Weltpolitik (u.a. der Russland Ukraine Krieg)

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Die Wehrpflicht wurde ja nicht umsonst abgeschafft. Soweit ich weiß hat kein westlicher Staat noch die Wehrpflicht. Es kostet halt und bringt recht wenig. Im Kriegsfall gäbe es eine Mobilisierung und dann ein paar Wochen oder Monate Grundausbildung.

Im Übrigen haben sich die Bilder der Mobilisierung in Russland vorletzten Jahres bei mir ganz besonders eingeprägt. Da bekommt man einen Brief, steigt in einen Bus und fährt an die Front. Und spielt im Prinzip Russisch Roulette.

DIe Bilder der weinenden Familien waren schrecklich. Hat mir echt zugesetzt. Man wird so abrupt aus dem Leben gerissen und soll dann Menschen töten, die einem nie begegnet sind.
 

McKenzie

Unchained
Soweit ich weiß hat kein westlicher Staat noch die Wehrpflicht.
Österreich hat sie noch. Wir sind aber zugegeben auch meistens hinterher.

Ein kurzer Check bei Wiki bestätigt sie auch zumindest noch bei Dänemark, Finnland, Griechenland, Norwegen, Litauen, Schweden (ganz zufällig Länder dabei, die Belästigung durch Russland zu befürchten haben..). Aber ja, bin doch überrascht, wie viele Staaten sie schon abgeschafft haben. Naja wie gesagt, Österreich ist halt gern etwas rückständiger.

DIe Bilder der weinenden Familien waren schrecklich. Hat mir echt zugesetzt. Man wird so abrupt aus dem Leben gerissen und soll dann Menschen töten, die einem nie begegnet sind.
Ja, wenn man sich da mal wirklich gedanklich tiefer reinversetzt, ist das einfach nur unglaublich schrecklich..
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Der Hauptgrund zur Abschaffung liegt mWn darin begründet, dass die Waffensysteme und das Erlernen diverser Kommandos (Verbundene Kampfführung unterschiedlicher Truppengattungen usw) viel Zeit und Übung brauchen. In 9 Monaten Wehrpflicht (mit sagen wir mal "mäßig" motivierten Personal) ist das halt nicht zielführend und bindet vor allem Kapazitäten.

Die Wehrpflichtigen in der Ukraine und Russland sammeln Erfahrung "im Feld". Idealerweise ohne dabei WiA/KiA Status zu erreichen.

Zivi habe ich einem Mutter-Kind-Kurheim gemacht und war als Hausmeister/Fahrer und gelegentlich als "Kurschatten" tätig.

Keine Ahnung warum man anstelle dessen lieber in der Kaserne saufen sollte. Zum Ballern sind wir Paintball spielen gegangen. Ansonsten jedes Wochenende im Club und möglichst viel gevögelt.

War ne tolle Zeit, hab mich treiben lassen. Mein aktueller Beruf hat auch Null mit dem Zivi zu tun (da hat mich das Abi wesentlich mehr geprägt).

Aber grundsätzlich finde ich so ein Jahr zum Verschnaufen und sich finden nach dem Abi doch ganz sinnvoll.
 

Presko

Don Quijote des Forums
Die Wehrpflicht wurde ja nicht umsonst abgeschafft. Soweit ich weiß hat kein westlicher Staat noch die Wehrpflicht. Es kostet halt und bringt recht wenig. Im Kriegsfall gäbe es eine Mobilisierung und dann ein paar Wochen oder Monate Grundausbildung.
Wie schong geschrieben, wir wehrkräftigen Eidgenossen halten noch an der Wehrpflicht fest, müssen ja unsere Neutralität verteidigen :clap: Österreich hat, glaub ich, auch noch die Wehrpflicht, oder nicht?
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
@Hi'Pat'Bateman ichhab alles mögliche beim Bund gemacht, aber in der Kaserne saufen gehörte nicht dazu. Das hat mich beruflich nicht weitergebracht, aber menschlich und charakterlich durchaus. Von daher ist das jetzt auch nicht pauschal ne schlechte Nummer, wie du es durch klingeln lässt. Ich hab von der Wehrpflicht an sich zwar wenig Verständnis für, aber ich kenne einige Leute, denen so eine Pflichtveranstaltung gut getan hätte. Völlig egal, ob beim Bund oder als Zivi oder sonst irgendwas.
 

