Die Menschen wissen das was danach kommt aber sie wissen nicht was und trotzdem bringen sie sich um. Kommt keiner auf die Idee, dass wenn dann technisch gesehen, alle Religionen plötzlich in einem Punkt recht haben, dass der Ort vielleicht kein schöner sein muss?
Sie bauen eine Verbindung in das Nachleben über den Körper auf, bei dem sie schon bewiesen haben, dass etwas diesen Körper verlässt. Das Nachleben von jemanden zu sehen, der am sterben ist, ergibt unter diesen Bedingungen Sinn aber das Nachleben einer Person zu sehen, welche schon längst tot ist nicht. Die Verbindung hätte schon nicht mehr bestehen dürfen, sonst ist der Beweis eines Nachlebens hinfällig, da nichts den Körper verlässt. Das ist eigentlich ein Fehler.
Zunächst dachte ich, die Toten sehen ihre größten Fehler und durchleben sie immer und immer wieder, was die Hölle darstellen würde. Stattdessen landen sie aber in einer eigenen Welt, in welcher sie tatsächlich diesen Fehler ausbügeln können und erneut sterben (Multiversentheorie). Sie leben also einmal, machen ihre Fehler, sterben, leben erneut, korrigieren diese Fehler und sterben wieder. Dann können sie aber auch die Fehler anderer korrigieren (siehe den Sohn von Mara). Das soll jetzt ein Art Happy End darstellen, da er sich an sie erinnert aber ist ein absolut erschreckender Gedanke. Er hält sie erfolgreich vom Suizid ab aber danach rettet er ihren Sohn, was sogar verhindert, dass sie je suizidal wird. Darum auch die Angst, dass er sich nicht an sie erinnern kann. Aber das ist eigentlich nicht das Erschreckende.
Du lebst dein Leben immer und immer wieder mit dem Ziel deinen größten Fehler zu korrigieren. Eine Reinkarnation in den eigenen Körper. Du machst das so lange bis es klappt und immer wenn ein Fehler korrigiert ist, fängst du neu an und korrigierst einen anderen. Dabei kannst du aber wieder neue Fehler machen. Dein Leben nach dem Tod ist also im Prinzip der unmögliche Versuch, das perfekte Leben zu leben. Klingt nach einer Version der Hölle und erinnert ein wenig an Dantes Inferno.
Da ist der Film eigentlich klever. Es geht nicht um den Tod und das Nachleben, es geht um den Sinn des Lebens. Die Person stirbt, wird wiedergeboren mit dem Ziel seinen größten Fehler zu korrigieren und gibt damit seinem Leben einen Sinn. Er gibt sich selbst ein Schicksal, einen Grund warum er am Leben ist und weiß es im Prinzip nicht mal. Damit hat jeder Mensch ein Schicksal, dass er sich selbst auferlegt hat und weiß nicht mal was es ist. Aber diese Korrektur hört niemals auf. Du wirst in deinem Leben und in der Korrektur deines Lebens immer neue Richtungen einschlagen und dabei neue Menschen treffen und Auswirkungen auf ihr Leben haben. Du wirst neue Fehler machen und damit neue Leben leben, um diese zu korrigieren. Das ist endlos und wie eine Hölle aus der du nie wieder rauskommen wirst. Dantes Quantum Leap.
Aber eigentlich passt das genau in den Film. Die Menschen begehen Suizid aber eigentlich weil sie keine Lust mehr auf ihr Leben haben. Selten will jemand wirklich sterben, sie wollen nur nicht mehr ihr Leben leben und wissen es nicht anders zu ändern, was ein großer Unterschied darstellt. Der Kameramann am Anfang bedankt sich dafür, dass er einen zweite Chance erhält, dabei ist er so jung und könnte diesen Neustart in seinem Leben haben. Wenn er gelernt hätte loszulassen. In seinem Nachleben, hat er zwar eine zweite Chance aber hängt trotzdem in seinem Leben fest und das wahrscheinlich für immer und am Ende zählt sogar sein Suzid zu diesen Fehlern.
Was lernt man daraus? Lass los! Klammere dich nicht mehr an deine an deine Fehler. Unterbreche den Kreislauf und klammere dich nicht fest, wenn es zuende geht. Bereue nichts und ergib dich nicht der Angst.
Der Film hat damit kein Happy End. Die Figuren landen alle in der Hölle. Das Leben ist ein Kampf und selbst im Tod kommst du niemals raus. Life is hell, man!