Joel.Barish
dank AF
Joa. Ich habe ja auch nichts Gegenteiliges behauptet. Genau genommen habe ich sogar sehr Ähnliches formuliert, dass nämlich eine Auseinandersetzung mit diesem Thema auch gewisse Herangehensweisen in der Darstellung rechtfertigen. Ich fand nur, dass "Antichrist" und "Idioten" durch ihre Szenen nicht gewinnen. Bei "Breaking the Waves" war es ja nur sehr direkt, nicht sofort pornographisch. Und das passte. In anderen Filmen müsste ich gerade stark überlegen, ob es Vergleichbares gibt, weshalb ich diese "unabdingbar in von Triers Filmen" Aussage nicht so ganz nachvollziehen kann.Original von Constance
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In meinen Augen sind diese realen Einstellungen und Szenen unabdingbar in von Triers Filmen, daher stört mich dies auch nicht.
Wenn das Thema "Sex" Hauptbestandteil eines Filmes ( wie bspw in Antichrist ) ist, dann gehört eine graphische Darstellung dessen einfach dazu - natürlich kann man einen richtungsnahen Effekt auch durch eine gemildetere Darstellung erzielen - der wäre aber sicherlich nicht ganz so prägnant.
Man ist ja dann auch nicht einfach nur "geil" darauf, etwas pronographisches zu sehen (was man ohnehin in jeglicher hardcore-Variante im Internet extrem einfach zugänglich gemacht bekommt), sondern man mag ja etwas Konsistenz dahinter erwarten und geboten bekommen - zumindest ich.
Bei "Idioten" hat der Film an sich seine Schwächen, da ist das Ende nur das Kirsch-Topping. Und irgendwie ist das ja auch Dogma95 konsequent bei den Eiern gepackt. Aber bei "Antichrist" passte mir das einfach nicht so ins Konzept. Insbesondere die eine Einstellung in der Anfangssequenz. Die Musik, das starke Schwarz/Weiß, die Zeitlupe - da wirkte der eine Close-Up der Penetration schon irgendwie gewollt und vor allem gewollt provokativ. Das kann der Lars nämlich manchmal nicht lassen. Klar, Sex hat in der Szene und im gesamten Film eine herausragende Stellung und Wichtigkeit und die sinnliche Körperlichkeit der Szene musste natürlich auch wirken, aber in meinen Augen zerstörte der CU da mehr, als dass er die Wirkung verstärkt hat.
@McKenzie
Wieso unvereinbar? Wenn ein realistisch gehaltenes und inszeniertes Drama sich eben thematisch mit solchen Themen befasst, dann darf es doch auch mal etwas direkter sein. Muss nicht, kann aber. Kommt ja immer auf die Umsetzung und die Einbindung in den Handlungskontext an. Da wird bestimmt nicht plötzlich auf Hochglanzbilder und pausenlos billige Close-Ups aufs Wesentliche gewechselt, sondern es ist einfach echt und realistisch und - hoffe ich - auch in einer solchen Weise gefilmt und inszeniert. Wichtig ist halt nur, dass die Handlung auch irgendwas bietet, sonst kommt so ne Gurke wie "9 Songs" bei raus.