Quentin Tarantino's Django Unchained [Kritik]

Der Pirat

New Member
Nur eben zwischen Tür und Angel.
Das Ding is n Brett!
Definitiv einer der besten Tarantinos überhaupt.

Fox, Waltz, Jackson und Di Caprio machen ihre Sache so wahnsinnig gut, dass man fast vergisst, dass es Schauspieler sind, die iene Rolle spielen :wink:
Der Soundtrack ist in meinen Augen sehr gut. Grad der Einsatz von Rapmusik als alle über die Ländereien von Monsieur Candie reiten fand ich bombastisch.
Tarantino versteht es wiedermal aufs genauste Humor, Drama, Action und Gewalt richitg zu mischen.
Das Kino hat herzlichst gelacht, erschrocken Luft eingesogen und leise geschluchzt...

2 Stellen die mir besonders im Kopf geblieben sind
der einfliegende, übergrosse Mississippi Schriftzug (Ich mein, mal ehrlich... Welcher Regiseur würde sonst sowas machen) und der Auftritt des "Ku-Klux-Klans" :smile:

Leider hat der Film ein ganz kleines Problem. Das erste Drittel hat enormes Tempo, das zweite Drittel ist quasi sein böser Bruder und sehr ruhig, was einigen (mich eingeschlossen) ein wenig aufstossen dürfte. Das Ende mitsamt Showdown hingegen tritt wieder sehr aufs Gas und schliesst den Film ziemlich würdig ab :biggrin:

Alles in allem kann ich guten Gewissens sagen 9/10 CandieLands :smile:
 

Presko

Don Quijote des Forums
Tyler Durden schrieb:
StuntmanMike schrieb:
Den FIlm allgemein zu bewerten ist unmöglich da es kein Film ist- es ist eine Tarrantino-Hommage
Wie, kein Film? Und ich habe mich schon so auf das Wochenende gefreut, aber in unserem Kino laufen nur Filme.

:ugly:

