Der läuft ja schon im Kino, und ich muss sagen, ich hatte mit dem Film einen netten Abend auch wenn, dem Trailer nach zu urteilen, O-Ton hier Pflicht zu sein scheint.
Was man bei Banshees halt nicht erwarten sollte ist etwas ähnlich absurdes, verrücktes wie Brügge sehen und sterben. Der Film hat zwar auch ein paar komische Momente, ist größtenteils aber kaum mit dem "Vorgänger" zu vergleichen und weniger "kultig" sondern mehr wie eine Mischung aus "Am Sonntag bist du tot" und einem Giorgos Lanthimos Film. Die Schauspieler sind hier wirklich toll, insbesondere Colin Farell als einfacher, leicht dümmlicher Typ ist der Knaller. Aber auch die angeschnittenen Themen wie Selbstverwirklichung, Freundschaft etc gefielen mir echt gut, auch wenn der ganze Film etwas so seltsames und - mal wieder - schwer greifbares hat, dass ich mir den eigentlich noch einmal anschauen müsste. Er hat auf eine unterschwellige Art und Weise etwas geniales, ohne dass ichjetzt genau benennen könnte, was.
Der Reiz des Film sind auf jeden Fall seine Dialoge, die in vielen Momenten sehr "einfach" und natürlich wirken. Dieser Fokus auf Dialoge und Charaktere wird auch dadurch noch unterstrichen, dass der Film echt nicht besonders hübsch gedreht ist, womit man so gut wie nie von der Inszenierung abgelenkt wird. Er sieht sogar erstaunlich "altbacken" gedreht aus, was in unserer heutigen Zeit anfangs etwas verwirrend ist, dann aber auch wieder gut passt.
Was mich ein wenig gestört hat war dass man nie das Gefühl hatte, dass man sich im Jahr 1923 befindet. Das hätte alles auch in der Jetztzeit auf irgendeiner etwas abgeschiedenen Insel spielen können - das lag entweder an Farells viel zu modernem Aussehen, oder an der Synchro, und hat leider ein bisschen von der Illusion genommen, hier was richtig authentisches zu sehen.
Trotzdem ein wirklich sehenswerter, seltsamer Film mit einem herausragenden Cast.