Schreiben

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Mestizo: Ich dachte einfach, dass jemand vielleicht ein paar allgemeinere Regeln kennt, die man bei einem Exposé beachten muss. Und vor allem etwas über den Aufbau. Was nützt es mir, z.B. ein Exposé zu einem Fantasy-Roman zu lesen, der später veröffentlicht wurde (und dafür 13 Euro zu bezahlen)? Ich bin mir einfach sicher, dass ein Exposé von Genre zu Genre anders sein muss und dass auch die einzelnen Verlage unterschiedliche Vorstellungen haben. Überspitzt gesagt: dann kann man ja noch so einen Bestseller-Ratgeber herausgeben und dort einfach einen erfolgreichen Historienroman zitieren. Wird man daraus lernen, wie ein erfolgreicher Roman auszusehen hat? Deshalb interessieren mich nicht so sehr die konkreten Fälle (weil sie nur wneig aussagen), sondern allgemeinere Sachen. :wink:
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Na ja, so ein Vorlage ist besser, als irgendetwas aus der leeren Luft zu fischen und ich persönlich glaube nicht, dass sich ein Exposé zu einem Fantasy-Roman so dramatisch von einem Thriller unterscheiden wird.

Bei Heyne steht ja beispielsweise auch, dass man ein Exposé, eine Inhaltsangabe oder ein Beispielkapitel einschicken kann. Ist doch an sich genug Auswahl und gibt so schon ein wenig Ausblick darüber, welche Informationen für den Verlag von Bedeutung sind.
 

Deathrider

The Dude
Original von Mestizo
Na ja, so ein Vorlage ist besser, als irgendetwas aus der leeren Luft zu fischen und ich persönlich glaube nicht, dass sich ein Exposé zu einem Fantasy-Roman so dramatisch von einem Thriller unterscheiden wird.
Das denk ich auch.

Zudem Tyler, beschwerst du dich darüber dass in dem Ratgeber pauschalisiert wird, auf der anderen Seite willst du aber auch pauschale Regeln. :gruebel:
Außerdem wirst du im Netz auch nur zu 95% Beiträge und Tipps von Leuten finden die selber nur Raten was sowas angeht.

Wenn du das Exposé wirklich auf den Verlag zuschneidern willst: Ruf an und frag, oder schreib ne E-Mail (wenn's dir zu peinlich sein sollte kannst du ja unter falschem Namen anrufen oder ein neues anonymes E-Mail-Konto verwenden).
 

Presko

Don Quijote des Forums
Überlegt man sich, ernsthaft auf Verlagssuche zu gehen, empfehle ich das Jahrbuch für Autoren. Muss ja auch nicht die aktuellste Ausgabe sein. Da findet man alles, Infos über Exposes oder tips zum richtigen Anschreiben. Adressen und die Wünsche der Verlage oder Agenturen. Ist ein dicker Schinken, der aber in der Hinsicht wahrscheinlich das Beste ist. :wink:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
@Deathrider: mit Pauschalisieren meinte ich, dass da gesagt wird, was man an einen Verlag schicken sollte, als ob jeder Verlag das Gleiche erwartet/verlangt. Und bei einem Exposé wird es doch ein paar allgemeinere Dinge geben, die für alle Exposés gelten, oder? So wie es zum Beispiel bei (seriösen) Nachrichten-Zeitungsartikeln solche Regeln wie die fünf W-Fragen gibt, auf die ein Journalist eingehen sollte (ich glaube, das waren: Was, Wo, Wann, Wer und Wie oder so in der Art). Ein Unfall auf der A2 um Mitternacht, LKW-Fahrer, frontal.
Jedenfalls will ich keine 13 Euro ausgeben in der Hoffnung, dass dieses Thema dort allgemein genug gehalten wird und nicht einfach nur Beispiele von erfolgreichen Exposés zu Fantasy- und Historienromanen.

@Presko: was kostet denn so ein Jahrbuch für Autoren?
 

