Hab lange überlegt, ob ichs hier schreiben will/soll/darf - aber irgendwie muss es einfach raus, habe das Gefühl, ich muss es formulieren, um es fassen zu können: Meine Mutter ist gestorben. Ich hab sie am WE tot aufgefunden. Den Tag durch funktioniere ich gut, weil so viel zu tun. Abends allein, ist dann die Energie draussen ... aber es ist halt alles nicht wie im Film Alles absurd alltäglich. Keine Geigen, nie die richtigen Worte oder Gesten ... viel trockener Humor und reservierte Kontrolliertheit. Und doch einer der besten Menschen der Welt gestorben. Zitat von Eels passt: "You may not need this world, but this world needs you here" Das Leben war für sie immer ein Kampf mit vielen, vielen Rückschlägen und jetzt ist er vorbei .... Ein Mensch, der immer das Beste für alle anderen wollte, der viel zu viel Empathie hatte und daran zerbrochen ist und nie glauben konnte, wie gut er (bzw. sie) war - ist weg, einfach so ...... Und ich muss an all die Sachen denken, die sie verpasst, an all die letzten Gespräche, in denen ich hätte einfühlsamer sein sollen, an all die Momente, wo ich ihr gegenüber zu verschlossen war etc. Sie war ein toller Mensch, unglaublich kreativ, und so voller Empathie, so viele Ängste und Zweifel. Mein stärkster, tiefster und intensivster Bezug zu diesem Leben ist mit ihr weggebrochen - sie war kein Celeb, kein Hollywoodstar, keine Berühmtheit - hat sich aber immer für andere aufgeopfert, das Leiden anderer zu dem ihren gemacht und ist an diesem Leben von neuem zerbrochen. Und jetzt gestorben, still und klammheimlich die grosse Reise angetreten, von der sie so oft geredet hat, aber wir konnten sie nicht ewig davon abhalten. So viel haben wir darüber geredet und doch so überraschend und unvorbereitet hat es mich getroffen. Ich wünschte, ich hätte ihr häufiger gesagt, was für ein toller, starker Mensch sie ist. vergesst nie, es Euren Nächsten zu sagen, auch wenn es Euch kitschig erscheint, plötzlich ist es zu spät und dann bereut ihr es.