Ich habe ihn im TV gesehen habe hier die alten Beiträge ein bisschen überflogen, hui, ihr hattet ja richtig Vorfreude an diesem Vehikel...
Aber in erster Linie frage ich mich: Wo habt ihr die ganze Action gesehen?
- Boll vermasselt jede Szene, die auch nur ein bisschen Action verspricht, gleich in der ersten Minute. Slaters übelst lächerlicher Kampf mit El Glatze wird von unsinnigen Zeitlupenspielereien, affigem Wire-Work und gähnend langweiligen Kameraeinstellungen seiner kompletten Unterhaltungsfähigkeit beraubt.
Die Ballerei im Museum findet nur im Dunkeln statt und serviert nix außer Aufnahmen von sich bewegenden Schatten und Mündungsfeuer und das Alles in einem wirren, lärmigen Schnittstakkato, unterlegt mit 0815 Metal-Musik, die überhaupt gar nicht passte.
Und das Finale war dermaßen zäh und klischeetrifend und unspektakulär langweilig, dass glaubt man kaum. Diese ach so gute Spezieleinheit ballert aus vollem Rohr durch die Gegend mit diesen dollen leuchten Kugeln. Die ballern so viel, dass eigentlich kein Grashalm mehr aufrecht stehen dürfte, aber diese Schatten-Viecher stehen direkt vor ihnen, gucken sich lustig um, während die Menschen an ihnen vorbei schießen und suchen sich dann einen aus, den es zu verhackfrühstücken gilt. Natürlich sind unsere ach so sympathischen Hauptcharaktere ganz woanders und dass der Heldentod kommt, ist so sicher, wie der morgige Sonnenaufgang.
Und dann frage ich mich auch noch: Wo bitte zeigt Boll eine Fähige Inszenierung?
- Da versaut er schon alle Actionszenen und da ist das Storystückwerk so wirr und lieblos und ohne roten Faden hingerotzt, dass man sich manchmal fragt, was für einen Film man überhaupt sieht. Boll reiht schicke pseudo-Effekte aneinander und quetscht Handlungsfragmente dazwischen. Eine Handlung mit jahrtausende alter Kultur, Portalen zu einer anderen Welt, Geheimorganisationen und veränderten Kindern, die eigentlich nach einem zwei Stunden Epos klingt, fühlt sich im fertigen Film an, wie eine 15 Minuten Kurzfilm, mit 60 Minute Leere dazwischen. Wird überhaupt ein Handlungsstrang ordentlich zu Ende geführt? Aber all das sollte bei dem viel zu langen Einführungstext schon klar gewesen sein.
Und die Besetzung ist natürlich exquisit. Slater und Dorff unterbieten sich gegenseitig mit erzwungener Coolness und Langeweile, aber immerhin kann man ihre Arbeit noch weitesgehend als "solide" abstempeln. Aber wer Tara Reid als Museumskuratorin gecastet hat, würde Eddie Murphy wahrscheinlich auch die Hauptrolle im "Einstein Biopic" geben. Ms. Reid sieht hier zwar einigermaßen menschlich und annehmbar ansehnlich aus, aber ihr Rolle ist dermaßen dämlich geschrieben und sie selbst so dermaßen porentief charismafrei, dass ist schon echt nicht mehr schön
Was nützt es da, wenn ein paar Bilder ganz nett sind, die Monster annehmbar getrickst sind und nicht jede Szene totale Gülle ist? Boll hat nicht nur miese Mitarbeiter, sondern versteht sein eigenes Handwerk nicht. Er kennt ganz viele tolle Mittel, etwas zu inszenieren, hat aber kein Gespür, wann er was einsetzen soll. Und dieser Mann sollte ein völlig misslungenes Drehbuch retten? Das konnt nur schiefgehen.
1,5/10 Punkte.
Klar, da gibt es Schlechteres, aber diese Chose hat 20 Millionen gekostet, hatte eine verheißungsvolle Spielevorlage und hätte durchaus gut werden können, von daher ist der Film mit 1,5 Punkten noch gut bedient.