Kurzkritik zur Season 1:
Tja, was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden zweifellos vollständig erfüllt, denn "Rom" ist wieder eine wunderbare, perfekt ausgestattete und mit tollen Darstellern bestückte Serie geworden, die Pendanten wie "Deadwood" oder "Band of Brothers" in kaum etwas nachsteht.
Es war sehr schön zu sehen, wie nah sich die Serie an die historischen Fakten hält, obgleich es natürlich immer bei solchen Filmen oder Serien Fehler gibt.
Man muss allerdings berücksichtigen, dass hier sehr viele Ereignisse im Schnelldurchlauf durchgenommen wurden, da die erste Season auch nicht mehr als die Genre üblichen 12 Episoden bietet.
Der Dramatik an sich und den Charaktergeflechten tut dies aber keinen Abbruch, nur wer wirklich alles verstehen will, der sollte die römische Geschichte einmal kurz überfliegen.
(Wer keine Lust darauf hat, dem sei das auf den DVD's hinterlassene Special "Alle Wege führen nach Rom" ans Herz gelegt:
Hierbei werden ständig interessante geschichtliche Fakten eingeblendet, die einen schönen Überblick verschaffen und die Geschehnisse vertiefen)
Wie immer bei HBO ist auch "Rom" sehr freizügig und geizt auch nicht mit dem Härtegrad, was ich immer als angenehm empfinde, da es nichts schlimmeres gibt, als weichgespülte Historienkost, die irgendeinem Ideal entsprechen will, welches es nie gab.
Hier gibts Römer wie sie waren: Fluchend, am Rumvögeln und Intrigen spinnend.
Aber auch die Besetzung der historischen Persönlichkeiten ist beeindruckend gut gelungen:
Besonders Ciaran Hinds als Cäsar kann vollends überzeugen und strahlt genau das nötige Charisma aus, welches man wohl auch bei der geschichtlichen Figur vorfinden konnte.
Als seine Rechte Hand Marcus Antonius agiert James Purefoy und macht seine Sache mit seinem rohen Charme und seiner subtilen Boshaftgkeit ebenfalls sehr gut.
Hauptaugenmerk liegt aber auf den zwei Soldaten Pullo seinem Freund Lucius Vorenus, gespielt von einem tollen Ray Stevenson und einem nicht minder schlechten Kevin McKidd.
Speziell ihre Dialoge und "Abenteuer" sind wunderbar anzusehen und versprühen auch viel Wortwitz und Dramatik, da Pullo ein eher lebensfroher aber nicht sehr gebildeter Mensch ist und somit das Gegenteil von McKidds Vorenus bildet.
Die Sets sind wirklich atemberaubend und man merkt in jeder Szene, dass man die teuerste TV-Produktion unserer Zeit vor sich hat, da die Stadt Rom förmlich lebt.
Der Marktplatz blüht, es gibt überall kritzeleien, zwielichtige Gestalten, dreckige Böden und umherirrende wilde Tiere.
So muss das sein.
Fazits
"Rom" ist ein wunderbares Stück TV-Geschichte geworden, welches ich speziell jedem Geschichtsfan , aber auch allen anderen ans Herz legen möchte.
Die Darsteller sind top, die Sets über jeden Zweifel erhaben, die Charaktergeflechte immer nachvollziehbar und die historische Nähe wirklich gelungen.
Anschauen!
9,5/10