Joel.Barish
dank AF
Habe natürlich auch wieder die Oscars geguckt und das war dieses Jahr zumindest besser, als die drei Jahre davor. Ellen war zwar nicht herausragend, aber sympathisch und durchaus witzig. Der "You're all racists" Spruch hatte Craig Ferguson Niveau. (Und das ist bei mir als Kompliment zu verstehen. ) Das ständige Gequatsche über Twitter ging mir zwar auf den Keks, aber der Weltrekord-Selfie wars dann doch wert. Und die Pizza Aktion war auch irgendwie bescheuert genug um sympathisch zu wirken. Und die Preise... Ich glaube mit dieser indirekten Splittung zwischen "Gravity" und "12 Years a Slave" hat man es richtig gemacht, auch wenn das wieder diesen Hauch der Berechnung mit sich trägt. War ein spannender Zweikampf zweier ziemlich starker Filme. Dass "American Hustle" übergangen wurde, finde ich jetzt nicht so traurig, da ich den Film nicht so überragend fand. Amy Adams hätte ich es allerdings gegönnt. Ihr und ihrer Leistung. Aber gegen Blanchett hat sie dann doch klar das Nachsehen. Dafür ist "American Hustle" jetzt zusammen mit "Gangs of New York" und dem "True Grit" Remake in der Liste der Filme, die aus 10 Nominierungen keinen Oscar holten. Führend mit eine 11-0 Quote "Die Farbe Lila" und "Turning Point". Auch ne Art in Erinnerung zu bleiben. Mit 7 Oscars ohne Best Pictures hat "Gravity" indes "Star Wars" und "Ein Platz an der Sonne" (je 6) überholt und verweilt hinter "Cabaret" ( 8 ) in dieser Liste der häufig ausgezeichneten Filme ohne BP Auszeichnung. "Cabaret" verlor damals übrigens gegen den Paten. Nur mal so.
Und sonst...
- Yay Spike Jonze!!!
- Meine persönliche Hassliebe zu Steven Gätjen wurde mal wieder auf eine harte Probe gestellt, aber der Kerl ist mit seiner dämlich Art auch irgendwie sehr unterhaltsam. Die Warnkross-pardon-Carpendale geht aber gar nicht. Steven hat ja ein glaubwürdiges Interesse an Filmen, nur halt keinen Humor. Der Carpendale nehme ich aber nicht mal Interesse an "Fashion und Gossip" ab, geschweige denn ein Interesse an Filmen. Auswechseln! Stellt da doch einfach eins von Heidis Models hin, Pro7. Hätte denselben Effekt.
- Grauenhafte, wirklich grau-en-hafte Montagen zu einem dämlichen und inkonsequent verarbeiteten Hauptthema. Montagen abschaffen oder besser machen, aber das hier war erbärmlich. Und wir waren in den letzten Jahren wahrlich nicht verwöhnt mit guten Oscar Montagen.
- Eigentlich ordentlich, aber irgendwie recht sinnfreie "Wizard of Oz" Sache. Wozu? Es gibt doch jedes Jahr einen vergleichbar legendären Film mit irgendwie rundem Jubiläum. Denen gewährt man auch nicht so ein zeitintensives Special.
- Die Oscars waren schon immer irgendwie ein bisschen verkrampft, das "In Memoriam" Segment als Stimmungsdrücker irgendwie passend unter zu bringen. Sonst half ein Werbeblock. Und hier hat man einfach Bette Midler irgendein Lied separat (!) von den Bildern singen lassen, damit die Zeit reicht für einen neuen Werbeblock. Irgendwie auch nicht toll.
- Lupita Nyong'os eigentlich vollkommen unbekannter Bruder ist gut sichtbarer Teil eines weltberühmten Showbiz-Fotos. Coole Sache.
- Harrison Ford war spürbar schlecht gelaunt/gelangweilt. Erst die Pizza hat ihn beruhigt.