Mir gefiel genau dieses 2. Drittel mit Abstand am besten. Den Schluss fand ich ab dem Moment, wo
Leo erschossen wird
eigentlich nur noch schlecht. Das erste Drittel war so ein hin und her. Einiges fand ich witzig, andere Gags fand ich zu platt. Häufig waren mir die Schnitte zu hart und diese Zooms gefielen mir hier auch nicht immer. Die Musik war ebenfalls so ne Sache. Es hatte genial coole Themes, es hatte tracks die für mich überhaupt nicht passten. Die Story ist halt nicht mein Ding. Dieses Abfeiern von brutaler Rache geht mir halt einfach gegen den Strich, umso mehr, wenns nicht reine Blödelei ist. In nem Interview meinte Tarantino noch, dass er Geschichte so zeige, wie er sie sich wünschte, dass sie passiert ist. Na dann gute Nacht.
Das zweite Drittel überraschte mich dann allerdings. Das ist für mich so ab Winter bzw. kurz davor. Die Figuren werden plötzlich etwas ernster beleuchtet und auch zwielichtiger (Vater-Sohn-Szene). Und das ganze kammerspielartige mit Leo war schon ziemlich gut.
Wie man den ganzen vorfinalen und finalen Shootout so über den Klee loben kann, ist mir ein Rätsel. Klar, extrem viel Blut spritzt, aber sonst? Keine Dynamik, keine Abwechslung, kein Thrill. Ich fand diesen ganzen Part unheimlich langweilig und viel zu statisch (etwa gefühlte tausendmal wird in tote Körper reingeschossen und Blut spritzt -gähn). Tarantinos Auftritt war meiner Ansicht auch ziemlich erbärmlich. Der Mann brachte ja kaum den Mund auf und bewegte sich wie ein alter Kartoffelsack. Ich nahm ihm den Cowboy zu keiner Sekunde ab, sondern hatte das Gefühl einen alten Kerl zu sehen, der sich an Fasching als Cowboy verkleidet.
Den Schluss fand ich dann auch extremst störend.
Wie Django da mit Leos Zigarettenhalter rausgelaufen kommt. Die bisher komplett verschenkte Broomhilda sich freut und rumfeixt. Dann noch das Pferdegetanze.
Klar kann man jetzt sagen, das ist eben Tarantino. Der darf sowas. Ich fands einfach doof.
Schauspielerisch bin ich ebenfalls etwas hin und hergerissen. Tarantino hab ich ja schon verrissen :ugly: . Don Johnson fand ich auch sehr blass. Waltz ist fast durchgängig grossartig. Auch Foxx hat ohne Frage teils ne immense Ausstrahlung. Bei Leo fand ichs bereis wieder so ne Sache. Na ja, ich fand, er blieb sehr im Schatten der anderen stecken. Was mich aber echt störte war dieses Schultheaterding mit den Haaren und Barthaaren. Leo und Watz haben sich dauernd in den Haaren oder Barthaaren rumgefingert. Das ist ok dann und wann mal. Aber hier fühlte es für mich extremst aufgesetzt an.
Sam Jackson wird ja auch überall ungemein gelobt. Ich fand ihn sehr gut, aber jetzt bei weitem nicht so fantastisch. Er hat halt einfach eine recht dankbare Rolle und fällt damit sehr auf. Aber so wirklich was Besonderes, find ich, hat er jetzt auch nicht draus gemacht. Keine Kritik an ihn, nur wieso man ihn so überschwenglich lobt, bleibt mir eher ein Geheimnis.
Insgesamt bleibt es bei mir wie gehabt: Pulp Fiction ist ein absolutes Meisterwerk. Alle anderen Tarantino-Geschichten lassen mich mehr oder weniger kalt. Die Regie-spielerein sind mir teils zu aufgesetzt, die Dialoge zwar oft klasse, aber auch hier oft zu platt. Dieses Rache abfeiern geht mir auf den Wecker und ja, insgesamt durchzogen. Wäre der ganze Film wie das 2. Drittel bekäme der Film locker mal ne 9/10. So ne 7/10 v.a. wegen den sehr guten Schauspielern und weil es sich trotz allem, das muss man ihm zugestehen, vom Hollywoodeinheitsbrei abhebt.
 

00Doppelnull

Statussymbol.
Zwei gute Kritiken, aber du gibts dem Film mehr Punkte als Chris? Damit hab ich nicht gerechnet. Der ist wohl mit Gefährten weich geworden..
Bin selbst leider erst nächstes Wochenende drin.
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Vor ein paar Stunden gesehen, und für irgendwas zwischen genial und banal, sowie unglaublich toll und total langweilig befunden. Das Problem war für mich einfach, dass der Film kein einheitliches Gefühl vermittelt. Zwar mit tollen Darstellern und Dialogen ausgestattet, und unterstützt von toll inszenierter Action, inkl. Blutfontänen und überstilisierter Ballerei, aber auch mit verdammt noch mal viel zu viel Leerlauf. Auch kommt es vor wie ein Episoden-Film, mit feinem rotem Faden, und mit den zwei fest im Sattel sitzenden Komponenten.
Und zuletzt nach dem unrühmlichen Abgang von Christoph Waltz dann halt nur noch einer.
Man hätte den Film um locker 35 bis 45 Minuten runter kürzen können. Dann wäre die Zeit zwischen den wirklich gut sitzenden Highlights nicht so ewig langweilig und unnötig gedehnt vorgekommen.
Von den Darstellern überragen Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio und Samuel L. alles neben ihnen. Jamie Foxx ist aber gut, und kann im Laufe der Story tatsächlich zum Sympathieträger aufsteigen. Allerdings wird er in allen Szenen mit Waltz einfach nur von dessen Charisma in den Schatten gestellt. Was aber auch absolut gewollt scheint, denn sein Django muss ja noch reifen.
Unnötig war der Cameo von Ur-Django Franco Nero. Hatte man zu 80% schon im Trailer gesehen, und wirkte im fertigen Film deplatziert und reingequetscht.

