Komme gerade aus der Filmstarts Preview. Ich möchte an dieser Stelle mein Leid klagen: Unter meinem Sitz befand sich keine Britney Spears CD, sodass ich nicht an der Verlosung des Ipads teilnehmen konnte - von den drei gestellten Fragen an die Kandidaten hätte ich zumindest eine sicher beantworten können.
Jay hat sich rar gemacht und die Karte an seinen Vater abgegeben, von dem alten Drückeberger habe ich aber auch nichts anderes erwartet.
In weiteren Meldungen: +++Ich habe Spring Breakers gesehen+++
Anhand des Trailers konnte ich mir im Vorfeld kaum ein Bild davon machen was mich denn nun eigentlich genau erwartet, mein Interesse wurde allerdings trotzdem geweckt - schonmal ein Lob dafür, so muss das.
Die allererste Einstellung des Filmes stimmt mit wackelnden Brüsten ansehnlicher Damen im t(w)eenie Alter und feiernden muskulösen Kerls, unterlegt von Skrillex' "Scary Monsters and nice Sprites", den Zuschauer direkt auf die folgende Teenie-Komödie, die Spring Breakers darstellt, ein. Nicht.
Der Film kommt kantig und brachial daher und entwickelt in seinen neondurchflutenten, teils (gerade gegen Ende) surrealen Bildern eine fesselnde Atmosphäre. Zur Handlung will ich hier nicht großartig spoilern, kann aber sagen, dass es mir schwer fällt ihn genretechnisch klar einzuordnen. Eine Komödie ist er allerdings definitiv nicht. Irgendwas zwischen Drama, coming-of-age Film und Thriller scheint mir hier angemessen. Zentrum der Geschichte bildet das aus Trailer und Postern bekannte Mädelsquartett, welches sich vom Alltag gelangweilt in die wilde Partywelt des springbreak'schen Florida flüchtet und dort zunächst auch ausgelassen und nicht ohne Unterstützung von allerhand Substanzen die Sau rauslässt. Was dann folgt ist eine interessante Geschichte auf der anderen Seite der studentischen Partywelt die man üblicherweise mit dem Schlagwort Springbreak verbindet. Ich würde den Film nicht wendungsreich nennen, aber der Autor spielt durchaus desöfteren mit Erwartungshaltungen nur um dann doch wieder eine leicht andere Richtung einzuschlagen - wohin die Reise nun
genau geht bleibt recht lange etwas nebulös. (Wobei dem filmbewanderten Kinogänger vermutlich nie vor Überraschung das Monokel aus dem Auge springt.)
Leute die Hotline Miami gespielt haben werden sich sicher das ein- oder andere Mal daran erinnert fühlen. Es gibt zwar keine derartig brachiale Gewalt, aber die grelle Bildsprache ist teils durchaus zu vergleichen. Untermalt wird die Szenerie von ein etwas Dubstep hier, etwas instrumentalem Gangsterrap da und natürlich Britney Spears (in einer ikonischen Sequenz, die ich dem offiziellen Musikvideo definitiv vorziehen würde).
Alles in allem kann ich nur raten hier einen Blick zu riskieren und vergebe
8,5/10 wackelnden Mogambos/Milchtüten/Eutern/Melonen/ihrwisstwasichmeine