@nachoz
Du kannst nicht behaupten, dass eine fanatische Gruppierung die andere ablöst. Der IS ist entstanden durch ein plötzliches Machtvakuum im syrischen Großraum, welches durch nichts gefüllt wurde. Das wurde von nur wenigen vorhergesehen aber nicht danach gehandelt, da es in der Geschichte in dieser Konstellation noch nicht vorgekommen ist (Cassandra Phänomen - keine offizielle Bezeichnung / recht neu).
Das gab Nährboden für radikale Bewegungen. Die Religion ist dabei prinzipiell nur ein Werkzeug, da es einen gemeinsamen Nenner darstellt. Eine Konstante die jeder dort gemeinsam hatte. Hauptsächlich ging es wieder nur um Öl, Geld und Macht. Das der IS nichts weiter mit seiner eigenen Religion und Kultur zu tun hat, merkt man daran, dass er historische Orte vernichtete, Öl-Quellen sicherte, Moscheen sprengte und die Regeln ändert wie es ihm gerade passt.
Am jetzigen Terrorverdächtigen in Spanien merkt man wieder eine Sache, es war ein 17-jähriger. Ein junger Mann der sich hat radikalisieren lassen. Der IS hat keine Kontrolle über diese Täter und stand vermutlich nie mit ihnen in Verbindung aber sie lassen sich von anderen Fanatikern radikalisieren und das ist auch ein Problem der muslimischen Gemeinden an sich. Wer solche Gedanken hat und in eine Position kommen kann, so dass er diese radikalen Ansichten verbreiten kann, schadet allen Bürgern. Diese müssen auch von der muslimischen Gesellschaft ausgestoßen werden.
@Envicar
Das mit den Rüstungsexporten ist wieder so eine Sache. Natürlich laufen unterm Tisch eine Menge fragwürdiger Deals und das was rauskommt, ist gerade mal die Hälfte aber der größte Schaden wird nicht durch den Export westlicher Waffen ausgelöst (wäre viel zu auffällig). Es gibt einen globalen Waffenmarkt der mehr mit alten und gebrauchten Waffen dealt die durch den Fall der Sovjetunion in den Handel gekommen sind. Das zweite Problem ist der Handel mit Herstellungslizenzen. H&K stellt ein Gewehr her und verkauft es ins Ausland - das ist ein Gewehr, welches dann von einer Sicherheitsbehörde oder Armee eines Landes verwendet wird. Das Land hat aber nicht die Erlaubnis es weiterzuverkaufen oder nachzubauen. Du kannst diese Lizenzen aber auch weiterverkaufen, dann können sie Altbestände weiterverkaufen oder dürfen die Waffen selbst herstellen und diese Produkte weiterverkaufen. Auf diese Weise kann man über Drittländer Embargos umgehen. Wenn du aber plötzlich in den Händen von radikalen Terroristen im Nahen Osten oder in Afirka topmoderne H&K Sturmgewehre findest, steht man zuerst bei H&K vor der Tür und fragt wie das sein kann. Daher handelt man nicht direkt mit solchen Waffen.