Alles in allem hat er der Film von den tollen Momenten einige zu bieten, und man spürt auch wieder mehr den Quentin Tarantino wie ich ihn gerne sehe. Hatte aber das Gefühl, Tarantino konnte sich absolut nicht auch nur von einer Szene trennen, weshalb der Film deutlich zu viel Leerlauf, ja fast Stillstand hat. Gestrafft und runter gekürzt könnten es sicher 8/10 sein.
Mit dem Leerlauf 6,5/10.
 

j.@.c.K

Liza Saturday
Da steht also nun der nächste Tarantino ins Haus. Von vielen als der Filmmessias schlechthin vergöttert, kann ich diese Ansicht nicht ganz teilen. Reservoir Dogs find ich gut. Mit Pulp Fiction kann ich bis heute nichts anfangen. Allerdings is es auch schon viele Jahre her, dass ich den das letzte mal sah. Vielleicht hätte er bei neuzeitiger Sichtung bessere Chancen. Aber dazu ein ander mal mehr. Jackie Brown und Death Proof hab ich noch gar nicht gesehen. Inglourious Basterds fand ich sehr gelungen und das nicht zuletzt wegen dem überragendem Christoph Waltz. Und nun also Django. Wieder mit Waltz, wieder ein Volltreffer? Nicht ganz, aber es ist auf jeden Fall ein guter Film.

Fangen wir doch gleich mit dem besten an. Waltz. Es ist eine Wonne dem Mann zuzusehen. Auf jeden Fall würde ich ihm den erneuten Oscargewinn sehr gönnen. Er spielt den deutschen(?) Zahnarzt/Kopfgeldjäger sehr überzeugend und man merkt ihm an, dass dieser Charakter sich in dieser Epoche amerikanischer Geschichte nicht wirklich wohlfühlt und die Sklaverei über alles verabscheut. Dann wären wir schon bei seinem Partner. Foxx alias Django Freeman. Die beiden harmonieren sehr gut miteinander, allerdings hat Waltz auf dem Papier die ausgiebigere Rolle und kann seinem Schultz viel mehr Finessen und Hintergründe verleihen. Foxx spielt seinen Part gekonnt herunter. Auf der anderen Seite die Bösen. DiCaprio als Plantagenbesitzer Monsieur Candie ist auch ganz gut besetzt, aber ich würde diese Darstellung nicht als eine seiner besten einordnen. Man merkt aber, dass er sichtlich Spaß an der Rolle des Bad Guy hatte. Jackson als sein Oberhaussklave Stephen passt auch. Man merkt, darstellertechnisch gibt es nicht viel zu bemängeln. Es gibt viele Cameos, viele bekannte Gesichter.

Der Film geht fast satte 3 Stunden. Zu lang? Vermutlich schon. Gerade im Mittelteil und zum Schluss kommen diverse längen auf und man fragt sich, ob man hier nicht etwas hätte weglassen können. Denn der sonst einwandfreie Erzählstil der Geschichte leidet hier doch sehr. Darüber kann man aber gerade noch so hinwegsehen, denn die Geschichte ist mit viel Ehrgeiz erzählt und schafft einen wunderbaren Spagat zwischen Komik und ernsthafter Dramaturgie. Gerade das Thema Sklaverei wird hier sehr kritisch beleuchtet und bekommt in den richtigen Momenten die nötige Ernsthaftigkeit. Gut gemacht Tarantino.

Der Gewaltpegel ist gerade zum Ende hin erstaunlich hoch gehalten. Hier wäre etwas weniger vielleicht auch mehr gewesen. Wobei es hier schwer einzuordnen ist, in welche Kerbe Tarantino schlagen wollte. Das Kino hat bei jedem Shootout gegröhlt, ergo könnte man interpretieren, dass er mit Bedacht übelst überzeichnet hat. So wirkte es aber nicht immer.

