Nochmal zu dieser CGI Diskussion, von vorne nach hinten.
Original von Jigsaw
Ich glaube nicht, dass der Pinsel das Problem ist, eher der Maler.
Überwiegende Zustimmung, aber: Wie viele gute Maler hat Hollywood denn? Ich sehe da überwiegend nur Leute, die mit grellen Farborgien - um denn mal beim Beispiel Maler zu bleiben - Aufmerksamkeit erregen wollen, den feinen Pinselstrich aber nicht beherrschen.
Original von Jigsaw
Deswegen glaube ich nicht, dass irgendjemand wegen der Flops von A-Team und Duell der Magier plötzlich auf CGI-Kino verzichten wird.
Kein Mensch überlegt sich vorher, ob er wegen CGI ins Kinoo geht, oder nicht, aber: Für mich war "A-Team" gestorben, nachdem ich den Trailer sah. Eine Kinoumsetzung dieses Stoffes braucht diese Szenen einfach nicht. Noch schlimmer war es bei "Prince of Persia". Das ist zu viel, davon hat man genug gesehen. ich kann mir über den Film kein Urteil erlauben, aber der Trailer alleine hat bereits ausgereicht, dass ich den nicht im Kino sehen will.
Original von Jigsaw
Wie soll man das mit praktischen Effekten machen? Und wieso sollte man solche Filme - nicht machen? Wäre doch bescheuert, diese Vielfalt einzuschränken.
Es hat niemand verlangt, auf CGI zu verzichten, aber: Es ist ein Riesenunterschied, ob ich CGI vernünftig einsetze, um eine Geschichte zu stützen oder erzählen zu können, oder ob ich die Effekte nehme, um eine selbstverliebte "Seht mal, was wir mittlerweile alles machen können" Show abziehe, in der Geschichte, Gefühle oder Seele uninteressant sind - und das gilt für jede Art von ASpecial Effects. Doch durch die Tatsache, dass mit CGI mittlerweile alles möglich ist, wird in einer Vehemenz und unangebrachter Vielzahl darauf zurück gegriffen, dass Filme künstlicher wirken, als sie es müssten und zudem von Regisseuren/Produzenten ohne das gewisse Händchen benutzt werden. Jedem werden besondere Szenen von "Herr der Ringe" in Erinnerung geblieben sein, bei denen CGI keine besondere Rolle spielte. Ist das bei "Transformers" auch so, oder erinnert man sich da eher an schlechte, unangebrachte Witze oder Roboterhoden?
Original von Jigsaw
Aber man muss halt auch immer sehen, dass die Megablockbuster das wichtige Geld für die Studios einheimsen, und harte Männeractionfilme können das allein nicht stemmen. 2010 zumindest nicht mehr.
Danke, aber das ist wohl jedem bewusst, hm?
Und darum geht es auch nicht. Ich vergebe ganz selten 10/10, doch die gebe ich z.B. "Rocky 1" oder "Einer flog über das Kuckucksnest". Harte Männerfilme?
Ne, aber es handelt sich um Filme mit Herz und Seele, und das wird bei den Blockbustern neuerer Prägung einfach vergessen. Darum geht´s. CGI wird als Eye Candy sehr gerne eingesetzt, dabei aber so inflationär, dass der Kern des Filmemachens häufig vergessen wird.
Original von Hexe
Ju verstehe das Gebashe auf Bay auch nicht. Er ist ein Perfektionist was Sets und Dergleichen angeht. Und er hat Ahnung von der Materie im technischen Sinn - über seine Filme lässt sich streiten, aber handwerklich ist der Mann Bombe.
Bestreitet kein mensch. Ich mag den Mann für Sachen wie "Bad Boys" oder "Armageddon". Und das er ein handwerklicher Perfektionist ist, ist doch unbestritten. Aber warum ist denn der Konsenz bei Filmen wie "Armageddon" oder "Bad Boys" recht hoch, da es kaum Leute gibt die das völlig ablehnen, und warum geht die Meinung bei "Transformers" so auseinander? Liegt das am Einsatz ´von CGI? Nein, natürlich nicht - der Film ist einfach nicht so gut und konzentriert sich zu sehr auf die technischen Möglichkeiten, hat aber nichts außer diesen Spielereien zu bieten. Und das war zu wenig, ist zu wenig und wird auch immer zu wenig sein - auch im Jahr, @ Jigsaw.
Abschließend: Mich stören CGI Effekte überhaupt nicht, wenn sie benutzt werden, um eine Geschichte zu stützen, Geschichten zu erzählen, Dinge zu zeigen, die es noch nicht gab. Sie sollten aber nicht das einzige Highlight und die einzige Rechtfertigung für einen Film sein. Dann kommen nämlich diese seelenlosen Plastikstreifen dabei heraus, wie wir sie zu Genüge hatten und haben. Daher rührt die Freude, über den einen oder anderen CGI Flop. Denn vielleicht besinnt man sich dann mal wieder darauf, mehr Geld in Drehbücher und Talente zu investieren, als es derzeit der Fall ist. Es tut mir in der Seele weh, dass da manche Regisseure mit einem Riesenbudget von >100 Mio. Dollar arbeiten dürfen und gefühlsmäßig kalte Mainstream Sachen ins Kino hieven, während sich durchaus talentierte und erfahrene - so genannten - B-Regisseure mit 4-5 Millionen begnügen müssen. Das kann und darf nicht sein.