Clive77
Serial Watcher
In der Episode “Trial and Error” der US-Serie Supernatural geht es einen Schritt voran in Sachen Höllentore schließen. Während es ein Wiedersehen mit Kevin gibt, werden andere Charaktere nur indirekt erwähnt.
Was ist passiert?
Die Eröffnung der Folge zeigt den Alltag von Kevin (Osric Chau), der nach wochenlanger Studie der (halben) Dämonenschrifttafel endlich etwas entdeckt hat, was die Tore der Hölle für immer verschließen könnte. Wobei sein Zustand nicht gerade gesund erscheint.
Dean (Jensen Ackles) hat sich derweil im Bunker einen eigenen Raum recht stilvoll und waffenhaltig eingerichtet, wobei auch ein Foto vom kleinen Dean und Mary Winchester seinen Platz findet. Die Küche hat er ebenfalls entdeckt und gerade als Sam (Jared Padalecki) und er sich seiner Kochkünste erfreuen, ruft Kevin an. Ein Besuch in Garth’s Versteck für Kevin offenbart, dass zum Verschließen der Höllentore drei Prüfungen beziehungsweise Aufgaben vollzogen werden müssen. Nach jeder Prüfung bedarf es eines henochischen Spruchs, den Kevin bereits entziffert hat. Die erste Aufgabe und gleichzeitig Prämisse in „Trial and Error“: Töte einen Höllenhund und bade in seinem Blut.
Bekanntlich treten diese unangenehmen und unsichtbaren Dämonentierchen immer dann auf, wenn ein Crossroad-Dämon eine Seele einsammeln möchte, für die es vorher einen Zehn-Jahres-Vertrag mit scheinbar schönem Vorteil für den Besitzer der Seele gab. Sam findet schnell heraus, dass im Jahre 2003 die Cassity-Familie (unerwartet von Geologen) auf Öl gestoßen ist und die Brüder machen sich auf den Weg nach Shoshone, Idaho.
Dort angekommen, heuern die Winchesters auf der Cassity-Farm an und es dauert nicht lange, bis es den ersten (für die Brüder unerwarteten) Todesfall durch einen Höllenhund gibt. Es stellt sich aber heraus, dass Carl (John Stewart) nicht der einzige mit einem Crossroad-Deal war. Die Winchesters bleiben also vor Ort und Dean macht Sam klar, dass er den Höllenhund zur Strecke bringen will, während Sam auf den Cassity-Clan aufpasst. Als Dean dem Untier gegenüber steht (dank Kevin wissen die Brüder, wie sie die Viecher sehen können), muss er allerdings einen ordentlichen Prankenschlag wegstecken, so dass Sam den Hund erledigt und (unfreiwillig) in dessen Blut badet.
Dean sagt anschließend den henochischen Spruch auf, aber nichts passiert. Als Sam seinem Beispiel folgt, verspürt er eine Reaktion in seinem rechten Arm. Somit ist Sam nun derjenige, der die weiteren Prüfungen bestehen muss und die erste Aufgabe von dreien ist erfüllt.
I love Hotdogs
Als Zuschauer hat man sich schon länger gefragt, was Kevin den lieben langen Tag so treibt und diese Frage wird nun endlich beantwortet. Tauschen möchte wohl niemand mit ihm. In gewisser Weise ist sein Tagesablauf auch beeindruckend, denn er widmet sich akribisch der Übersetzung der Schrifttafel. So akribisch, dass selbst Burger-Fan Dean ihm gesundes Essen einkauft und die Winchesters ihm nahelegen, etwas mehr auf sich zu achten (tot nützt er niemandem).
Aber Moment, weshalb kann Kevin die Tafel eigentlich nicht lesen wie ein normales (englisches) Buch? Sicher, es ist nur die halbe Schrifttafel, aber bei anderen Gelegenheiten schien es so, als wenn das Lesen ihm keine großen Schwierigkeiten bereitet. Da wirkt doch einiges recht übertrieben und man verspürt, dass die Geschichte um die Höllentore von den Autoren unglaubwürdig gestreckt wird.
Beispiel: Im Beisein von Crowley kann Kevin problemlos die Fußnote von Metatron vorlesen und direkt an Crowley weitergeben. Aber nun braucht er Wochen, um eine Übersetzung zu machen? Da passt doch was nicht.