So bleibt Django Unchained alles in allem ein guter, aber nicht sehr guter Film. Den Vergleich mit anderen Tarantinos spar ich mir an dieser Stelle, da seine Filme nicht unbedingt zu meinen Lieblingen gehören. Aber ich denke ich kann sagen, Inglourious Basterds hat mir etwas besser gefallen, hatte er doch die etwas besseren Dialoge.

8/10
 

sh1ggy

ehemals niGGo
Ich stimme ziemlich genau mit Joel's Kritik überein, würde aber vermutlich 'nen halben Punkt weniger geben. Ich werde den Film noch 1-2 Mal sehen müssen, bevor ich mich da genau festlegen kann, teils spielten da auch etwas verdrehte Erwartungen 'ne Rolle. Auf jeden Fall schwächer, als die Basterds, meiner Meinung nach.

Dennoch...
...die Ku-Klux-Klan-Szene war übrigens, so grenzwertig albern sie auch gewesen sein mag, das witzigste was ich je innerhalb eines Kinos sehen durfte. Selten habe ich so sehr lachen müssen.. :biggrin:
 

xyla

New Member
Gestern in OmU gesehen. Die Untertitel waren herrlich bescheuert, weil die wegen des Kinos nur von Leuten in den ersten paar Reihen gelesen werden konnten und der gesamte Saal beim Start des Films einen Ruck gemacht hat,
als alle Zuschauer ihre Rücken aufgerichtet haben.

Der Film war toll. Es fällt mir schwer, den jetzt irgendwo qualitativ einzuordnen, vermutlich am ehesten auf Augenhöhe mit den Basterds.
Waltz dominiert den Film! Ich kann nicht ganz verstehen, warum er nur in der Kategorie "bester Nebendarsteller" nominiert ist, denn bei seiner Präsenz im Film hat er eher die Hauptrolle, auch
wenn es etwas seltsam gewesen wäre den FIlm "Dr. King Schulz - Unchainer" zu nennen. Foxx war für mich dann auch das schwache Glied in der Schauspielerkette. Er hat es nicht
geschafft, die Szenen, die er alleine bestreitet, ausreichend zu füllen. Er kann mehr, aber den wortkargen Westernhelden können andere besser und ich vermute Idris Elba wäre da die bessere
Wahl gewesen. Tarantinos Cameo war für mich auch nicht überzeugend. So gerne ich ihn in Pulp Fiction sehe, so unglaubwürdig kommt er hier rüber.
Optisch und Soundtechnisch war der Film eine Wucht, auch wenn Tarantino schon bessere Tracks benutzt hat. Kill Bill Vol. 2 hatte im Endeffekt den besseren Western Soundtrack.
Auch wenn man dem Film eigentlich wenig vorwerfen kann, lag ein Schwachpunkt des Films für mich in der Dramaturgie: Gerade gegen Ende hat man das Gefühl in der finalen Schießerei zu sein, als es sich der Film dann doch nochmal anders überlegt und neu formiert.
Das war qualitativ alles super, aber auch irgendwie ermüdend, weil man gerade eigentlich schon auf das Ende eingestellt war.
Mal gucken, wie das beim zweiten Mal wirkt, wo man weiß, dass noch was kommt.

Ich denke 7-8/10 werden dem ganzen gerecht. Nicht Tarantinos Bester, aber ein guter Film!
 

