War gestern in der Preview mit der Erkenntnis, das es sehr schwer ist, diesem Film ein Genre zuzuordnen, denn ein Science Fiction Film wie man ihn von Total Recall, Minority Report oder die Insel kennt, ist es auf keinen Fall.
Im Laufe des Films kommt es einem immer mehr vor, als wenn der Film noch in unserer Zeit spielt, nur das alles verloren zu sein scheint. Allerdings setzt Cuarón hier nicht auf Action, sondern lässt vor allem am Anfang alles eher sehr ruhig ablaufen, so dass man richtig merkt, wie hoffnungslos diese Welt geworden ist, seit die Frauen keine Kinder mehr bekommen. Actionszenen sind in der ersten Stunde demzufolge Mangelware bzw. dauern nicht sehr lange.
Erst zum Ende bricht Chaos aus und es folgt eine Kriegsszene, wie man sie besser nicht darstellen kann, welches auch actionmäßig das Highlight des Films darstellt.
Schauspielerisch muss man, wenn auch nicht überraschend, mal wieder Michael Caine hervorheben, der als alter zugedröhnter Hippie einfach wieder eine super Leistung abliefert und leider viel zu wenig Spielzeit hat. Aber auch Clive Owen und Juliane Moore (auch mit kurzer Spielzeit) können schauspielerisch überzeugen.
Allerdings gibt es auch einige Kritikpunkte. Es wird nie wirklich erklärt, warum die Frauen keine Kinder mehr bekommen. Man erfährt nur, dass früher immer früher die Fehlgeburten auftraten und dann eine Zeit lang Schluss war. Außerdem ist es im zweiten Teil des Films manchmal extrem nervig, wenn die schwangere Frau die ganze Zeit rumstöhnt und Owen mit ihr nur durch die Gegend läuft.
Nichtsdestoweniger ist Cuarón ein packender Film gelungen, der Science Fiction Film, Kriegsfilm und Drama gut miteinander verbindet und darüber hinaus auch politisch ambitioniert ist, jedoch Storyschwächen aufzuweisen hat.
8/10