einem Vollgasstart folgen die verdammt guten Bond Opening Credits, welche perfekt vom Adele Song untermalt und belebt werden. Und um beim Thema Musik zu verweilen: Der Score ist gut. Merklich anders als unter David Arnold, aber nicht weniger intensiv. Zudem mehr das klassische 007 Theme, unterstützt von an Hans Zimmers Arbeit an Batman oder Inception erinnernde Klänge. Ungewöhnlich, aber nicht unpassend.
Nachfolgend kleine Spoiler: Unpassend waren allerdings ein paar Szenen, in denen ein wenig zu deutliche CGI am Werk war. In einer von denen darf Craig sogar eine Reminiszenz an Roger Moores legendären Krokodillauf aufbieten. Überhaupt sind viele Anspielungen an klassische Bonds aus 50 Jahren Filmgeschichte vertreten. Oft als Augen zwinkernder Seitenhieb daherkommend. Viele sehr dezent gesetzt, so das mir sicher noch welche entgangen sind.
Anders als bei der Story wäre mir allerdings eine weniger Geheimnis machen Strategie um gewisse Identitäten von Figuren lieber gewesen, denn dadurch war es relativ vorauszuahnen, wie sich manches entwickelt. Mehr vielleicht an anderer Stelle, also im Spoiler-Bereich. Toll ist allerdings die charakterliche Entwicklung, welche 007 im Filmverlauf durchmacht. Man erfährt viel von ihm, und kann förmlich greifen, wieso er das tut, und wieso er so ist, wie er ist...
Gleiches gilt für Filmbösewicht Bardem, welcher einen glaubhaften und guten Antagonisten abgibt, welcher mit Bond stehts auf Augenhöhe kämpft, und ihm oft sogar deutlich über scheint. Nach großen und großartigen Szenen, hätte ich ihm dann allerdings einen etwas glücklicheren Abtritt von der Bildfläche gewünscht. Aber das ist sicher Geschmacks und Interpretationssache.
Würde Craigs drittes Abenteuer als 007 unterm Strich als sein zweitbestes beurteilen. Knapp geschlagen von Casino Royale, welcher mit 9,5/10 knapp oben auf bleibt.
9/10