Remix

Well-Known Member
Waren gestern zu Fünft im Kino und sind allesamt mehr als begeistert rausgegangen.
Ein sehr guter Jamie Foxx, ein klasse Leo DiCaprio und dazu ein weltklasse Waltz.
Klasse Story, die Gags waren super. In der Ku-Klux-Klan-Szene hat nahezu das gefüllte Kino Tränen gelacht und alle Stimmen, die ich nach der (ausverkauften) Vorstellung gehört habe waren ebenso euphorisch. Der Film war teilweise wirklich derb, wo ich mich doch echt fragen musste, wie in aller Welt er eine FSK16-Freigabe bekommen hat. An Blut wurde definitiv nicht gegeizt. Einziger kleiner Kritikpunkt von mir:
Nach dem Tod von Waltz und DiCaprio hätte man das Ganze auch ein wenig verkürzen können und bereits in der Szene das "große Finale" einbauen. Was danach noch kam war nicht schlecht (besonders die "dämlichen" Hinterwäldler zusammen mit Tarantino himself), allerdings musste das nicht sein.

Nichts desto trotz einer der besten Filme, die ich seit Langem im Kino bewundern durfte und auch wenn ich ungerne die Höchstwertung vergebe, Dieser bekommt Sie von mir. Spiele wirklich mit dem Gedanken ein zweites Mal ins Kino zu Gehen.

10/10 Boys
 

Revolvermann

Well-Known Member
Um es kurz zu machen: Ein wirklich toller Film.
Dicaprio und vor allem Waltz sind absolute spitze. Auch Foxx passt besser als ich es vorher gedacht hätte. Wenn ich Tarantino sehe, und die Stimmung im Kino fühle, denke ich immer: Dafür gibt es Kino. Tarantino macht Filme fürs Kino. Sicher, das machen andere Filmemacher auch, nur fällt es wohl hier immer so deutlich auf da der Regisseur sich so altmodischer Stilmittel bedient.
Einige der Szenen und Dialoge werden sicher in die Filmgeschichte eingehen.
Der Ganze Jubel hier im Forum ist vollkommen zurecht. Das meiste was ich loben könnte wurde schon erwähnt.
Also zu den Kritikpunkten die es selbstverständlich gibt.

Zum Ersten: Das Episodenhafte.
Wenn es einer kann, dann Quentin. Allerdings hat man das von ihm schon soooo oft gesehen. Ich frage mich ob er auch mal eine geradlinige Geschichte erzählen könnte.
Überraschend ist diese Art der Inszenierung jedenfalls nicht mehr.

Zum Zweiten: Das Ende. "Django Unchained" hätte einen fulminanten Schlusspunkt haben können. Hat er aber nicht. So cool die Schießerei am Ende auch ist, sie hört irgendwie auf als ich dachte jetzt gehts richtig los. Sowiso verpasst es Tarantino fasst immer seine Filme mit einem großen Knall enden zu lassen. Genausowenig lässt er sie nachdenklich ausklingen. Es kommt einem vor als hängt er Szene an Szene um noch dieses oder jenes drin zu haben. Nur um der Szene Willen und ohne Rücksicht auf die Dramatugie.

Das hört sich jetzt vielleicht schlimmer an als es ist. Denn wo Tarantino drauf steht ist auch Tarantino drin. Und das weiß wohl so ziemlich jeder.

Für dieses frühe Highlight in diesem Jahr bekommt der Film mal gute 8/10 N-Wörter
 

KungPao

New Member
Heute gesehen, und ich ziehe meinen Hut vor Tarantino, der kerl trifft mit jedem Seiner Filme meinen Geschmack.
Ich hab teilweise Tränen gelacht, und andererseits, schlucken müssen. Vlt mag für einige der Film bzw der Humor Grenzwertig gewesen sein aber, mal ehrlich, Sklaverei bedeutet den Menschen alles zu nehmen, Würde, Freiheit etc. und das zeigt der Film imo ganz gut, Herrlich Lustig, aber doch verdammt bitter, wenn man mal hinter die ganzen N***** witze sieht.