Zehn kleine Negerlein
Als Carl relativ schnell den Löffel abgibt, waren wohl nicht nur Deans Gedanken, dass man hier nicht auf einen weiteren Höllenhund treffen würde. Für gewöhnlich machen die Crossroad-Dämonen immer nur einen Handel und in der Tat hätte man den Fall hier abschließen können. Doch wie Sam sehr schnell erkennt, bezog sich Carls Handel auf seine große Liebe und damit bleibt der Ölfund teil eines anderen Deals.
Sam erfährt obendrein, dass Crowley persönlich der Crossroad-Dämon war, der die Familie heimgesucht hat. Und es stellt sich heraus, dass neben Carl auch andere Familienmitglieder die eigenen Vorteile beglückwünscht haben. Aber Crowley hat nicht auf die Frist hingewiesen, was recht ungewöhnlich ist. Für die Folge ist es aber von Bedeutung, denn damit wird die Aufgabe von Sam und Dean schwieriger, da sie nicht wissen, wer denn nun von einem Höllenhund heimgesucht wird oder wann.
Sam und Dean
Die Aufgabenverteilung wird von Dean klargestellt: Er ist der einfache Jäger und Sam, der ohnehin zu einem normalen Leben zurück will, der „Man of Letters“. Im Grunde ist es genau das, was schon lange bekannt ist: Dean ist für’s Jagen geboren und Sam sorgt für den nötigen Input der Fälle.
Aber so kommt es (natürlich) nicht: Anstelle von Dean erledigt Sam den Höllenhund und steht damit an erster Stelle, was die Aufgaben angeht. Er hat die erste Prüfung absolviert und muss damit den nächsten beiden entgegen sehen - ob es Dean gefällt oder nicht. Es scheint auch unwahrscheinlich, dass die nächste Folge eine weitere Jagd auf Höllenhunde beinhaltet (aber vielleicht kann Dean „zufällig“ im Verlauf der Staffel aufschließen?).
Komischer Dean: Was bei der Bruder-Thematik auch hervorsticht, ist Deans ungewöhnliche Handlungsweise. Er war derjenige, der Sam erst (wieder) in die Jäger-Sache reingezogen hat und war Zeit seines Lebens (wie es schien) in billigen Motel-Unterkünften zu Hause. Da wirkt es merkwürdig, dass er auf ein sauberes Eigenheim besteht und Abscheu gegenüber der Farm-Unterkunft zeigt und dazu noch kocht (ja, Burger, war nicht anders zu erwarten, aber kochen und Dean?). Kann sein, dass der Rezensent hier einiges überinterpretiert, aber das war nicht der Dean, den die Zuschauer kennen. Die Figur ist geradezu verantwortungsvoll, vor allem in Sachen Sam und wird eindeutig anders behandelt als in allen Serienfolgen zuvor. Gut, er hat seinen Bruder nie im Stich gelassen, aber es war trotzdem nicht der Dean, den wir kennen. Hier wirkt die Figur falsch, denn Dean würde niemals einer Frau wie Ellie (Danay Garcia) ein solches Angebot ausschlagen. Dean wirkte geradezu ausgewechselt in der Folge (auch wenn er ein paar schöne Sprüche bringen durfte).
Staffelbild
An sich ist die aktuelle Folge schlüssig und deutet anders als Staffel sieben auf einen lang angelegten finalen Handlungsstrang hin, was die Verschließung der Höllentore angeht. Hier wird nichts gehetzt, die Mischung aus Einzelfolgen und dem „großen Ganzen“ geht auf. Dennoch bleibt irgendwie das Supernatural-Feeling auf der Strecke. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber diese Folge berührt weit weniger als die anderen staffelrelevanten Folgen. Als Zuschauer hat man den Eindruck eines „ja, die Folge war logisch und musste so sein, um die Handlung voran zu bringen“ einerseits und eines „das sind nicht Sam und Dean, wie ich sie kenne“ andererseits. Es bleibt abzuwarten, wie die weiteren Folgen aussehen, aber es deutet sich hier eine ungewöhnliche Änderung an, die dem Serienkanon entgegen steht.
Fazit: Es geht weiter in Sachen Dämonentore verschließen und recht unerwartet werden die Rollen von Sam und Dean vertauscht. Aber an sich ist „Trial and Error“ eine eher gewöhnliche Folge und in Sachen Winchesters sehr merkwürdig gestaltet.