- Pharrel in kurzer Hose plus Jackett auf dem roten Teppich. Ja, ähm... warum eigentlich nicht.
- McConaugheys Rede war... sagen wir mal eigenartig.
- Best Dressed: Theron, Bullock, Hathaway, Kendrick, Streep (Nyong'os regelmäßiger Mut zu Farben war andernorts schon mal gelungener)
- Nach dem letztjährigen Skandal mit dem Life of Pi Effekt Team war man dieses Jahr spürbar gnädig mit der Gesprächszeit. Leto, Blanchett, McConaughey wären normalerweise schon zur Hälfte abgesägt worden.
- Und der Peinlichkeits-Preis des Jahres geht natürlich an John Travolta. Immerhin aber kann man sich darüber gut amüsieren.
Auf die "DiCaprio wurde schon wieder übergangen" Heulerei will ich gar nicht eingehen. Dieses Jahr wäre es wirklich verdient gewesen, aber warum ausgerechnet er der Internet-Märtyrer für Oscar-lose Schauspieler ist, verstehe ich immer noch nicht. Gibt noch einige andere Leute, die noch viel eher dran wären als DiCaprio. U.a. diese hier. Aber manchmal ist dieser DiCaprio Oscar-Wahn auch ganz lustig. Plötzlich ergeben sich Muster.
Und noch ein Wort (oder zwei) zu McConaughey und wo der vor fünf Jahren noch war. Natürlich ist es jetzt nicht vollkommen unfassbar, dass der diese Leistungen bringt. Da sind z.B. Jonah Hill und Bradley Cooper überraschender. Aber es ist ein absoluter Fakt, dass er bis vor nicht all zu langer Zeit nicht die Rollen hatte, die er jetzt hat, und dass er ein Image als Schönling ohne größere Ambitionen hatte. Niemand (= sehr wenige Leute) erinnert sich an seine Rolle in "Dämonisch" oder in "Die Jury". Seine Versuche als Action-Star (Herrschaft des Feuers, Sahara?) funktionierten auch nicht und so zählen zu den bekanntesten seiner Filme in den ersten zehn Jahren dieses Jahrhunderts so Knüller wie "Wedding Planner", "Wie werde ich ihn los", "Zum Ausziehen verführt", "Surfer Dude" und "Der Womanizer". McConaughey hat gerade jetzt im zurückliegenden Jahr selbst mehrfach betont, dass er sich selbst in einer Art Sackgasse seiner Karriere sah und bewusst umgedacht hat, um der Karriere eine neue Richtung zu geben. Angefangen mit "Lincoln Lawyer" und verstärkt durch auf den ersten Blick schwierige oder mutige Rolle in "Killer Joe" oder "Magic Mike". Denn Hollywood hat ja nicht plötzlich entschieden, McConaughey ernst zu nehmen, er hat das selbst forciert, da es zuvor nicht mehr so gut geklappt hat.
Und sonst...
- Yay Spike Jonze!!!
- Meine persönliche Hassliebe zu Steven Gätjen wurde mal wieder auf eine harte Probe gestellt, aber der Kerl ist mit seiner dämlich Art auch irgendwie sehr unterhaltsam. Die Warnkross-pardon-Carpendale geht aber gar nicht. Steven hat ja ein glaubwürdiges Interesse an Filmen, nur halt keinen Humor. Der Carpendale nehme ich aber nicht mal Interesse an "Fashion und Gossip" ab, geschweige denn ein Interesse an Filmen. Auswechseln! Stellt da doch einfach eins von Heidis Models hin, Pro7. Hätte denselben Effekt.
- Grauenhafte, wirklich grau-en-hafte Montagen zu einem dämlichen und inkonsequent verarbeiteten Hauptthema. Montagen abschaffen oder besser machen, aber das hier war erbärmlich. Und wir waren in den letzten Jahren wahrlich nicht verwöhnt mit guten Oscar Montagen.
