Die öffentlich-rechtlichen Sender machen wirklich viel...für Rentner. Aber den TATORT würde ich da wohl ausklammern, ist er doch eins der wenigen Formate, der manchmal noch Experimente zulässt und überraschen kann. Die beiden von Noermel genannten und von Florian Schwarz inszenierten Tatorte aus Frankfurt, WEIL SIE BÖSE SIND, und Wiesbaden, IM SCHMERZ GEBOREN, sind da schon sehr gute Beispiele.
Gerade die Tatorte des Hessischen Rundfunks aus Wiesbaden mit Ulrich Tukur alss Komissar laden schon immer zu Experimenten ein und waren von Anfang in dieser Richtung sehr offen und auch riskant unterwegs denkt man mal an den sturen Sonntagabendzuschauer. Doch es kommt an, deswegen kann man auf diese, ich glaube bald müsste wieder ein neuer ausgestrahlt werden, Folgen immer einen Blick werfen.
Auch Frankfurt - mittlerweile - war auf jedenfall eine Hausnummer. Das neue Duo habe ich noch nicht so sehr geschaut, aber davor stand die Reihe quasi unter der Schirmherrschaft von Lars Kraume (GUTEN MORGEN HERR GROTHE, DIE KOMMENDEN TAGE, DER STAAT GEGEN FRITZI BAUER). Er inszenierte das Duo Joachim Krol/Nina Kunzendorf ziemlich erfolgreich und beinahe horizontal. Zu fünf der insgesamt 7 Folgen steuerte er das Drehbuch bei und inszenierte auch drei davon. Erst nach dem Ausstieg von Nina Kunzendorf überließ er die letzten beiden Folgen einem anderen Autoren- und Regieteam.
Ähnliches kann man auch zum Tatort aus Dortmund sagen. Auch hier hat man eine horizontale Erzählweise mittlerweile etabliert und einen Drehbuchautor, der bis auf eine Ausnahme bisher alle Bücher geschrieben hat.
Man muss die Rosinen schon etwas suchen, aber als für Rentner abstempeln gilt bei diesem Format schon lange nicht mehr.