Naja, die meisten Hilforganisationen sind von Gruppen oder Personen gegründet worden, die einem bestimmten Umstand zufolge eine Ungerechtigkeit festgestellt haben und sich dann entschieden, sich gegen diese Ungerechtigkeit oder für die Gruppe, die dieser Ungerechtigkeit ausgesetzt ist, zu engagieren.
Ein Mann ist z.B. beruflich in Namibia und bemerkt, das dort viele Menschen hungern und sterben. Er geht dem Thema nach oder ist beruflich sogar bereits sehr lange in das Thema involviert und kennt sich bestens damit aus. Nun entscheidet er eine Hilforganisation für diese Menschen zu gründen. Sein Wissen rund um das Land, die Leute, die Kultur und die örtlichen Gegebenheiten rund um die Themen Korruption, Rassismus, Religion, Distributionwege ect. machen diesen Mann zum Experten für diese Region.
Im Gegensatz zu zig anderen Menschen in derselben Position, ist dieser Mann sehr mitfühlend und ehrgeizig. Er ist in dem Moment, der beste Mann um diesen Menschen zu helfen und setzt es in die Tat um. Ihm (es kann auch eine Sie gewesen sein oder eine ganze Gruppe von Leuten) geht es darum diesen Menschen zu helfen und sicher nicht darum den hungernden Menschen in, sagen wir, Äthiopien, NICHT zu helfen.
Genauso wie es jemandem, der in einer bestimmten Diozöse als Kind vergewaltigt wurde, wahrscheinlich darum geht, dieses Unrecht zu bekämpfen und es anderen Kindern zu ersparen, anstatt eine Organisation zu Rettung der Wale zu gründen. Geschweige denn, in deren Komplexität und Vielfältigkeit gleich für duzende, hunderte oder tausende Sachen gleichzeitig Unterstützung und Geld zu sammeln. Das wäre ziellos und weniger professionell.
Ich halte die Spezialisierung derartiger Organisationen also nicht für zynisch, sondern vielmehr für das Endresultat einer Summe von Umständen, eine passende Antwort auf verschiedene Konstellationen und natürlich für praktikabel.