Ganz ehrlich, Ich fand den richtig gut. Bin jetzt irgendwie traurig, dass ich den u.a. aufgrund der durchwachsenen Kritiken nicht im Kino gesehen hab (und weil ich nicht wieder einen Depp im Sparrow-Mode sehen wollte, was aber eigentlich kaum der Fall ist). Der ganze Film ist schön und kreativ in der optischen Gestaltung, der Humor sitzt, die Story ist zwar natürlich nicht großartig neu, aber erfüllt ihren Zweck, die Musik auch toll - So soll ein Popcorn-Film sein.
Klar ist die Action oft unrealistisch bis dorthinaus, aber das ist bei Verbinski ja nichts Neues und stört im Grunde auch nicht, weil es immer genügend gute/witzige Einfälle gibt die einen darüber hinwegsehen lassen wenn es grad wieder besonders physikalisch fragwürdig zugeht.
Schön war, dass vieles wirklich in der echten Landschaft gefilmt war bzw. mit Setpieces, grausiger Greenscreen-Look war eigentlich kaum auszumachen. So hatte die Action teils fast Indiana Jones - Feeling (spätestens als der Ranger sich an einer Peitsche davonschwingt
).
Die Filmmusik tut ihr übriges, ist abwechslungsreich und verspielt (was bei Zimmer sonst in letzter Zeit ja nicht immer der Fall ist..). Die Wilhelm Tell - Ouvertüre von Rossini (welche ja im Intro der 50er-Jahre - Serie zu hören war) fügt sich perfekt mit den anderen Themen zusammen und machen das Finale zu einem audiovisuellen Erlebnis, das ich nach dem Abspann am liebsten gleich nochmal geschaut hätte.
Was mich am Rande noch gefreut hat waren die wirklich zahlreichen und schön eingesetzten Referenzen an bekannte Filme wie
Spiel mir das Lied vom Tod,
Zwei Glorreiche Halunken,
Mein Name ist Nobody oder
Zurück in die Zukunft.
Wer also Fluch der Karibik, Rango und Italo-Western mag, sollte sich den hier ruhig mal geben. Wobei ich damit nicht sagen will dass es sich hier um Fluch der Karibik im Wilden Westen handelt, aber auch Lone Ranger hat wie die genannten die richtige Mischung aus Slapstick, Dramatik und epischen Momenten.
8/10 fleischfressende Kaninchen