McKenzie schrieb:
aber die Marvel-Sachen sind mir allgemein einfach zu safe, zu CGI, zu sehr Harmlos-Standard-Popcorn
Ja, "safe" trifft es wohl. Das ist auch etwas, das man durchaus kritisieren darf. Aber die Marvel Filme sind eigentlich meistens (!) der ideale Kompromiss. Es sind nunmal "nur" Unterhaltungsfilme. Wenn die mal ein wenig mehr probieren (z.B. "IM3"), gerne, aber in der Regel versuchen die gar nicht die Sterne vom Himmel zu holen. Die Marvel Filme funktionieren meistens und das ohne dabei rotzedämlich zu werden. Aber z.B. "Man of Steel" mit seiner selbstauferlegten Bedeutsamkeit oder der Spidey Reboot mit seiner Unschlüssigkeit, in welche Richtung es nun gehen soll, sind doch viel derber auf die Schnauze geflogen, als 90% der Marvel Film.
Und klar, tendenziell bin ich auch jemand, der gerne das Bemühen sieht, der gerne Mut belohnt. Aber wenn Mut so aussieht wie bei MOS oder ASM, wo teilweise derart dumme und sogar unverzeihliche Fehler gemacht wurden (Peters veränderter Origin durch die Arbeit seines Vaters!), dann nehme ich meine Unterhaltungsfilme lieber als eben das, was sie sind. Unterhaltungsfilme. Und die Marvel Helden sind als Figuren jetzt nicht unbedingt schlechter oder oberflächlicher als Supes oder Spidey (von den X-Men ganz zu schweigen). Klar wurden da Ecken glattgehobelt, aber dafür stehen sie für etwas und haben Wiedererkennungswert. Zum Beispiel ist der aktuelle Kino Steve Rogers in seinen zwei bis drei Filmen ein quasi-perfekter Superman geworden und war das in "Cap 1" schon besser als Cavill, den Snyder und Goyer charakterlich so derbe in den Sand gesetzt haben, dass ich ihnen nicht abnehme, dass sie es von Anfang an darauf angelegt haben, ihn jetzt durch Batman die Lektion lernen zu lassen, die man in MOS vergessen hat ihm mit auf den Weg zu geben.
Revolvermann schrieb:
Was ich damit sagen will ist: Durch mehr oder weniger große, recht anspruchslose Filme für die Massen, wie im Moment die Marvelfilme, bekommen wir mehr "Interstellar".
Tendenziell absolut richtig argumentiert, aber im Bereich der "anspruchslosen Filme für die Massen" gibt es ja auch solche und solche. "Inception", die neuen "Apes" Filme oder bald "Interstellar" sind so gesehen auch Massenfilme. Müssen sie sein, weil sie verflucht teuer sind. Und wären die Transformers Filme auf einem charakterlichen, emotionalen und erzählerischen Level wie die Mehrheit der Marvel Filme, kenne ich mindestens eine Person, die bedeutend weniger abfällig auf die Robo-Klopper herabblicken würde. Oder Star Trek. "Into Darkness" ist eine derartige Quasi-Katastrophe, wie sie unter der zugegeben strengen Führung bei Marvel wohl nie passiert wäre. Und man kann nicht behaupten, dass STID jetzt so mutig und ambitioniert war. Orci/Kurtzman/Abrams haben sich einfach in ihren Terrorismus-Wahn/Kahn-Hommage/Mystery Box Firlefanz verlaufen
Außerdem vergessen viele bei diesem ganzen mal leisen mal lauten Gemecker über "zu viele Superhelden" und "dume Blockbuster", dass Marvel Studios da eine Sonderstellung hat. Die haben einzig und allein ihre Superhelden. Die werden so schnell keinen "Interstellar" produzieren oder sich mit Universal zusammentun, um mitzuhelfen die Uni Monsters wieder auf die Leinwand zu bringen.
Envincar schrieb:
ist nich trotz der ganzen Blockbuster momentan Lucy das nonplus ultra an den Kinokassen?
"Non plus ultra" eher nicht. Die Nummer 1 an den US-Kinokassen aktuell, aber das mangels aktueller Superhelden Konkurrenz (wenn man Hercules als antiken Heros nicht als solchen sieht). Ein Einspielergebnis von etwas über 40 Millionen Dollar am ersten US-Wochenende ist für diesen Film sehr beachtlich, aber weit entfernt von den Dimension, in denen Iron Man, Avengers, Batman, Superman und sogar X-Men und der neue Spidey starteten. "Guardians" wird am Sonntagabend nach dem ersten WE wahrscheinlich schon das Doppelte eingespielt haben.