Regisseur werden ...nix is!

frost

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@jigsaw was du schreibst ist an sich ja alles schön und auch gut. aber nicht realistisch. zumindest nicht für jemanden der filmemachen ernsthaft betreiben will und nicht als hobby.
sich alles selbstbeizubringen, impliziert das man massenhaft zeit braucht. zeit die viele, in der heutigen zeit nicht haben. es sei denn man hat finanzielle grundlagen, so das man sich um das nackte überleben keine gedanken machen muss. mal ganz abgesehen vom sozialen umfeld. "was machst du eigentlich so?" "ich bin arbeitslos, aber ich nutze die zeit um filmemachen zu lernen".
das dozenten auf unis/fhs 0815 kram reden,finde ich im höchsten maße anmasend. in einem studium bekommt man in der regel finanzielle hilfe ( bafög ) und kann sich komplett auf das wesentliche konzentrieren. selbstverständlich muss man das, was vorgetragen wird, selbst nochmal aufarbeiten und durch eigenes einbringen erweitern. aber das ist in jedem studiengang so.

Man muss als Regisseur auch nicht unbedingt schneiden könnten, schließlich gibts meistens extra dafür Editors. Dem diktiert man dann, wie man sich das ganze vorstellt. Natürlich ist es leichter, wenn man das selbst kann, aber es ist keine Pflicht.

und wie soll man sich den aus dem hut zaubern? die gratis software die du ansprichst, ist nur auf einer sehr niedrigen amateurebene anwendbar. alles was darüber hinausgeht, kostet geld. und selbst dann ist noch nicht schluss, die richtig guten profi plug ins für beispielsweise premiere kosten ebenfalls nochmal geld.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
@ neo Es ist total egal.

Ein Regisseur ist einer, der eine Geschichte als Film umsetzt. Total egal, obs eine eigene oder fremde ist.

Natürlich macht es mehr Sinn, etwas eigenes neues zu machen als ein Remake, eine Nachmache eines anderen. Man muss doch seinen eigenen Style finden und nicht aus der Konkurrenz zusammenklauen. Filme schauen, klar, aber nicht 1-1 Einstellungen und Arbeitsweisen merken und abklauen. Selber probieren, was einem gefällt und was wirkt.

@ jumping

Natürlich kann man ein Filmstudium machen. Das ist interessant, da lernt man viel und man hat mit vielen Leuten zu tun, die im gewünschten Gebiet arbeiten. Allerdings ist das keine Freikarte in die große Kinowelt, was viele leider denken. Wieso sonst gibt es jedes Jahr dutzende Absolventen in Deutschland, von denen man nie was hört?

Film ist Kunst, und in der Branche kann man am besten erfolgreich werden, in dem man sich mit eigenen Arbeiten hocharbeitet und wichtige Leute beeindruckt. Noten sind da vollkommen gleichgültig, glaubs mir.//

Mit was tun meinte ich übrigens, nicht nur zuhaus rumhocken und davon träumen und im Internet Diskussionen führen etc. Man kann auch keine Geschichte schreiben oder ein Bild malen, wenn man immer nur in der Theorie sitzt und drauf hofft, mal einen Kurs über das Thema zu kriegen.
 

frost

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das noten wichtig sind, habe ich nicht gesagt und das ist auch nicht der punkt. ich sage das es wichtig ist, das filmemachen zu erlernen von den absoluten grundlagen bis zu den wirklich wichtigen dingen. dinge, die dir keine internetseite oder ein lehrbuch beibringen können - sondern menschen mit erfahrung und dem entsprechenden können - dozenten eben. sich das selbst anzueignen, ist wie ich schon sagte, unrealistisch. die kontakte, die auch du schon angesprochen hast, sind mit sicherheit ein genauso wichtiger aspekt. es kommt doch nicht von ungefähr, das nur eine handvoll regisseure aus deutschland es "geschafft" haben. die haben zu 90% alle studiert. das filmemachen kunst ist, unterschreibe ich sofort und das man gute filme machen muss, um erfolg zu haben, sehe ich ganz genauso wie du.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Was können denn nur Dozenten über Filme beibringen, was Normalsterbliche nicht wissen können?

In einer Filmschule werden einem neben der Technik auch gewisse Philosophien und Berühmtheiten näher gebracht, die aber nicht wichtig sind.

Ich kenne ausgediente Filmstudenten, die höllisch arrogant auf ihr Wissen sind und dennoch nichts mit ihrem "Talent" auf die Reihe bekommen haben.
 

