Kriegsfilme

Duncan

Well-Known Member
Danke für die Links & Listen. Wahrscheinlich lege ich "must see" vorsichtiger aus als andere. Die Fassbinder-Filme sind ein gutes Beispiel: vieles davon ist geradezu unerträglich schlecht, anderes verdammt gut. Aber ich fürchte, wenn ich einem 18jährigen sage, "Ehe der Maria Braun" ist ein deutscher must see-Film, würde er sich beim Anschauen eher verarscht vorkommen. Was bei "Die Brücke" sicherlich nicht der Fall wäre, da ist die Relevanz unmittelbar verständlich.
 

Puni

Well-Known Member
@Duncan
Ja bei den Listen ging es auch eher um neuere Sachen. Magst du denn die Sachen von zB Petzold, Seidl, Haneke? Oder alles kacke? :biggrin:

Aber gerade Fassbinders Geschichten finde ich, wenn man mal von der angestaubten Optik absieht, recht universell bzw zeitlos, kenn da aber auch bei weitem nicht alles. Du als Matrix Fan hast doch sicher auch Welt am Draht gesehen, oder? Der steht bei mir noch auf der Liste.
 

Duncan

Well-Known Member
Ich muss gestehen, dass ich Haneke bislang für einen Österreicher gehalten habe... den hatte ich bei "deutscher Film" also gar nicht auf der Rechnung. Seidl ist mir völlig unbekannt, von Petzold ist nur der Filmtitel "Die innere Sicherheit" hängengeblieben, ich glaube mit dem hatte er seinen Durchbruch. Würde mich interessieren, wenn es denn wirklich ein guter Beitrag zum Thema RAF ist und keine dieser dummdeutschen Geschichtsfälschungen a la "Swing tanzen verboten". Bei so etwas kriege ich Zustände...

"Welt am Draht" kenne ich und fand den ersten Teil über weite Strecken faszinierend, aber er baut dann doch stark ab - Teil zwei war irgendwie nix mehr. Vielleicht wäre als Kinofilm (statt TV-Zweiteiler) etwas weitaus besseres entstanden - ein must see sogar...

Ein Klassiker der mir auch noch fehlt ist "Die Mörder sind unter uns". Gefühlt wird der ja ähnlich hoch gehandelt wie "Die Brücke".
 

Revolvermann

Well-Known Member
Bei Fassbinder muss ich noch einiges aufholen. Was ich kenne, fand ich aber sehr gut.

Haneke ist kein Östereicher? Warum dachte ich das denn auch? :biggrin:
 

Puni

Well-Known Member
Okay mein Fehler, also wenn ich von deutschen Filmen spreche meine ich generell alles deutschsprachige. Ohne die Österreichfraktion wäre die "deutsche" Filmlandschaft schon weniger spannend.

Petzold hat wirklich viel tolles gedreht, da ist eigentlich alles empfehlenswert. Favoriten wären da mittlerweile wohl Phoenix, Jerichow und Barbara.

Von Uli Seidl kann ich sehr die Paradies-Trilogie (sind alle drei eigenständig) sowie Import/Export und Hundstage empfehlen. Sind alles sehr unangenehme Filme, die von der wahnsinnigen Schauspielführung bzw Regie von Seidl leben und sich wie Dokumentationen anfühlen.
 

Duncan

Well-Known Member
Bei Fassbinder ist wirklich krass was er in nur 37 Jahren Lebenszeit gerissen hat. Da verzeiht man ihm viel Misslungenes... bei "Welt am Draht" hatte ich das Gefühl, er will die Sache im zweiten Teil einfach nur irgendwie zu Ende bringen, nach dem Motto wir drehen mal das und dies und schneiden es dann geschickt zusammen, wird schon klappen.

Katzelmacher, Effi Briest und Die Ehe der Maria Braun sind meine Favoriten von ihm. Ziemlich geil auch dieser "Deutschland im Herbst"-Kurzfilm, in dem er seinem schwulen Mitbewohner zwischendurch was aufs Maul haut 😅

@Puni jetzt hat's Klick gemacht, Seidl waren diese Sachen mit gekaufter Liebe und so... kenne ich doch in Ausschnitten/ vom Hörensagen.
 

Puni

Well-Known Member
Von Fassbinder fand ich Händler der vier Jahreszeiten auch toll, den hab ich vor kurzem zum ersten Mal gesehen. Und natürlich Angst essen Seele auf, sollte klar sein.

Ja genau, das ist Paradies: Liebe über ältere österreichische Damen, die sich in Kenia als Sextouristinnen rumtreiben. Wäre ein ziemlich guter, aber auch sehr unangenehmer Einstieg. :thumbsup:
 

Puni

Well-Known Member
Bei Petzold hab ich noch Gespenster vergessen, den ich auch richtig gut fand.

Aber echt richtig tolle Kriegsfilmtipps hier auf der letzten Seite für Leute, die über die Google-Suche auf diesen Thread kommen. :ugly:
 
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