6/10 Crossroad-Demons...
Was ist passiert?
Die Eröffnung der Folge zeigt den Alltag von Kevin (Osric Chau), der nach wochenlanger Studie der (halben) Dämonenschrifttafel endlich etwas entdeckt hat, was die Tore der Hölle für immer verschließen könnte. Wobei sein Zustand nicht gerade gesund erscheint.
Dean (Jensen Ackles) hat sich derweil im Bunker einen eigenen Raum recht stilvoll und waffenhaltig eingerichtet, wobei auch ein Foto vom kleinen Dean und Mary Winchester seinen Platz findet. Die Küche hat er ebenfalls entdeckt und gerade als Sam (Jared Padalecki) und er sich seiner Kochkünste erfreuen, ruft Kevin an. Ein Besuch in Garth’s Versteck für Kevin offenbart, dass zum Verschließen der Höllentore drei Prüfungen beziehungsweise Aufgaben vollzogen werden müssen. Nach jeder Prüfung bedarf es eines henochischen Spruchs, den Kevin bereits entziffert hat. Die erste Aufgabe und gleichzeitig Prämisse in „Trial and Error“: Töte einen Höllenhund und bade in seinem Blut.
Bekanntlich treten diese unangenehmen und unsichtbaren Dämonentierchen immer dann auf, wenn ein Crossroad-Dämon eine Seele einsammeln möchte, für die es vorher einen Zehn-Jahres-Vertrag mit scheinbar schönem Vorteil für den Besitzer der Seele gab. Sam findet schnell heraus, dass im Jahre 2003 die Cassity-Familie (unerwartet von Geologen) auf Öl gestoßen ist und die Brüder machen sich auf den Weg nach Shoshone, Idaho.
Dort angekommen, heuern die Winchesters auf der Cassity-Farm an und es dauert nicht lange, bis es den ersten (für die Brüder unerwarteten) Todesfall durch einen Höllenhund gibt. Es stellt sich aber heraus, dass Carl (John Stewart) nicht der einzige mit einem Crossroad-Deal war. Die Winchesters bleiben also vor Ort und Dean macht Sam klar, dass er den Höllenhund zur Strecke bringen will, während Sam auf den Cassity-Clan aufpasst. Als Dean dem Untier gegenüber steht (dank Kevin wissen die Brüder, wie sie die Viecher sehen können), muss er allerdings einen ordentlichen Prankenschlag wegstecken, so dass Sam den Hund erledigt und (unfreiwillig) in dessen Blut badet.
Dean sagt anschließend den henochischen Spruch auf, aber nichts passiert. Als Sam seinem Beispiel folgt, verspürt er eine Reaktion in seinem rechten Arm. Somit ist Sam nun derjenige, der die weiteren Prüfungen bestehen muss und die erste Aufgabe von dreien ist erfüllt.
I love Hotdogs
Als Zuschauer hat man sich schon länger gefragt, was Kevin den lieben langen Tag so treibt und diese Frage wird nun endlich beantwortet. Tauschen möchte wohl niemand mit ihm. In gewisser Weise ist sein Tagesablauf auch beeindruckend, denn er widmet sich akribisch der Übersetzung der Schrifttafel. So akribisch, dass selbst Burger-Fan Dean ihm gesundes Essen einkauft und die Winchesters ihm nahelegen, etwas mehr auf sich zu achten (tot nützt er niemandem).
Aber Moment, weshalb kann Kevin die Tafel eigentlich nicht lesen wie ein normales (englisches) Buch? Sicher, es ist nur die halbe Schrifttafel, aber bei anderen Gelegenheiten schien es so, als wenn das Lesen ihm keine großen Schwierigkeiten bereitet. Da wirkt doch einiges recht übertrieben und man verspürt, dass die Geschichte um die Höllentore von den Autoren unglaubwürdig gestreckt wird.
Beispiel: Im Beisein von Crowley kann Kevin problemlos die Fußnote von Metatron vorlesen und direkt an Crowley weitergeben. Aber nun braucht er Wochen, um eine Übersetzung zu machen? Da passt doch was nicht.