TheRealNeo

Well-Known Member
Aber angenommen man hat "nichts", d.h. keinen Abschluss an einer Filmakademie o.ä. wie sollte man dann beginnen. Man kann sehr wohl Kontakte auch so usw. knüpfen, aber diese brignen keinem etwas wenn er nicht mal selbst Hand anlegen darf und ob er das darf ohne etwas?
Und es ist eben auch ein großes Risiko, weil nämlich falls das Ganze nicht klappen würde steht man auf einmal mit nichts da, ohne irgendeine AUbildung oder Studium von etwas anderen und man ist schon "alt".
 

frost

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Was können denn nur Dozenten über Filme beibringen, was Normalsterbliche nicht wissen können?

die haben das studiert, waren in der regel in der filmbranche tätig, haben know how. was denn noch? ein normalsterblicher verfügt in der regel nicht über so ein wissen oder die zeit dir sowas über jahre hinweg beizubringen, weil er kein geld damit verdient.

In einer Filmschule werden einem neben der Technik auch gewisse Philosophien und Berühmtheiten näher gebracht, die aber nicht wichtig sind.

woher willst du das wissen? im ernst jetzt mal. studierst du film? oder kannst du das schon alles und diese philosophien sind nichts weiter als ein alter hut für dich? und die technik ist wie gesagt ein wichtiger pfeiler in dieser ausbildung. wie überall...ein automechaniker kann dein auto nicht reparieren wenn er den aufbau des motors nicht kennt.

Ich kenne ausgediente Filmstudenten, die höllisch arrogant auf ihr Wissen sind und dennoch nichts mit ihrem "Talent" auf die Reihe bekommen haben.

wie mittlerweile schon ein paarmal gesagt wurde, spielt kreativität natürlich auch eine rolle. etwas das man in die wiege gelegt bekommen hat - oder auch nicht. genauso wie durchsetzungsvermögen. ich habe nie gesagt das das studieren ein fahrschein in die filmwelt ist. es ist wie bei jedem studiengang, man lernt etwas - am ende muss man selbst was draus machen. und arrogant sind viele studenten, das trifft nicht nur auf die filmleute zu...
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Ca. 95 % der Filmstudenten arbeiten nach ihrem Studium entweder an kleinen Fischen (sprich, NDR Dokumentationen oder als Joe Nobdoy bei RTL), haben garkeinen Job oder gehen ins Ausland. So sieht die Wahrheit aus.

Du kannst mit einem Filmschulabschluss nicht in ein Produktionsstudio gehen und dich darum bewerben, irgendeinen teuren Film machen zu dürfen. So läuft das nicht.

Regisseur eines teuren Films zu sein bedeutet hohe Verantwortung, und die übergibt man keinem 22-jährigen Neuling, der wie jeder der hundert anderen vor der Tür "nur" ein paar Filmschulfilme gemacht hat. Viele, viele kommen dann als Assistenten oder so ins Geschäft, in der Hoffnung "irgendwann" mal über ein paar Kontakte selbst ans Steuer kommen zu dürfen, was aber selten geschieht.

Und wie ihr euch sicher vorstellen könnt, sind dt. Produktionsstudio seeehr wählerisch in der Form der Projekte. Man muss sich nur anschauen, wie die typischen TV-Filme von ARD, ZDF, RTL und PRO 7 aussehen. Das - ist meistens schon das höchstmögliche, was man als dt. Regisseur machen kann. Bitter, hm?

Ich sage, mach einen guten, billigen Film und schleuder ihn auf so viele Filmfestivals wie möglich - international. Und damit mein ich nicht Cannes oder Sundance, sondern die kleineren. Mach das so oft, bis du schon sowas wie einen Namen hast. DANN hast dus zwar immer noch schwer, aber leichter als alle Joe Nobodies vorher.

Und wer weiss, vielleicht machst du ja den nächsten Überraschungs-Indie-Hit.

Die Zielpersonen schauen nur auf den Film an sich, denen ist scheiss egal ob du ein ehrwürdiger Student der so-und-so Hochschule bist, ob du 2 Jahre lang Pizzas ausgeliefert hast oder aussiehst wie Kevin Smith.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Jigsaw
Ca. 95 % der Filmstudenten arbeiten nach ihrem Studium entweder an kleinen Fischen (sprich, NDR Dokumentationen oder als Joe Nobdoy bei RTL), haben garkeinen Job oder gehen ins Ausland. So sieht die Wahrheit aus.

Und genau das trifft auch auf fast alle anderen Studiengänge zu. Selten kommen die Leute genau in dem Bereich zum Einsatz, den sie vorher jahrelange studiert haben. Trotz alledem ist es so, dass man dadurch eine Qualifikation erreicht, die man auf anderem Wege nur recht schwierig bekommt. Von daher würde ich das Studium nicht überbewerten, es aber auch nicht als lächerliche Kleinigkeit abtun.