- Eigentlich ordentlich, aber irgendwie recht sinnfreie "Wizard of Oz" Sache. Wozu? Es gibt doch jedes Jahr einen vergleichbar legendären Film mit irgendwie rundem Jubiläum. Denen gewährt man auch nicht so ein zeitintensives Special.
- Die Oscars waren schon immer irgendwie ein bisschen verkrampft, das "In Memoriam" Segment als Stimmungsdrücker irgendwie passend unter zu bringen. Sonst half ein Werbeblock. Und hier hat man einfach Bette Midler irgendein Lied separat (!) von den Bildern singen lassen, damit die Zeit reicht für einen neuen Werbeblock. Irgendwie auch nicht toll.
- Lupita Nyong'os eigentlich vollkommen unbekannter Bruder ist gut sichtbarer Teil eines weltberühmten Showbiz-Fotos. Coole Sache.
- Harrison Ford war spürbar schlecht gelaunt/gelangweilt. Erst die Pizza hat ihn beruhigt.
- Pharrel in kurzer Hose plus Jackett auf dem roten Teppich. Ja, ähm... warum eigentlich nicht.
- McConaugheys Rede war... sagen wir mal eigenartig.
- Best Dressed: Theron, Bullock, Hathaway, Kendrick, Streep (Nyong'os regelmäßiger Mut zu Farben war andernorts schon mal gelungener)
- Nach dem letztjährigen Skandal mit dem Life of Pi Effekt Team war man dieses Jahr spürbar gnädig mit der Gesprächszeit. Leto, Blanchett, McConaughey wären normalerweise schon zur Hälfte abgesägt worden.
- Und der Peinlichkeits-Preis des Jahres geht natürlich an John Travolta. Immerhin aber kann man sich darüber gut amüsieren.
Auf die "DiCaprio wurde schon wieder übergangen" Heulerei will ich gar nicht eingehen. Dieses Jahr wäre es wirklich verdient gewesen, aber warum ausgerechnet er der Internet-Märtyrer für Oscar-lose Schauspieler ist, verstehe ich immer noch nicht. Gibt noch einige andere Leute, die noch viel eher dran wären als DiCaprio. U.a. diese hier. Aber manchmal ist dieser DiCaprio Oscar-Wahn auch ganz lustig. Plötzlich ergeben sich Muster.
Und noch ein Wort (oder zwei) zu McConaughey und wo der vor fünf Jahren noch war. Natürlich ist es jetzt nicht vollkommen unfassbar, dass der diese Leistungen bringt. Da sind z.B. Jonah Hill und Bradley Cooper überraschender. Aber es ist ein absoluter Fakt, dass er bis vor nicht all zu langer Zeit nicht die Rollen hatte, die er jetzt hat, und dass er ein Image als Schönling ohne größere Ambitionen hatte. Niemand (= sehr wenige Leute) erinnert sich an seine Rolle in "Dämonisch" oder in "Die Jury". Seine Versuche als Action-Star (Herrschaft des Feuers, Sahara?) funktionierten auch nicht und so zählen zu den bekanntesten seiner Filme in den ersten zehn Jahren dieses Jahrhunderts so Knüller wie "Wedding Planner", "Wie werde ich ihn los", "Zum Ausziehen verführt", "Surfer Dude" und "Der Womanizer". McConaughey hat gerade jetzt im zurückliegenden Jahr selbst mehrfach betont, dass er sich selbst in einer Art Sackgasse seiner Karriere sah und bewusst umgedacht hat, um der Karriere eine neue Richtung zu geben. Angefangen mit "Lincoln Lawyer" und verstärkt durch auf den ersten Blick schwierige oder mutige Rolle in "Killer Joe" oder "Magic Mike". Denn Hollywood hat ja nicht plötzlich entschieden, McConaughey ernst zu nehmen, er hat das selbst forciert, da es zuvor nicht mehr so gut geklappt hat.