So, und gestern war dann diese Perle aus dem weitreichenden Boll-Fundus an der Reihe und großartig besser wurde es nicht.
Immerhin sieht man dem Film hier und da durchaus an, dass etwas mehr Geld im Spiel war. Die Helikopteraufnahmen sind nett, wenn auch langweilig aneinander geschnitten und anders als mit Geld (oder Erpressung) ist auch nicht zu erklären, warum so viele durchaus namhafte Stars dabei sind.
Allerdings unterbieten die sich allesamt in Lustlosigkeit. Nicht mal Michelle Rodrguez lässt ihren sonstigen Bitch-Charakter entfalten, sie zieht nur andauernd den Mund krum und starrt durch die Gegend. Der junge, männliche Held ist die Verkörperung von 08/15, Billy Zane darf in der lächerlichsten Szene überhaupt mit gaga-Perücke einen total beknackten Brief diktieren, Michael Madsen wirkt derartig dicht und lustlos, dass er nicht mal sein Schwert gerade halten kann, Ben Kingsley sitzt nur andauernd schlecht Geschminkt auf seinem Thron rum und wartet auf den "Schnitt-Ruf" udn Kristanna Loken guckt duselig aus der knappen Wäsche und kriegt die Choreografien nicht wirklich hin. Charaktere und Darsteller unterbieten sich gegenseitig in unfassbarer Dämlichkeit. Ach ja, und was Meat Loaf da macht, darüber schweigt man am besten ganz.
Komisch wirken auch die angeblichen Originalschausplätze, denn wie Boll stolz im Kommentar verkündet, sind die Schlösser und Häuser in Rumänien alle echt, aber irgendwie sieht trotzdem alles künstlich ohne Ende aus. Die Ausstattung an sich ist ebenfalls annehmbar aber unoriginell.
Es suppt zwar immer mal wieder ordentlich, aber irgendwie sehen Ittys Blutfontänen blöde aus und der absolut grottige Schnitt, der auf Anschlüsse, Rhythmus und Harmonie aber sowas von scheißt, zerstört da auch den möglichen Unterhaltungswert, wenn wieder Kapuzenheinis gebasht werden.
Urplötzlich taucht dann auch ein bizarrer, monströser Freak auf, dem man die Rübe zermatscht, in einer Fallenkammer macht die Unlogik Luftsprünge und zäh und holprig geht es zu Kingsley, der in Rückblenden mittlerweile schon gefühlte 325mal Rayns Mutter umgebracht hat.
Ach ja, die Rückblenden: Irgendwie funktioniert es so gar nicht, eine straighte Story mit In-Story-Rückblenden zu versehen. Wir sehen Rayn im Käfig, eine andere Sequenz und plötzlich Rayn im Wald, blutverschmiert und erst dann kommt die dumm geschnittene, durchaus blutige Rückblende, wie sie aus dem Käfig rausgekommen ist. Und Boll klatscht jedes Mal, wenn es cool oder rasant wirken soll, irgendwelche Farbfilter, Verzerrungseffekte oder Kameraspielereien dazu, die allesamt ihren Effekt um Kilometer verfehlen.
Der Endfight ist akzeptabel, auch wenn die Choreografien wie immer etwas Stiefmütterlich wirken und Finesse vermissen lassen. Aber Kingsleys Ende ist haarsträubend, der Schnitt erneut einfach nur mies und der folgende Dialog übelst kitschig, wird jedoch vom gaga-Schlussbild noch getoppt.
Das tollste am Film, waren die Bilder der Titelsequenz und die Musik, die zwar sicherlich niemals einen Preis gewinnen wird und tewas überladen ist, aber an sich durchaus hochwertig produziert ist und zum Film passt. Der Rest ist aber dennoch Banane.
Knappe 3/10 Punkte