Sicherlich ist Kreativität in einem Beruf in der Filmindustrie noch immer eine bedeutender Faktor, aber wenn man zusätzlich dazu noch ein wenig mehr vorweisen kann (Seminare, Studiengang oder ähnliches) ist man sicherlich einen Schritt weiter als jemand der vor Kreativität übersprudelt.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Man kann sich sehr wohl etwas selber beibringen. Indem man sich zum Beispiel Making-Off bei Filmen ansieht.
Sollte das erste Projekt nicht so gut sein, lernt man etwas daraus und macht das beim nächsten Mal besser.
Gut, man muss dafür Zeit haben, aber es ist ja nicht so, dass man hier in Deutschland verhungern würde, wenn man "nur" eine halbe Stelle hat. Halben Tag arbeiten, den Rest des Tages dem Filmemachen widmen.

Wie gesagt, ein Studium ist nicht verkehrt, aber wie es schon jemand sagte: Schule unterdrückt die Kreativität, weil man dann das Filmemachen als etwas rein technisches ansieht und nicht mehr als Kunst. Gilt natürlich nicht für alle Studenten, aber für viele.
 

frost

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wow ich glaub es bringt wirklich ned besonders viel, wenn ich mir hier stellenweise wirklich mühe geb was zu formulieren und dann in euren antworten feststellen muss, das ihr meine postings entweder ned gescheit durchlest,versteht oder überfliegt...was weiss ich.

jigsaw...es ist mir bewusst das die wahrheit so aussieht...aber wieviele menschen haben es denn geschafft ohne studium in die filmbranche zu kommen und nennenswerte erfolge zu verbuchen? du sagst "Ich sage, mach einen guten, billigen Film und schleuder ihn auf so viele Filmfestivals wie möglich - international" ... der dreht sich natürlich von selbst, verbreitet sich selbst etc....sorry ich will ja echt ned beleidigend werden aber das ist schlichtweg naiv was du da sagst. aber egal, ich hab das alles schon begründet hier.

@tyler klar kann mich selbst was beibringen. hab ich ja auch schon gesagt...aber halt nicht die wirklichen "profi dinge"
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von JumpingJackFrost
@tyler klar kann mich selbst was beibringen. hab ich ja auch schon gesagt...aber halt nicht die wirklichen "profi dinge"

Was sind für dich "Profi Dinge"? Es gibt beim Filmemachen keine Zaubertricks oder sowas.

Und ich habe deine Postings aufmerksam durchgelesen und sogar verstanden :wink:
Aber ich bin halt der Meinung, dass ein Studium nicht wirklich nötig ist. Klar, es ist nicht verkehrt, aber auch nicht so notwendig. Ist ja nur meine Meinung.
 

Trauma

New Member
Also ich würde das Studium nicht unterschätzen. Der Bekannte von der Ludwigsburger Filmhochschule ist mittlerweile fertig und meine Freunde haben in seinem Abschlussfilm kleine Statistenrollen bei einem Fußballspiel bekommen (ich hatte da leider keine Zeit). Dabei wurde mir aber schon erzählt, auf wieviel Sachen und Details die beim Dreh achten mussten. Ich denke, man kann sich als Laie gar nicht recht vorstellen, was man da alles auf dem Kasten haben muss und wieviel Sachen es zu wissen und zu beachten gibt. Arrogant sind die übrigens alle :smile:

So Regisseure wie Peter Jackson sind sicherlich die absolute Ausnahme. Der hatte Talent und Glück (war auch noch ne andere Zeit) und er hat mit der Zeit und den entsprechenden Geldern immer mehr dazu gelernt.

Also ein Studium bringt einen definitv weiter und man hat die Möglichkeit, mit Top Equipment zu arbeiten. Das wäre sonst unbezahlbar. Ich kann mir zwar nicht wirklich ein Bild vom Studium machen, aber gerade deshalb würde ich nicht behaupten, dass man den Inhalt auch selber erlernen kann.

Deutschland ist eben ein Land, bei dem sehr auf Titel und Qualifikationen geachtet wird. Abgesehen davon, kommt man über das Studium ja auch in die entsprechenden Kreise und knüpft Beziehungen, die in der Branche notwendig sind.

Viele Regisseure von solchen Schulen werden nicht bekannt, da sie in die Werbebranche gehen (dort verdient man auch sau viel Geld) oder Serien + Dokus drehen.

