Ich habe gestern die ersten vier Episoden gesehen.
The Ballad of Buster Scruggs mit Tim Blake Nelson als singender Revolvermann hat mir überaus gefallen.
Hervorragende Regie und Bildersprache, Nelson ist super und ich hatte ein großes Grinsen im Gesicht. Das kam von den O Brother, Where Art Thou? Coens.
Near Algodones mit James Franco als Bankräuber ist ganz anders, passt aber passenderweise passend zum Ton des ersten. Kurz, kurzweilig, kunterhaltsam. So ein bisschen Arizona Junior.
Meal Ticket mit Dudley Dursley (!) und Liam Neeson über einen Schausteller und seinen gliederlosen MP3-Player zeigt eine andere Seite der Coens, schwärzer. Vielleicht wie A Serious Man. Gefiel mir von der Inszenierung her nicht so.
All Gold Canyon mit Tom Waits als Goldgräber ist die schwächste bisher. Nicht schlecht, und himmel, was für Farben, aber für die Pointe schiens mir insgesamt zu wenig.
edit: jetzt noch gesehen
The Gal Who Got Rattled mit Zoe Kazan ist nett, trottet in der Karawane der Coen Kurzfilme aber sehr gemächlich mit und hat dann auch nicht wirklich viel zu sagen oder zeigen. Ich würde sagen, etwa auf einer Stufe mit der Goldgräber Story.
The Mortal Remains hätte eine Art The Hateful 8 in einer Kutsche werden können, aber damit konnte ich gar nichts anfangen. Für mich mit Abstand die schwächste der fünf Westerngeschichten. Langweile Charaktere, langweilige Handlung, nichtsssagender Schluss. Buster Scruggs ballert die sowas von weg.
Ich würde wie folgt bewerten:
Buster: 9/10
Franco: 7/10
Neeson: 4/10
Waits: 6/10
Kazan: 6/10
Kutsche: lieber hätte ich 100 Dinge nackt im Kino gesneaked
Gesamt: spielt keine Rolle, ich sag, nur die ersten 3 Episoden schauen. Die erste auf jeden Fall.
Die gehört zu den Must-sees des Jahres.