Envincar

der mecKercheF
Der Hauptgrund zur Abschaffung liegt mWn darin begründet, dass die Waffensysteme und das Erlernen diverser Kommandos (Verbundene Kampfführung unterschiedlicher Truppengattungen usw) viel Zeit und Übung brauchen. In 9 Monaten Wehrpflicht (mit sagen wir mal "mäßig" motivierten Personal) ist das halt nicht zielführend und bindet vor allem Kapazitäten.
Der Hauptgrund lag darin, dass die Wirtschaft gejammert hat keinen Nachwuchs zu bekommen weil die Kids beim Bund hängen und vermutlich auch um Kosten zu sparen. Wehrpflichtige kosten den Staat halt Geld.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
@Hi'Pat'Bateman ichhab alles mögliche beim Bund gemacht, aber in der Kaserne saufen gehörte nicht dazu. Das hat mich beruflich nicht weitergebracht, aber menschlich und charakterlich durchaus. Von daher ist das jetzt auch nicht pauschal ne schlechte Nummer, wie du es durch klingeln lässt. Ich hab von der Wehrpflicht an sich zwar wenig Verständnis für, aber ich kenne einige Leute, denen so eine Pflichtveranstaltung gut getan hätte. Völlig egal, ob beim Bund oder als Zivi oder sonst irgendwas.

Die Leute die beim Bund waren, die ich kannte, haben ordentlich gesoffen. Und sich allen Ernstes Pizza zum Biwaken liefern lassen, weil günstiger als die EPa-Rationen.

Wehrpflicht in Friedenszeiten braucht kein Mensch. Eine Berufsarmee hingegen schon. Sinnvoller wäre ein gemeinnütziges Jahr in einer entsprechenden Einrichtung (Pflege, Kindergarten, THW, Stadt, Feuerwehr usw.)
 

Cimmerier

Administrator
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Das mag sein, dass deine Bekannten das so gehandhabt haben, ich kenne es aus meinem Bekannten- und Freundeskreis nicht so. Aber ich kann mit diesen Pauschalaussagen grundsätzlich nichts anfangen.

Es gibt halt auch Menschen, die in sozialen Berufen, die immens wichtig sind und die der Gesellschaft definitiv besser tun, als eine Wehrpflicht, auch nicht gut aufgehoben sind. Gib den Leuten die Option, wenn es schon eine Pflicht gibt, aber drängt sie nicht irgendwo rein.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Das mag sein, dass deine Bekannten das so gehandhabt haben, ich kenne es aus meinem Bekannten- und Freundeskreis nicht so. Aber ich kann mit diesen Pauschalaussagen grundsätzlich nichts anfangen.

Es gibt halt auch Menschen, die in sozialen Berufen, die immens wichtig sind und die der Gesellschaft definitiv besser tun, als eine Wehrpflicht, auch nicht gut aufgehoben sind. Gib den Leuten die Option, wenn es schon eine Pflicht gibt, aber drängt sie nicht irgendwo rein.

Ja, bin jetzt pragmatisch an die Sache ran. Die BW hat halt am wenigsten praktischen Nutzen für die Zivilgesellschaft. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es genügend Alternativen im zivilen Bereich gibt, die für jeden Charakter interessante Tätigkeiten und Aufgaben bietet. Es muss ja nicht nur Pflege sein.

Und meine Erfahrungen bzgl absurder Geschichten vonEx-Bundis verstärkt meinen Eindruck. Aber ja, ist natürlich nur meine subjektive Erfahrung.

Die Diskussion ist eh hypothetisch.

wobei ich mir vorstellen kann, dass die Politik im Laufe des Jahres eine Art Wehrpflicht wieder einführen, auch mit der Begründung, dass die Verweigerer alternativ in den Zivildienst gehen und in der Pflege aushelfen können.

