Wollte ihn eigentlich mal wieder schauen, bevor ich in den neuen Hulk gehe, aber das lasse ich jetzt erstmal.
Mir gefällt er eigentlich immer noch gut.
Als Ganzes gesehen wirkt er rund und würde einem auch gut in Erinnerung bleiben, doch gibt es hier und da Makel, die dem Film so viel kosten, dass die erste Liga der Comicverfilmungen knapp an ihm vorbeifliegen.
Da wäre zu einem Eric Bana als Bruce Banner. Von der ganzen Besetzung schwächelt und enttäuscht er am meißten und da er die Hauptrolle hat ist das natürlich schon ein größeres Problem. Das Problem an seinem Charakter ist, dass ihm ein Entwicklungsschritt fehlt. Er ist anscheinend immer das leichtrottelige Genie gewesen. Das passt zu Spider-Man, aber nicht zu Hulk. Sobald es in Richtung Hulk-Verwandlung kommt, bekommt er immer mehr Probleme mit seiner Rolle. Edward Norton ist da womöglich wirklich die bessere Wahl.
Umso mehr schmerzt das, da die restliche Besetzung größtenteils überzeugt. Angefangen bei Jennifer Connely über Sam Elliott und Nick Nolte. Alle nahezu perfekt, auch wenn Jennifer Connely leicht unterfordert scheint. Einzig Josh Lucas stört das Gesamtbild der Nebenrollen ein wenig, aber einen Deppen braucht wohl jeder Film auf der unsympathischen Seite.
Der Gesamteindruck der Action wird sehr durch die mutierten Pudel sehr gestört. Es wundert einen schon wer Ang Lee von so einer trashigen Idee überzeugen konnte, wenn er doch sonst, so scheint es zumindest, recht viel Freiheiten hatte.
Neben diesem großen Fauxpas mit den Pudel gibt es noch die sehr gelungene Hulk vs. Militär Action-Sequenz in der Wüste und in der Stadt, die mir persönlich sehr gut gefallen hat.
Der Schnitt des Films ist ja schon langsam legendär und er funktioniert auch recht gut, was auch daran liegt, dass man das Ganze nicht überstrapaziert und durchgehend nutzt.
Eine weitere Sache mit der der Film kämpft ist das Drehbuch. Für manchen mag es schon anstrengend sein 40 Minuten auf den Hulk zu warten und auch danach nur kleine Portion von ihm zu Gesicht zu bekommen. Der Film kämpft als erster Teil mit den üblichen Problemen wie einer nötigen, aber für manchen zu langen, Einführung und keinem richtigen Bösewicht. Und hier war wohl Ang Lees Zwiespalt. Er hätte den Film nach 110 Minuten enden lassen können und die Sache mit seinem Vater in einem möglichen Sequel fortführen können, was natürlich sehr riskant war und wie wir nun wissen nie passiert wäre. Denn die letzte Viertelstunde ist nicht schlecht, aber überfordert dann doch nochmal viele. Wäre in einem Sequel wohl besser geworden, aber auch so ist es gut, da der Film zumindest für sich einen zufriedenstellenden Abschluss hat.
Auch sehr löblich ist der Score von Danny Elfman, der hier nochmal erwähnt werden sollte.
Ang Lee's Hulk, so scheint mir, hat allgemein einen eher schlechten Ruf, aber er wäre bei mir wohl der erste, den ich nach Batman Begins, X-men 2 und Spider-Man 2 nennen würde. Es wurde viel gewagt, manches funktionierte sehr gut und weniges nicht.
7,5/10