Hab gerade Daredevils letzten Sprung gesehen.
Doch, doch. Meine Güte. Das ist eine wirklich gute Serie geworden. Das ist glaube ich die erste Superheldenserie, bei der man das Gefühl hat, dass sie für Erwachsene gemacht wurde. Sie ist reichlich hart und ganz schön düster, was gewisse Figurenentwicklungen betrifft, aber auch von den Dialogen her kommt Daredevil meistens sehr erwachsen rüber. Die Figurenzeichnung des Kingpins. Die Beziehung zwischen Foggy und Karen. Foggy mal nicht der typische "witzig"nervige Sidekick. Karen nicht die default Romanze.
Die Kampfszenen sind wirklich gut. Sie wirken komplizierter einchoreographiert, aber das ist es nichtmal. Bei jedem einzelnen Kampf verkauft Charlie Cox die Anstrengung, die dafür nötig ist. Jedes Mal ist er außer Puste und blutet oder dergleichen. Oder dass er oft auch verliert. Das macht die Kämpfe sehr viel besser. Sie sind oft recht stumpf. Viel stumpfes Eingeprügle. Aber auch das erfüllt seinen Zweck, wenn man Daredevils Gewaltmethoden mit Kingpins vergleicht.
Die Serie ist gewiss nicht perfekt. Verglichen mit Breaking Bad und Co ist die Handlung sehr simpel und es gibt kaum Wendungen. Gerade in der ersten Staffelhälfte gibts ne Menge Längen. Und das zweite Kostüm sieht fraglos behämmert aus. ABER, bei näherer Überlegung ist es so gestaltet, dass es von seinem Gesicht ablenkt. Und ein roter Mann mit Hörnern, der mit zwei Stöcken kämpft wird wohl nie wirklich badass rüberkommen können.
Hut ab, das nenn ich echt mal gelungen. Vom Ton her würd ich es als The Shield mit maskierten Selbstjustizlern beschreiben, nichtmal als Superheldenserie. Die meiste Zeit läuft Matt bloß in schwarzen Sachen rum und es gibt keine Gadgets und auch keine Superbösewichte mit irgendwelchen Gimmicks.
Ich glaub, wer die Dark Knight Filme mochte und wem die noch fast zu comichaft waren, wird sich hier sehr wohl fühlen.