So lange ich schon denken kann schaue ich Actionfilme. Die Mad Max Trilogie war natürlich auch dabei. Vermutlich viel zu früh, als dass es gut für mich gewesen wäre. So haben die Streifen mich damals in jungen Jahren nicht wirklich begeistert und seither wurden sie auch nicht mehr gesichtet. Dieses Problem wird bald behoben. Die Trilogie befindet sich auf dem Weg. Aber dann ist da ja noch der neueste Ableger, Fury Road.
Wie man anhand der oben beschriebenen Thematik erahnen kann, hat mich der Prozess dieses Films lange kalt gelassen. Genau so lange, bis ich erste bewegte Bilder gesichtet habe. Leck mich am Hosenboden, sah das geil aus. So war für mich sehr schnell klar: „Das Ding musst du sehen. Am besten noch gestern.“ Und gestern war es dann auch so weit. Aber kann Mad Max Fury Road das halten, was die Trailer suggeriert und zelebriert haben? Steht hier eine Art Revival des Actionkinos bevor? Aber sowas von JA²!
Miller hat sich und seine Reihe mit seinen mittlerweile stolzen 70 Lenzen dermaßen übertroffen, dass es dem geneigten Actionfan die Tränen in die Augen treibt. Mad Max Fury Road ist Actionkino in Perfektion.
Leute ohne Vorkenntnis der Trilogie können sich den hier ruhig anschauen. Da wird nicht viel an Know How benötigt und man ist direkt mittendrin in dem Wahnsinn der postapoaklyptischen Tristesse. Lange an irgendwelchen Erklärungen aufhalten ist nicht. Ein kurze Einführung und dann nur noch Vollgas. Anhand dieser Einführung lässt sich auf jeden Fall sagen, dass Fury Road nach Teil 1 spielt. Alles andere ist optional. Vermutlich mehr Reboot denn Fortsetzung.
Inhaltlich hat Fury Road zumindest auf den ersten Blick nicht viel zu bieten. Brauch er aber auch nicht. Im Prinzip ist die Story nur eine lange, wahnsinnige Reise verschiedener Personen aus verschiedenen Gründen. Wenn gerade mal nicht die Kacke am dampfen ist bekommt jeder erwähnenswerte Charakter genau das Maß an Zeit und Tiefe die er/sie braucht, um sie dem Zuseher näher zu bringen. Abseits dieser Momente passiert dann das, weshalb Mad Max Fury Road seinen Platz im Olymp sicher inne hat. Es kracht an allen Ecken und Enden.
Und das in einer Art und Weise der Perfektion, die ihresgleichen sucht. Scheiß auf die Avengers und scheiß auf Fast & Furious 7. Hier ist die neue Messlatte und sie wurde für die zuletztgenannten unerreichbar hoch gelegt. Klar sind auch hier Szenen aus dem Computer drin, aber so hat Action verdammt nochmal auszusehen. Hier geht alles so schön und mit soviel Liebe zum Detail zu Bruch, man kriegt die Kinnlade gar nicht mehr hoch. Handbremse ist nicht, von den bereits erwähnten ruhigen Passagen mal abgesehen. Miller drückt das Pedal bis zum Anschlag durch und lässt es nicht mehr los, ohne dass dabei das geringste Maß an Langeweile aufkeimen kann. Da könnte ich jetzt hier noch so viel umschreiben, das MUSS man einfach gesehen haben.
Hardy als neuer Max macht seine Sache mehr als gut, wenn er auch nicht wirklich viel zu tun bekommt. Ihm zur Seite steht eine wunderbare Charlize Theron, die fast schon sowas wie der heimliche Held dieses Films ist. Alles andere passt wie Arsch auf Eimer.
Was bleibt noch groß zu sagen? Ich könnte mich nur wiederholen. Muss ja aber nicht sein. Hier ist die neue Referenz des Actionkinos. Bitte, einfach nur ansehen und genießen. Bis auf weiteres bleibt mir hier gar keine andere Wahl als die Bestmarke zu vergeben.
10/10