TheGreatGonzo
Not interested in Naval Policy
Ich finde Django hatte deutlich schwerwiegendere Längen als dieser hier. Der Erzähler nach der Pause hat mir außerdem mit am Besten gefallen.
Das darfst du gern denken. Ich für meinen Teil finde sowohl Django als auch Reservoir Dogs großartigcyrus the_viruz schrieb:Im übrigen denke ich, dass die Mehrheit, die Django gut finden, Reservoir Dogs eh nicht gesehen hat und diese den Film auch nicht so feiern würden.
McKenzie schrieb:Das darfst du gern denken. Ich für meinen Teil finde sowohl Django als auch Reservoir Dogs großartig
Schneebauer schrieb:Gute Frage. Hat nicht der Erzähler die Kapiteltitel auf dt. vorgelesen?
Maggi schrieb:Sind euch noch weitere Anspielungen auf anderen Tarantino Filme aufgefallen? Wie ich bereits erwähnt habe sind mir bei der Sichtung die folgenden Punkte aufgefallen:
Der Gesamtplot erinnert an Reservoir Dogs.
Ein Charakter wird Kiddo genannt. (Kill Bill)
Der Satz "a Bastards work is never done" fällt einmal. (Inglourious Basterds)
Tim Roths Charakter hat das selbe Outfit wie Dr.King Schulz. (Django Unchained)
Was ist mit Jackie Brown, Death Proof und Pulp Fiction?
Dein Zitat hat mich noch ein wenig länger nachdenken lassen, und ich möchte dazu doch ein wenig genauer Stellung beziehen. Vorneweg, ich willl niemandem unbedingt von meiner Meinung überzeugen, aber ich es kamen ein paar interessante Gedanken heraus, die ich gern teileBader schrieb:Und Fun Fact, dass du gerade den tarantino-untypischsten Film als besten(?) Tarantino siehst, muss auch erstmal "verdaut" werden.
*sigh*TheRealNeo schrieb:Was hat denn Ennio Morricone mit dem Visuellen zu tun?
Dachte ich auch. Also vom Hörensagen, dann habe ich den mal auf Netflix nachgeholt und muss sagen, dass der nicht nach Tarantino wirkt aber wiederum doch ziemlich. Eventuell spielt ja auch noch der Zeitgeist der 90er Jahre mit der ja Reservior Dogs und Pulp Fiction zumindest optisch vage Ähnlichkeiten auf bietet. Ich denke, hätte Tarantino Jackie Brown nach dem Millennium gemacht, wäre der noch mehr abgestunken.TheGreatGonzo schrieb:Ich dachte immer, Jackie Brown sei der untarantinoigste Tarantino (Sicher aber der Schwächste).
Sehr interessanter Gedanke! Allerdings sehe ich ähnliche Anklänge in diese "Mainstream" Richtung schon in Inglourious Basterds (mein liebster QT) und vor allem Kill Bill 1. Von daher würde ich nicht sagen, dass Django eben nicht so extrem heraussticht wie du es hier beschreibst. Trotzdem gebe ich dir absolut recht was die Rückkehr zu alten Pfaden angeht! Ob das jetzt stört oder nicht bzw. ob die Leute damit klar kommen oder nicht steht auf einem anderen Blatt. Da genau diese alten Pfade Tarantino erst zu dieser Legende gemacht.McKenzie schrieb:Also - Ja. Ich liebe Django Unchained, den untarantinoigsten Tarantino am meisten. Ich sehe auch überhaupt kein Problem damit, denn auch wenn der Film ein wenig massenkompatibler wirken mag, ist er doch zu 100% ein Tarantino-Film. Der wurde meines Wissens nicht von Studio abgeändert um irgendwelche Normen zu erfüllen, das ist eben eine Story, die Tarantino so und nicht anders erzählen wollte.
Und das macht ihn für mich in Wahrheit zu einem der mutigsten Streifen von Tarantino. Warum? Weil er sich aus seiner selbstgeschaffenen Comfort Zone herausbewegt hat (und damit zumindest riskiert hat, seine Stammklientel zu irritieren). Er hat eine straighte, ehrliche Story um zwei gute Helden erzählt, die sich (Heldenreise und so) auf den Weg machen, eine Maid aus den Klauen böser Leute zu befreien. Keine Gangster die sich gegenseitig ausbooten, keine Hauptfiguren die nur weniger böse als die Bösen sind. Einfach eine klare, aber wundervoll ausgeführte Story. Das war für Tarantino etwas wirklich neues, frisches, ich war von keinem seiner Filme so überrascht wie von diesem. Tarantino zeigte mal die Balls, einen Film zu inszenieren, in dem etliche Tarantino-Styles und Klischees zwar durchaus noch enthalten waren, diese aber nicht den Film derart für sich vereinnahmten wie bei manch anderen seiner Werke. Ich hatte bei Django noch mehr als bei Basterds dass Gefühl, dass sich Tarantino als Filmemacher weiterentwickelt und seinen stilistischen Bereich erweitert (nicht: verraten) hatte.
Für mich ist Django deshalb wie gesagt nicht der uninteressanteste Tarantino-Film, sondern in seiner Irgendwie-Sonderstellung sogar der interessanteste (und der umwerfendste und schönste und blabla, aber das ist ja Geschmackssache ).
Im Vergleich dazu fühlt sich Hateful Eight fast wie ein Rückschritt an, zu altbekannten und bereits ein wenig ausgetretenen Pfaden. Einige scheinen das mehr zu begrüßen, und mich stört es auch nicht (ich gab Hateful ja auch sehr gute 8/10, für mehr sprang der Funke nicht genug über), aber ich empfinde es keinesfalls als zwingend besser und verstünde nicht, warum das so sein sollte.