Die Meisten Filmhochschulen nehmen einen sowieso nur, wenn man davor schon mind. 1 Jahr praktische Erfahrung gesammelt hat und dann noch mit Bewerbungsfilm etc. zu überzeugen weiß. Mein anderer Bekannter hat jetzt sehr gute Chancen auf einen Platz, weil er eben so lange in der Branche gearbeitet und viele Kontakte geknüpft hat.

Ansonsten gibt es auch einige Kunstakademien (z.B. in Stuttgart oder Berlin), die sich zum Teil auf Medien spezialisiert haben. Das wäre eventuell ne Alternative, aber die Plätze sind ebenfalls gefragt und rar.
 

frost

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@tyler
bei nem studium lernt man von der pike ab, wie alles funktioniert. das cutten, kamerahandling,dramaturgie,effektspielereien,szenische tricks ,storyboards,belichtung,die verschiedenen linsen ( wie sie wo und wann angebracht sind ) etc. wahrscheinlich kann man das nicht mal alles unter einem studiengang unterbringen. ( nicht umsonst gibt es etliche substudiengänge die sich mit dem thema befassen )bei ner großproduktion sind viele menschen anwesend - die kamerateams, co-regieleute, statisten, screenplayer, produzenten und natürlich die schauspieler. also ich könnte da nicht den überblick behalten, ohne gute vorbildung und erfahrung.

das kannst du alles anhand von making offs lernen? :smile: wow :squint: die musste mir ma zeigen :wink:
 

frost

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jo, dennoch hoffe ich das wir uns einig sind, das man diese dinge nicht mit n paar stunden lernaufwand täglich erfassen kann. es gibt einfach sachen da braucht man einen fähigen und kompetenten tutor.
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Frost, mach nicht denselben Fehler wie lexx. Anstatt gleich so harsch zu urteilen und persönlich zu werden, solltest du das ganze vielleicht mehr hinterfragen. Frag doch einfach, wieso ich der Ansicht bin, und nenn mich nicht naiv. Denn naiv ist es, andere voreilig einzuschätzen.

:wink:

Ein Studium ist durchaus klasse und hilfreich, das will ich ja gar nicht bezweifeln. Nur ist es nicht der einzige, und auch bei weitem nicht der sichere Erfolgsweg (für den ihn viele halten). Der Topicstarter und auch Neo haben doch sichtlich Interesse daran, richtige Filme zu drehen, Filme wie sie hier diskutiert werden. Dh, keine Werbesachen und auch keine Dokus.

Der Weg durch eine Filmschule ist sicher eine gute Wahl (wenn man überhaupt durch die grausigen Auswahlkriterien kommt), aber was ich betonen wollte, nicht der einzige Weg. Hat man den Willen, kann man es auch so schaffen. Man muss ja auch nicht unbedingt lokal denken. Ja, durchaus arbeite ich schon seit längerem an kleineren Filmen und bereite gerad was größeres vor, was ich hier aber nicht so breittreten will, also kenne ich das Geschehen nicht nur aus reiner Theorie und Annahme.

Um ehrlich zu sein, hatte ich kein gutes Abschlusszeugnis, meine Herkunft ist weder aus reichem Haus, noch bin ich das, was man einen Glückspilz nennen würde - trotzdem habe ich mit ordentlich Recherche, Mut und viel Ehrgeiz schon einiges erreicht.

Was man nicht an einem Tutor hat, das muss man sich halt in langjähriger (!) Nachforschung und mit viel Geduld selbst erarbeiten. Mühselig, aber es geht nichts über ein richtiges Erfolgserlebnis, wenn mal endlich was selbstgemachtes klappt und man merkt, das man langsam besser wird.

Klar, viele amerikanische Regisseure waren in Filmschulen. Das hat aber auch damit zu tun, das es dort Filmschulen wie hier Tanzschulen gibt, und es wesentlich leichter ist, sich in die Branche zu tasten als hier.

Davon ab, das "Studium" an sich bringt eine gewisse Sicherheit mit sich. Man tut was offizielles, kriegt ein wenig Geld und außerdem hat es hierzulande großes Ansehen, wenn man Akademiker ist. Wer den Weg geht, hat sicher recht gute Aussichten auf einen interessanten Job später, nur ist es halt kein Garant, direkt dahin zu kommen wo man sich wahrscheinlich hinwünscht.
 

#23

New Member
vielen dank fuer alle bisherigen und weiteren antworten.

Ich sah mich schon immer mehr als autodidakt. wenn der ehrgeiz reicht kann ich es vieleicht auch ohne studium schaffen.
und die noetige kreativitaet habe ich allemal :wink:
 

Jenny

Gefangen im Cube
Ich weiß nicht obs in Deutschland auch so ist, in Österreich kannst du eine Studiumsberechtigungsprüfung machen, und dann kann man studieren gehen was man will.
 
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