Presko

Don Quijote des Forums
Bei Amazon stehts für 30 Euro, aber wie gesagt, vielleicht findet man auch ein Älteres für weniger. Andererseits ist das Buch schon das Geld wert. Da steckt, glaub ich, viel Seriösität und Mühe drin.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
@Tyler: Das ist mir jetzt nen Rätsel. Du hast im vorraus festgestellt, dass jeder Autor andere Exposé's schreibt, dass jeder dabei seinen eigenen Stil hat und das auch jeder Verlag etwas anderes haben will. Das heißt, entweder du liest dir beispiele durch oder du versuchst es einfach mal frei Nase. Da jeder andere Exposé's schreibt, jeder Agent andere erwartet, kann man dir nur schwerlich vorkauen was du genau schreiben sollst, obwohl du ja anscheinend genau danach suchst: Einer Liste, was drin vorkommen soll und was nicht.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von 00Doppelnull
@Tyler: Das ist mir jetzt nen Rätsel. Du hast im vorraus festgestellt, dass jeder Autor andere Exposé's schreibt, dass jeder dabei seinen eigenen Stil hat und das auch jeder Verlag etwas anderes haben will.
Ich habe nicht gesagt, dass jeder andere Exposés schreibt oder dass jeder dabei einen anderen Stil hat. Lediglich, dass jeder Verlag andere Vorstellungen hat und dass es auch vom Genre abhängig sein kann (bei einem Liebesroman werden doch bestimmt andere Sachen im Vordergrund stehen als bei Fantasy oder bei einem Thriller). Ich denke, dass z.B. ein Exposé zu einem Thriller vor allem die Spannung vermitteln soll, während es bei einem Liebesroman darauf hinauslaufen wird, welche Emotionen die Hauptfiguren bewegen, in welcher familiären Situation sie stecken usw.

Da jeder andere Exposé's schreibt, jeder Agent andere erwartet, kann man dir nur schwerlich vorkauen was du genau schreiben sollst, obwohl du ja anscheinend genau danach suchst: Einer Liste, was drin vorkommen soll und was nicht.
Nein, ich erwarte doch keine Liste (das mit der Zeitungsanzeige war nur ein Beispiel für allgemeine "Regeln", die unabhängig vom Inhalt gelten. Und ich erwarte ja nicht, dass mir da jemand etwas vorkaut. Falls es solche allgemeinere Richtlinien bei Exposés nicht gibt - okay, dann muss ich es wohl einfach frei Schnauze versuchen.
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Verstehe das Problem immer noch nicht. Ob nun Liebesroman, Historienschinken, Sci-Fi oder Thriller, in der Beschreibung des Romans muss doch nirgendwo die Erotik knistern, das Setting glaubhaft beschrieben werden, die technologischen Errungenschaften durchdacht wirken oder Spannung generiert werden. Das sind doch allesamt Details, die sich aus der Handlung und insbesondere der Schreibe ergeben. Viel wichtiger ist doch, wie gut, fesselnd oder durchdacht ist der Aufbau. Habe ich eine klare Linie darin, einen interessanten Plottwist, durchdachte Charaktere, die miteinander agieren und zwischen denen sich gegebenenfalls die entsprechende Romanze entfaltet. Die restlichen Infos sind doch schmückender Beikram, den man natürlich noch erwähnen kann, aber der für die Entscheidung am Ende nicht wirklich relevant sein dürfte. Man kann ja eh einen vom Pferd erzählen, wenn man behauptet, dass der Roman voller Erotik und Spannung sein wird, aber wenn der Rest der Handlung nicht greift, dürfte das niemanden auch nur ansatzweise interessieren. Der Autor sollte doch am besten wissen, welche Elemente ihm wichtig sind und welche er hervorheben möchte. Schreibst du einen Thriller, hast du einen anderen Fokus und überlegst doch, wie du Spannung generieren kannst.
 

delta

Ghost in the Wire
Original von Tyler Durden
Jedenfalls will ich keine 13 Euro ausgeben in der Hoffnung, dass dieses Thema dort allgemein genug gehalten wird und nicht einfach nur Beispiele von erfolgreichen Exposés zu Fantasy- und Historienromanen.

Ob jetzt 13 oder 30 Euro - ist doch vollkommen egal. Ist ja nicht so, dass das Beträge sind wo man grossartig lange sparen müsste.
Ich mein, ich bin Student und kauf mir auch ab und an mal ein Fachbuch - da wär ich froh wenn die nur 30 Euro kosten würden :wink:
 

Deathrider

The Dude
Ich glaub du machst e dir grade schwerer und komplizierter als es sein muss, Tyler. :wink:

Und ich bin noch immer der Ansicht, dass dir auch Exposés zu genrefremden Büchern helfen könnten deins zu strukturieren. Ich denke sowieso nicht, dass man wirklich gute Bücher, bei dem worauf es sinnhaftig drauf ankommt, nach Genres einteilen kann.
Z.B. kann ein Sci-Fi-Buch, eine Cyberpunk-Story, im Kern eine Gesellschaftsstudie sein, die sich mit den Auswirkungen der menschlichen Abhängigkeit gegenüber Dingen die sie selbst erschaffen hat beschäftigt. Die gleiche Aussage kannst du aber auch mit einem historischen Roman treffen (wo das eine Technologie ist, ist das andere also vielleicht Religion). Du kannst auch die gleiche Liebesgeschichte einmal in einem Sci-Fi-Setting oder in einem Roman der im Hochmittelalter spielt erzählen. Im Exposé wirds bei jedem dieser Möglichkeiten (nach meinem Verständnis) darauf hinaus laufen, dass du dich bei der Beschreibung auf die dinge konzentrierst, die für dich wichtig sind (Im ersten Beispiel wäre das also eher eine Beschreibung der Gesellschaftsstruktur und nicht was für coole technische Spielzeuge in dem Roman auftauchen). Daran merkt der Verlag oder die Agentur nämlich wo für dich der Fokus und auch der Fokus des Buchs liegt und dem entsprechend ob das interessanter Stoff ist, oder nicht. Das mit dem Genre ist unter Garantie zu vernachlässigen.

Außerdem hast du von dem Ratgeber jetzt auch nichts gelesen, sondern nur inhaltsangaben gelesen, die einen Überblick verschaffen sollen, aber vielleicht den einen oder anderen Punkt nicht ganz so widergeben wie es im Buch letztendlich gemeint ist.
 
W

Wurzelgnom

Guest
Original von Jay
Ich sitze seit gestern wieder an einem Fantasyepos, das ich bestimmt schon 10 Jahre lang im Kopf hab. Ich habe bergeweise Notizzettel, zahllose Entwürfe, Zeichnungen für eine 9teilige Reihe a 300 Seiten Bücher, aber das erste Ding bislang nicht beenden können. Ich hoffe, dieses Mal wirds was.

Kenn ich auch nur zur Genüge. Jahr für Jahr wenn ich gerade wieder Zeit und Lust habe an meinem Epos weiter zu schreiben, lese ich mir immer erst durch was ich fertig habe und editier das. Hab in den letzten 10 Jahren die ersten 100-200 Seiten schon nen dutzend mal editiert, statt einfach mal die Geschichte fertig zu schreiben und am Ende zu editieren. In dem Tempo krieg ich das nie fertig :facepalm:
 

Presko

Don Quijote des Forums
Nun zu Ende schreiben, tu ich meistens alles, bevor ich die Überarbeitung angehe. Dennoch sind jetzt ganz viele Manuskripte im Korrektur-Ordner, komme aber nie wirklich dazu.
Seit zwei Jahren komme ich eh kaum mehr zum Schreiben. Dabei habe ich neben den vielen korrekturbedürftigen Manuskripten noch 2 angefangene Manuskripte bereitstehen, die darauf gieren weitergeschrieben zu werden. Das eine soll ein recht schräges Mysterywerk werden a la Twin Peaks. Mit vielen kleinen Geschichten drin verwoben in eine grosse Rahmenhandlung. Das andere wird eine tragikomisches Politsatire über einen Politiker, der wegen einem Tumor plötzlich seine Gefühle nicht mehr kontrollieren kann.

Na ja, ich hoffe auf Winter und die nächsten Semesterferien :wink:
 

Mestizo

Got Balls of Steel
Original von Wurzelgnom
Original von Jay
Ich sitze seit gestern wieder an einem Fantasyepos, das ich bestimmt schon 10 Jahre lang im Kopf hab. Ich habe bergeweise Notizzettel, zahllose Entwürfe, Zeichnungen für eine 9teilige Reihe a 300 Seiten Bücher, aber das erste Ding bislang nicht beenden können. Ich hoffe, dieses Mal wirds was.

Kenn ich auch nur zur Genüge. Jahr für Jahr wenn ich gerade wieder Zeit und Lust habe an meinem Epos weiter zu schreiben, lese ich mir immer erst durch was ich fertig habe und editier das. Hab in den letzten 10 Jahren die ersten 100-200 Seiten schon nen dutzend mal editiert, statt einfach mal die Geschichte fertig zu schreiben und am Ende zu editieren. In dem Tempo krieg ich das nie fertig :facepalm:

Mich ärgert es viel mehr, dass ich ein paar neue Ideen hatte und mittlerweile in verschiedenen Bereichen über eine ähnliche Umsetzung gestolpert bin. Würde heißen, wenn ich mit meiner Geschichte fertig wäre, würde meine Geschichte vermutlich eher wie eine Kopie wirken, was nun wahrlich nicht der Fall ist. :omg:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Original von Mestizo
Mich ärgert es viel mehr, dass ich ein paar neue Ideen hatte und mittlerweile in verschiedenen Bereichen über eine ähnliche Umsetzung gestolpert bin.
Das hatte ich auch schon oft. Wäre doch eigentlich auch ein Grund, solche Geschichten möglichst schnell aufzuschreiben und irgendwohin zu schicken, bevor jemand anderer auf die gleiche Idee kommt. Aber ist natürlich nur schwer zu schaffen. In meinem Notizbuch sind momentan sehr viele Ideen drin, und wenn ich sie alle umsetzen würde, würde es schon einige Jahre dauern. Wenn mir was Neues einfällt, notiere ich es, aber ich würde es niemals schaffen, es sofort als Geschichte zu schreiben. Zumal viele Ideen auch eine Weile brauchen, bis sie ausgereift genug sind, um mit der Umsetzung überhaupt anzufangen.
 
B

Bader

Guest
Ich will schon seit Jahren mal ein Buch schreiben aber ich schaff das nie... ich trage in mir abertausende Ideen rum, die ich gerne auf Papier bringen würde. Das Problem ist einfach, dass die Muse total aufblüht wenn ich Gedanken mach, aber sich von dannen macht, wenn ich es aufschreiben möchte.

Gleiches gilt für Drehbücher



Deprimierend
 

Presko

Don Quijote des Forums
Original von Bader
Ich will schon seit Jahren mal ein Buch schreiben aber ich schaff das nie... ich trage in mir abertausende Ideen rum, die ich gerne auf Papier bringen würde. Das Problem ist einfach, dass die Muse total aufblüht wenn ich Gedanken mach, aber sich von dannen macht, wenn ich es aufschreiben möchte.

Gleiches gilt für Drehbücher



Deprimierend

Ein Tip ist, einfach mal schreiben. Schreib was tagebuchmässiges oder schreib irgendetwas ab, vielleicht eine Stelle eines Buches, das Dir besonders gefällt. Dann kommst Du wie ins Schreiben rein und vielleicht kommst Du dann in die richtige Schreibstimmung, um die eigenen Sachen aufzuschreiben.
 

McKenzie

Unchained
@Bader

Mir geht's auch in den Bereichen Musik und Film so -> Auf irgendwelchen Zugfahrten die geilsten Ideen, und dann, wenn man das Equipment zur Hand hätte - Puff, weg! :ugly:
 

Presko

Don Quijote des Forums
Original von McKenzie
@Bader

Mir geht's auch in den Bereichen Musik und Film so -> Auf irgendwelchen Zugfahrten die geilsten Ideen, und dann, wenn man das Equipment zur Hand hätte - Puff, weg! :ugly:

stimmt, oder beim Zugfahren schreiben. eigentlich habe ich früher immer beim Zugfahren geschrieben. Sechs Stunden durch die Schweiz gegondelt und nur geschrieben :wink:
 

Deathrider

The Dude
Jau, das mit den großangelegten Sci-Fi-Stories die einem im Kopf in immer größere Dimensionen und Detailebenen hineinwachsen... sowas kenne ich. Habe auch sowas im Kopf, hab schon ein Treatment für die ganze Geschichte, Zeichnungen, technische Konzepte, politische Konzepte, Aufzeichnungen über diverse militärische Taktiken, historische Zeitleisten für Romane die sich innerhalb dieses Universums über jahrhunderte erstrecken, Planetenkarten und sogar einen kleines Kapitel fertig, das zweite ist in Arbeit... Aber das ist so ein Mammutprojekt, dass ich kein Fortkommen sehe.

Kurzgeschichten motivieren mich mehr. Doch auch da hab ich noch einiges in der Schublade und warte nur darauf dass sich eine geeignete Gelegenheit (Schreibwettbewerb ist eine gute Motivation) und zeitlicher Rahmen bietet (ich hatte die letzten Wochen und Monate unendlich Ideen zum Schreiben, doch musste ich so viel an meiner Bachelor-Arbeit arbeiten, dass ich keine Lust hatte noch mehr zu tippen).

Dann wären da noch die anderen kreativen Hobbies, wie die Musik, die Zeichnerei und noch zwei andere mediale Projekte die ich vorantreibe... Dazu noch Zeit (und davon nicht wenig) für meine Freundin einplanen, Uni und Freunde verlangen ebenso ihren Tribut... Der Tag hat einfach zu wenig Stunden für all das was ich am liebsten gleichzeitig erledigen würde. Es fällt mir da ganz ganz schwer Prioritäten zu setzen. Und wenn es doch mal sein muss, dann hat die Schreiberei oft ein Nachsehen. :sad:
 
Oben