Zehn kleine Negerlein
Als Carl relativ schnell den Löffel abgibt, waren wohl nicht nur Deans Gedanken, dass man hier nicht auf einen weiteren Höllenhund treffen würde. Für gewöhnlich machen die Crossroad-Dämonen immer nur einen Handel und in der Tat hätte man den Fall hier abschließen können. Doch wie Sam sehr schnell erkennt, bezog sich Carls Handel auf seine große Liebe und damit bleibt der Ölfund teil eines anderen Deals.
Sam erfährt obendrein, dass Crowley persönlich der Crossroad-Dämon war, der die Familie heimgesucht hat. Und es stellt sich heraus, dass neben Carl auch andere Familienmitglieder die eigenen Vorteile beglückwünscht haben. Aber Crowley hat nicht auf die Frist hingewiesen, was recht ungewöhnlich ist. Für die Folge ist es aber von Bedeutung, denn damit wird die Aufgabe von Sam und Dean schwieriger, da sie nicht wissen, wer denn nun von einem Höllenhund heimgesucht wird oder wann.
Sam und Dean
Die Aufgabenverteilung wird von Dean klargestellt: Er ist der einfache Jäger und Sam, der ohnehin zu einem normalen Leben zurück will, der „Man of Letters“. Im Grunde ist es genau das, was schon lange bekannt ist: Dean ist für’s Jagen geboren und Sam sorgt für den nötigen Input der Fälle.
Aber so kommt es (natürlich) nicht: Anstelle von Dean erledigt Sam den Höllenhund und steht damit an erster Stelle, was die Aufgaben angeht. Er hat die erste Prüfung absolviert und muss damit den nächsten beiden entgegen sehen - ob es Dean gefällt oder nicht. Es scheint auch unwahrscheinlich, dass die nächste Folge eine weitere Jagd auf Höllenhunde beinhaltet (aber vielleicht kann Dean „zufällig“ im Verlauf der Staffel aufschließen?).
Komischer Dean: Was bei der Bruder-Thematik auch hervorsticht, ist Deans ungewöhnliche Handlungsweise. Er war derjenige, der Sam erst (wieder) in die Jäger-Sache reingezogen hat und war Zeit seines Lebens (wie es schien) in billigen Motel-Unterkünften zu Hause. Da wirkt es merkwürdig, dass er auf ein sauberes Eigenheim besteht und Abscheu gegenüber der Farm-Unterkunft zeigt und dazu noch kocht (ja, Burger, war nicht anders zu erwarten, aber kochen und Dean?). Kann sein, dass der Rezensent hier einiges überinterpretiert, aber das war nicht der Dean, den die Zuschauer kennen. Die Figur ist geradezu verantwortungsvoll, vor allem in Sachen Sam und wird eindeutig anders behandelt als in allen Serienfolgen zuvor. Gut, er hat seinen Bruder nie im Stich gelassen, aber es war trotzdem nicht der Dean, den wir kennen. Hier wirkt die Figur falsch, denn Dean würde niemals einer Frau wie Ellie (Danay Garcia) ein solches Angebot ausschlagen. Dean wirkte geradezu ausgewechselt in der Folge (auch wenn er ein paar schöne Sprüche bringen durfte).
Staffelbild
An sich ist die aktuelle Folge schlüssig und deutet anders als Staffel sieben auf einen lang angelegten finalen Handlungsstrang hin, was die Verschließung der Höllentore angeht. Hier wird nichts gehetzt, die Mischung aus Einzelfolgen und dem „großen Ganzen“ geht auf. Dennoch bleibt irgendwie das Supernatural-Feeling auf der Strecke. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber diese Folge berührt weit weniger als die anderen staffelrelevanten Folgen. Als Zuschauer hat man den Eindruck eines „ja, die Folge war logisch und musste so sein, um die Handlung voran zu bringen“ einerseits und eines „das sind nicht Sam und Dean, wie ich sie kenne“ andererseits. Es bleibt abzuwarten, wie die weiteren Folgen aussehen, aber es deutet sich hier eine ungewöhnliche Änderung an, die dem Serienkanon entgegen steht.
Fazit: Es geht weiter in Sachen Dämonentore verschließen und recht unerwartet werden die Rollen von Sam und Dean vertauscht. Aber an sich ist „Trial and Error“ eine eher gewöhnliche Folge und in Sachen Winchesters sehr merkwürdig gestaltet.
6/10 Crossroad-Demons...