We will see
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Mir geht es doch gar nicht um irgendwelche zukünftige Chancen, sondern um dieses in einen Topf werfen. Ob da wirklich etwas kommt oder nicht, wird sich zeigen. Von einer Wehrpflicht halte ich relativ wenig.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Mir geht es doch gar nicht um irgendwelche zukünftige Chancen, sondern um dieses in einen Topf werfen. Ob da wirklich etwas kommt oder nicht, wird sich zeigen. Von einer Wehrpflicht halte ich relativ wenig.

Ja, natürlich kann idealerweise jeder tun was er möchte.

Die Wehrpflicht wird diskutiert und soll "angeblich" 2025 offiziell kommen. Pistorious eruiert ja Gerade die Möglichkeiten...
 

jimbo

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Wird man denn als Zivildienstleistender vernünftig bezahlt oder werden da die Leute auch nur ausgebeutet?
 

Puni

Well-Known Member
@jimbo

Früher auf jeden Fall ausgebeutet, keine Ahnung wie das jetzt mit dem Mindestlohn aussehen würde. Der ganze privatisierte Pflegesektor ist ja eh super ausbeuterisch geworden, weshalb ich mir wünsche dass die von einem möglichen neuen Zivildienst sich nicht noch weiter die Taschen vollstopfen können, aber vermutlich wird es genau so kommen.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Mein Lösungsvorschlag: Pflichtdienst nach der Schule in einem Beruf, wobei es drei Abstufungen gibt. Jeder Job muss den Mindestlohn bieten, bei Systemrelevanten Berufen und Militär werden Prämien ausgezahlt. Bei Arbeitskräften die sich gut anstellen wird nach 6 Monaten das Gehalt erhöht. An einem Tag der Arbeitswoche geht man in einen Theoriebereich, wo einem neben theoretischen Inhalten auch Aufstiegschancen und Perspektiven aufgezeigt werden. Betriebe und das Militär hätten die Möglichkeit sich wieder attraktiv zu verkaufen und werden gestärkt und könnten die Universitäten entlasten. Das ganze müsste staatlich bezuschusst werden, denn man kann die Betriebe ja nicht weiter belasten.
 
Zuletzt bearbeitet:

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Mein Lösungsvorschlag: Pflichtdienst nach der Schule in einem Beruf, wobei es drei Abstufungen gibt. Jeder Job muss den Mindestlohn bieten, bei Systemrelevanten Berufen und Militär werden Prämien ausgezahlt. Bei Arbeitskräften die sich gut anstellen wird nach 6 Monaten das Gehalt erhöht. An einem Tag der Arbeitswoche geht man in einen Theoriebereich, wo einem neben theoretischen Inhalten auch Aufstiegschancen und Perspektiven aufgezeigt werden. Betriebe und das Militär hätten die Möglichkeit sich wieder attraktiv zu verkaufen und werden gestärkt und könnten die Universitäten entlasten. Das ganze müsste staatlich bezuschusst werden, denn man kann die Betriebe ja nicht weiter belasten.

Das einzige Problem was ich sehe, ist, dass man für dieses eine Jahr keine komplexen Tätigkeiten verlangen kann. Viele kommen frisch vom Abi. Private Betriebe fallen für mich auch raus (es sei denn sie klar öffentlichen Zwecken).

Das mit dem Theorietag gefällt mir gut.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
Erfüllt nicht jeder Betrieb einen öffentlichen Zweck? Mir ist es wichtig Anreize zu schaffen und das auf allen Seiten was verändert wird. Dafür ist es auch notwendig das Betriebe die das Potential haben anders zu funktionieren und den wünschen ihrer Angestellten entgegen zu kommen, alles tun damit das möglich ist.
35 Stunden Woche, mehr Urlaubstage und höheren Gehälter sollten da nur ein Baustein neben einem BGM oder Alternativen (hier könnten externe Betriebe helfen) und Home-Office Anspruch (sofern es möglich ist) sein. Klare Kommunikation vom Betrieb an den Angestellten finde ich sowas von wichtig. Schon tausend Mal wurden Angestellte von Vorgesetzten gefragt wo sie sich in 5 Jahren sehen. Das sollte andersrum sein. Der Betrieb sollte an seinen Angestellten formulieren wo er ihn in 5 Jahren sieht. Dieses alte Machtgefälle ist wohl endlich am kippen, bzw sich am normalisieren. Betriebe sind froh ihre Angestellten halten zu können. Aber auch wenn man das alles ändert, ist das noch zu kurz gedacht. Wir brauchen in jedem Schulsystem von der 7ten bis zur zehnten das Fach "Arbeit", wo alle Berufe und ihre Anforderungen besprochen werden, aber wo die jungen Menschen auch lernen wie man seine Steuer macht, wie man Anträge schreibt und was arbeitsrechtlich erlaubt ist und was nicht. Aifklärung und Interesse wecken ist notwendig.

