Hab den Film gestern auch gesehen und fand ihn insgesamt recht ordentlich, allerdings bich ich nicht völlig begeistert.
Handwerklich ist der Film auch gut gemacht und er ist insgesamt auch sehr gut besetzt, wobei besonders Cate Blanchett wieder klasse war. Storytechnisch war das Ganze dann meiner Meinung nach aber eher Durchschnitt. Eric Roth setzt tatsächlich sehr auf sein Erfolgsrezept aus Forrest Gump, was aber besonders in der ersten Hälfte ziemlich zäh wirkt und nie die ganz große Klasse erreicht. Mit der Kindheit Benjamins (also da, wo er ein alter Mann war) konnte ich nicht wirklich viel anfangen und auch die Zeit, die er dort mit Daisy verbringt, ist echt knapp bemessen. Stattdessen verbringt er lieber viel Zeit mit einem Captain, der sehr an Gary Sinise aus Forrest Gump erinnert, besonders in der Bordellszene.
Sonst fand ich auch die Parallelhandlung in der Neuzeit nicht wirklich gelungen. Sie macht zwar durchaus Sinn, aber mitten im Krankenhaus, wo die alte Dame kaum noch sprechen kann, hätte es echt nicht sein müssen. Das hätte man ruhig etwas weniger dramatisch inszenieren können.
Sonst hätte man aus der Lebensgeschichte von Button auch noch mehr herausholen können. Bis auf den Ausflug in den Krieg und seiner Liebe zu Daisy verweilt er fast die ganze Zeit über in dem Altersheim bei seiner Mutter und wirkt irgendwie die ganze Zeit über tragisch. Etwas lebensfroher wie in der zweiten Hälfte des Films, die mir auch deutlich besser gefiel, hätte man das ruhig gestalten können.
Regiemäßig kann ich dem Film nichts vorwerfen und besonders der Burtoneinschlag in vielen der Szenen hat mir wirklich sehr gut gefallen und auch die Musik hat meistens ganz gut gepasst, auch wenn es jetzt nicht die ganz große Leistung war.
So war es ein ordentlicher Film, der besonders in der zweiten Hälfte durchaus seine Stärken hat, aber irgendwie auch etwas lockerer hätte sein können.
7/10