Und so böse es klingt, die Leute herzurufen und Hilfsgüter abzuwerfen oder sowas, ist finanziell und politischer durchaus bequemer als jede Alternative (das merkt Frankreich mit Malli und die USA mit dem Irak noch immer). In einem afrikanischen Land oder in einem Gebiet im Nahen Osten für Strukturen zu sorgen, ist zum jetzigen Zeitpunkt nur auf eine Art möglich, und zwar durch Truppen. Zuerst musst du die Lage befrieden, du musst gegen bestehende radikale Truppen vorgehen (und sie von Rebellen trennen können), dann musst du durch Steuergelder Infrastrutur schaffen und gleichzeitig die Menschen dort Bildung abseits ihrer Ideologien beibringen und sie dazu bringen, dass sie diese Strukturen dann auch pflegen und das die Gesellschaft weiterbildet. Oft hat man Straßen gebaut, welche in den Jahren drauf einfach verfallen sind oder die Eltern nahmen die Kinder wieder aus der Schule, so das sie auf dem Feld helfen konnten. Das waren meist halbherzige Aktionen, die fehlene Nachhaltigkeit bewiesen haben. Solche Prozesse beizubringen ist aber eine langwierige Angelegenheit und jede Schule, Straße, Firma usw. ist nicht nur mit Zement, sondern auch mit Blut erbaut. Das anzugehen, wäre ein Mammutprojekt, welches modernen Kolonialismus gleicht und hier sind wir bei den weiteren politischen Probleme, denn es wäre moderner Kolonialismus, da man diese Nationen natürlich pro-westlich gestalten würde. Je nachdem ob Russland oder China mitmachen würde, würden diese ihre Ideologien aufdrücken und du hast schon wieder neue Stellvertreterkonflikte vor der Tür.
Ich soll dir jetzt eine einfache und funktionierende Lösung nennen? Momentan sehe ich nur eine, beseitige radikale Ideologien und versuche ein Land nach dem anderen zu stabilisieren aber ohne Ausbeutung, also stecke mehr rein, als du rauskriegen würdest und nicht nur reiche Länder. Außerdem verbreite die Einsicht vieler Wirtschaftsflüchtlinge aus Afrika, und zwar das Europa zwar sicher ist aber auch nicht viele Möglichkeiten bietet. Viele Wirtschaftsflüchtlinge kehren enttäuscht wieder zurück, da sie merken, in ihrem Heimatland tatsächlich doch besser klargekommen zu sein. Das würde die Menschen dazu bringen, nicht nach Europa abzuhauen, sondern ihr Geld vielleicht für ihr eigenes Land zu verwenden. Das können sie aber nur wenn Korruption und Ausbeutung verschwindet. Solange diese beiden Faktoren weiterexistieren, kannst du keinem Flüchtling einen Vorwurf machen. Innerhalb Europas muss eine gute Migrations- und Integrationspolitik her. Du must den Menschen eine Alternative zur Radikalisierung geben und diejenigen aussortieren, welche eine Radikalisierung eher begünstigen würden.
Ach und was Rechts und links angeht, noch radikaler nutzt niemandem was. Jetzt tauchen Parteien auf, welcher linker als die Linke sind (internationalistische Linke - wtf?!) und rechter als die CSU (altbekannte und besscheuerte AfD), beide braucht keiner! Der Linksruck ist aber auch in den USA zu sehen. Dieser rechte Höhepunkt durch Trump, hat dafür gesorgt, dass der sonst stille, linke Flügel abseits der Demokraten stärker wird und schon 2020 für einen leichten sozialistischen Umschwung sorgen kann (Umdenken in Parteien). Es wäre interessant zu sehen, ob sich die USA nach diesen alt-right-Fiasko mehr für linke Ideen öffnen würde, denn das Land beherrschte ja schon immer nur die Tedenz zur Extreme und meidet die Balance so gut es geht.
@Butch
Und beruft sich dabei auf einen General, welcher dessen Methoden mal bezichtigt wurde aber es in Wirklichkeit nie getan hat. Warum prüft Trump nie seine Quellen?
Ich frage mich sowieso seit wann dieses Amt kein Niveau mehr hat. Im Vergleich mit Trump wirkte Nixon besonnen und Bush wie ein kompetenter Staatsmann. Jeden Monat, achwas alle zwei Wochen, fällt die Messlatte noch tiefer und kann ohne Schutzausrüstung gegen Druck und Hitze nicht mehr gehoben werden. Warum kann man den Mann nicht stürzen? Warum gibt es diese Instrumente nicht? Warum existiert ein Impeachment-Verfahren, wenn es eigentlich nie zum Einsatz kommt, da es eigentlich keine Chance auf Erfolge hat?