Die brandaktuelle Version von Top Gun, kommt gleich im einem Set daher. Während sich auf Disc 1 die 3D Version befindet, beinhaltet Disc 2 die 2009er Version des Films in 2D. Für die 3D Fassung wurde auf ein neues Master zurückgegriffen, daß sich bsw. schon im Bildformat äußert: 2D - 2.35:1 und 3D - 2:40:1.
Natürlich ist man gespannt, wie ein 3D konvertiertes Bild, einem Film aus 1986 steht. Das Ergebnis fällt genauso durchwachsen aus, wie der reine Bildtransfer. Wer Tony Scott Filme kennt der weis, daß er seinem Transfer gerne ein paar Farbfilter spendiert und somit das Bild seiner Natürlichkeit beraubt. Auch Top Gun ist davon betroffen und zeigt sich mit einer erhöhten Farbtonwiedergabe. Stellenweise zeugt der Transfer von einem Hang ins gelbliche. Trotzdem kann die Farbpalette punkten und zählt somit zu den positiven Aspekten des Transfers. Die Bildschärfe geht für einen Film dieses Alters in Ordnung, mehr aber auch nicht. Das war es dann aber auch schon mit den Pluspunkten. Die überhöhte Farbintensität greift auch auf den Kontrast zurück. Dieser äußerst sich in dunklen Bildbereichen als etwas zu hell, was sich negativ auf den Schwarzwert auswirkt, der einfach nicht knackig genug erscheint. Das größte Übel des Transfers ist aber die permanente und stark ausgeprägte Kornstruktur. Ständig hat man es mit Bildgrieseln zu tun, das sich so sehr in den Vordergrund drängelt, daß es ein paar Szenen völlig überfordert und nur noch Bildmatsch zu sehen ist. Dazu gesellt sich dann noch ständiges Bildflackern, daß dem Bild zusätzlich zusetzt und reichlich Unruhe in den Transfer einfügt.
Daß der reine Transfer auch richtige gute Szenen zu bieten hat, zeigt er leider viel zu wenig. In lediglich vereinzelten Szenen strahlt das Bild eine gewisse Ruhe aus, plus eine gute Schärfedurchzeichnung und exzellente Farbvielfalt.
Leider trifft eine ansehnliche, bzw. profitable 3D Wiedergabe, auch nur auf wenige Szenen zu. Insgesamt betrachtet, ist der Mehrwert an Dimensionalität eher gering. Zugegeben, an richtig markanten Stellen, bekommt man es kurzzeitig mit einer guten 3D Wiedergabe zu tun und so etwas wie ein Tiefeneffekt wird dabei deutlich erkennbar. Trotzdem ist die 3D Fassung zu keiner Zeit mit heutigen Produktionen vergleichbar. Auch die in 3D hochgehandelten Luftkämpfe verblasen. Nur die Ansicht aus dem Cockpit löst beim Zuschauer ein kleines "Aha" aus. Dafür ist Ghosting ein Fremdwort für den Transfer. Dafür gibt´s andere Störfaktoren, wie die oben genannte Körnung und Bildflackern, die den 3D Modus zusätzlich negativ beeinflußen.
Noch eine Anmerkung, die die Wiedergabe der 3D Version betrifft: Es ist vereinzelt zu lesen, daß man die 3D Version (sozusagen das neue Master) nicht in 2D abspielen kann. Dies ist nicht ganz richtig. Über HTPC kann man auch auf den 2D Modus zurückgreifen - dabei braucht man einfach nicht 3D aktivieren. Über normale Standalone Player geht dies natürlich nicht.
Bild - 70%
3D Effekt - 62%
Ton
Beim Tonformat bietet der Film einige Optionen an. Interessant für die meisten dürfte aber lediglich der dt. und der engl. sein. Alle Zuschauer der dt. Fassung werden aber enttäuscht sein, denn es liegt nur eine 2.0 Abmischung vor. Einen Film dieser Art, möchte man natürlich über alle Lautsprecher verfolgen, was einen zwingt auf die engl. DTS HD 6.1 Master Audio Spur umzuschalten. Ich bin überhaupt kein Freund vom Originalton, aber hierbei muß ich eine Ausnahme machen und leider auf die dt. Synchronfassung verzichten.
Schon die Eingangssequenz erzeugt ein unglaublich breites Soundfeld. Dazu vermischt sich einiges an Dynamik mit einer hervorragenden Surroundwiedergabe. Den reinen Effekten und der Einbindung der Filmmusik (in diesem Fall Kenny Loggins´ - Highway to the Dangerzone) zu folgen, macht mächtig Spaß. Der Film hält die ganze Zeit über dieses hohe Niveau, wobei natürlich die Flugszenen tonal das Beste sind. Die Maschinen fliegen kreuz und quer durch´s Heimkino und hinterlassen dank einer sehr tiefen Basswiedergabe einen enormen Eindruck. Gut, daß dabei zu keiner Zeit die Dialogwiedergabe darunter zu leiden hat.
Ton - 86%
Film
Neben Michael Bay, ist (bzw. war) Tony Scott einer meiner Lieblingsregisseure. Kein anderer bringt Action in so spektakulären und stylish aufpolierten Bildern auf die Leinwand, wie diese Beiden. Trotzdem gibt es dann doch immer einen Film, mit dem man einfach nichts anfangen kann. In diesem Fall ist dies Top Gun. Schon seit ich ihn das erste Mal gesehen habe, werde ich einfach nicht mit ihm warm - obwohl er doch einiges (bildlich) zu bieten hat.
In erster Linie liegt es daran, daß mir die Story, um die Flugausbildung, nicht wirklich zusagt. Es werden zwar reihenweise sensationelle Flugmanöver präsentiert, aber ohne jegliches Ergebnis. So spektakulär diese Szenen auch ausfallen mögen, so langweilig sind sie auf der anderen Seite. Warum ? Weil einfach nichts passiert. Maverick und seine Kumpels fliegen ein paar Runden und kehren dann zur Basis zurück, hmmm...
Es fehlen einfach richtige Kampfeinsätze. Da hilft es dann auch nicht zum Schluß ein fiktives Gefecht ins Leben zu rufen, nur um endlich auch mal die Waffen sprechen zu lassen.
Top Gun präsentiert einiges an Action, aber der Funke will bei mir nicht überspringen. Wenigstens hält einen der super Soundtrack bei der Stange.
Film - 60%