Aber das ist jetzt etwas offtopic gewesen. :smile:
Kurzgesagt: Arbeit muss reizvoll werden, soziale Berufe und Bundeswehr müssen noch interessanter sein und so könnten wir eine freiwillige Armee aufbauen, die im Fall der Fälle auch funktioniert.
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Das Machtgefälle existiert in vielen Unternehmen leider immer noch und wird auch immer Bestand haben. Glücklicherweise gibt es aber viele GFs, bei denen es Klick im Kopf gemacht hat oder die einfach mit einer komplett anderen Denke ans Führen gehen, wodurch Arbeit nicht wie eine Qual wirkt. Aber gerade im Bereich der Lehre und Ausbildung liest man noch viel zu oft von desaströsen Zuständen.
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
@jimbo

Früher auf jeden Fall ausgebeutet, keine Ahnung wie das jetzt mit dem Mindestlohn aussehen würde. Der ganze privatisierte Pflegesektor ist ja eh super ausbeuterisch geworden, weshalb ich mir wünsche dass die von einem möglichen neuen Zivildienst sich nicht noch weiter die Taschen vollstopfen können, aber vermutlich wird es genau so kommen.
Gibt es nicht immer noch genug Schlupflöcher um nicht den Mindestlohn zu bezahlen? Ansonsten könnter der Staat da auch einfach eine Ausnahme machen damit Niemandem der Mindestlohn bezahlt werden muss.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Interessant finde ich (gerade im Vergleich mit Russland) die Ergebnisse der Kommunalwahlen in der Türkei. In Russland wären solche Siege der Opposition wohl eher nicht möglich. Bin gespannt, ob Erdogan seine dritte Amtszeit seine letzte sein lässt oder ob er versuchen wird, sich gesetzlich eine 4. Amtszeit zu ermöglichen.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Hmm...

Was sagt ihr zum heutigen Angriff der Israelis auf den das iranische Konsulat in Damaskus?

https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-04/iranische-botschaft-angriff-israel-syrien-damaskus

Meine steile These:

Persönlich stehe ich nach dem 07.10. voll hinter Israel. Das Vorgehen im Gaza-Streifen ist völkerrechtlich gedeckt (kann dazu auch einen guten Podcast bei Spotify empfehlen). Der Genozid-Vorwurf ist absolut daneben und ist letztlich antisemtische Hetze. Wenn Israel unter der Regierung Netanjahus Kriegsverbrechen begehen sollte, dann muss das natürlich kritisiert werden. Aber letztendlich liegt es bei der Hamas, wann dieser Konflikt endet.

Da aber nun derartiger Druck auf Israelk ausgeübt wird (sei es nun berechtigt oder nicht) wird damit natürlich auch das Selbstverteidigungsrecht Israels in Frage gestellt. Die geplante Bodenoperation in Raffha wird ja von vielen verurteilt.

Wie alle wissen, steckt ja vor allem der Iran hinter all den antisemtischen Terrorgruppen im Nahen Osten. Egal ob Hamas, Hizbholla oder Houthis.

Wenn Israel durch den den Angriff den Iran zum offenen Krieg Herausfordert und der Iran einsteigt, dann müssen auch die USA reagieren und sich klar positionieren, was wiederum Israel helfen würde, die eignen politischen Ziele zu erreichen.
 
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