Woodstock schrieb:
Ich denke gerade über Zwang nach und wie wir alle gezwungen werden. Siehe Berufe: Mit viel Glück tun wir etwas das wir tun wollen aber eigentlich reden wir uns das, auf gewisse Weise, nur ein, da wir es alles unter dem Zwang machen arbeiten oder lernen zu müssen.
Wir können machen was wir wollen innerhalb aufgezwungenen Parameter und behaupten trotzdem frei zu sein. Wahre Freiheit ist eine unnatürliche Unmöglichkeit. Das ist paradox und mit Abstand die Beste Gehirnwäsche die es gibt.
Jetzt muss ich aber weitermachen.
Der Zwang resultiert aber schon aus den Naturgesetzen, oder besser gesagt aus dem Überlebenstrieb. Wir sind gezwungen, zu essen, um nicht zu verhungern. Nicht nur die Menschen, sondern auch andere Tiere müssen täglich etwas tun, um an Nahrung zu kommen und zu überleben. Durch die Arbeitsteilung ist es natürlich viel komplizierter geworden. Der Wunsch, dass jeder nur die Arbeit verrichtet, die er wirklich liebt, ist schön, aber völlig unrealistisch. Wenn jeder frei wählen würde, hätten wir massenhaft Sänger, Models, Tänzer, Maler, Autoren, Schauspieler, Manager und Politiker, aber keiner würde bei der Müllentsorgung arbeiten oder Toiletten reparieren. Wir hätten auch viel zu wenige Straßenarbeiter, Maurer, Fabrikarbeiter, Möbelpacker, Paketdienstzusteller usw. Also wirklich grundlegende Sachen, die viele verwöhnte Menschen als selbstverständlich nehmen und glauben, dass solche Arbeit "unter ihrer Würde" sei.
Viele erwarten, dass sie im Beruf ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen können und dafür noch königlich bezahlt werden (die Preise sollen aber natürlich immer klein bleiben, während die Personalkosten immer weiter steigen - ist klar). Nur wenige schaffen das, und es geht nun mal nicht, dass alle das erreichen. Solche Erwartungen sind völlig weltfremd, so leid es mir tut.
Im Selbstmitleid zu versinken hilft da auch nichts