Waltz ist mal wieder grandios, gebt dem Mann den zweiten Oscar, er hats redlich verdient.
Jackson als mürrischer Butler, war ebenfalls ein genuss, vor allem in seinen ersten Szenen, konnte ich kaum noch vor lachen.
Foxx und Di Caprio, waren ebenfalls gut, wurden von den beiden alten Herren allerdings an die Wand gespielt.

mir bleibt kaum was übrig als, 9/10 rauchenden Stiefeln zu geben.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Heute im O-Ton gesehen.

Tarantino inszeniert seine Abrechnung mit der Sklaverei als oft großartigen, inahtlichen epochalen Western (bzw. Southern), der nicht durchgehend zu überzeugen vermag. Trotz der visuell überragenden Bilder und der wütend blutigen Shootouts fehlt einem die gewisse Prise Tollkühnheit, die Tarantinos andere Filme zu den irren, aber liebevollen Popkulturkunstwerken machten, die sie sind. Das kann daran liegen, dass Django Unchained etwas im Schatten von Tarantinos letztem und, meiner Meinung nach, besten Film steht, aber auch daran das hier ein (Für Tarantino-Verhältnisse) fast schon "straighter" Western mit sehr linearer Story präsentiert wird. Das ist nicht schlecht, im Gegenteil es ist ein guter Film, hätte aber irgendwie hätte doch mehr drin sein können. Nach Kill Bill 2 und Inglourious Basterds hat Tarantino dem Spagetthi-Western eigentlich auch schon genug reminiszenziert, dass ein wirklicher Western fast schon etwas faul wirkt. Diesen Vorwürfen geht der gute Quentin aber zumindest dahingehend aus dem Weg, dass er nach einem viertel das Geschehen des Films in die Südstaaten verlegt, was für eine frische und ungewöhnliche Atmosphäre sorgt. Auch sind es die typisch tarantinoesken, skurillen Figuren, angeführt von Christoph Waltzs wunderbarem Dr. King Schultz, die dem Film die gewisse Prise Ungewöhnlichkeit geben. Neben Waltz hat auch Leonardo DiCaprio als überzeichneter Bösewicht sichtlich Spaß an seiner Rolle, ebenso Samuel L. Jackson, dessen Intention den hassenswertesten Schwarzen in der Filmgeschichte zu spielen durchaus geglückt sein könnte. Und dann noch Jamie Foxx, der als schwarzer, durch Reihen von abstoßender weißer Figuren mähender, Rächer und gleichermaßen Held eine unheimlich markante Figur abgibt. Und auch in Szenen, in denen zum Beispiel der Pre-Ku-Klux-Klan zu Wagner reitet und das danach in einerfast schon an Monty Python erinnerenden Szene laufen lässt, lässt sich nur sagen: Das traut sich nur Tarantino. Ebenso beim unglaublichen Kostümdesign und der mal mehr mal weniger geglückten Songauswahl. Schade ist es, dass Tarantino am Ende die Story irgendwie entgleitet: Das gedachte Finale ist dann doch kein Finale und es wird Szene auf Szene daraufgesetzt, dass es nur noch langgezogen erscheint, während zumindest die Schlussequenz im Zusammenhang mit der Musik wieder für Entschädigung sorgt.
Kurzum ist Tarantinos oft unerwartet wenig refferenzieller Blaxplotation-Western, der, mal von einer Reihe wunderbar übertriebener Zooms abgesehen, unerwartet straight daherkommt. Das Django Unchained ein weiterer guter und extrem stilsicherer Film im Oeuvre des Quentin Tarantino ist, steht außer Frage, die große Begeisterung bleibt aber aus. Gut, aber kein "Instant Masterpiece" wie Pulp Fiction oder Inglourious Basterds.

7,5/10
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Der Film hat mir größtenteils gefallen. Story- und bildtechnisch gut, Dialoge ebenfalls, gute Besetzung, schräge Charaktere, manchmal übertriebene Gewalt - wie gewohnt bei Tarantino. Calvin Candie fand ich aber an manchen Stellen schon zu überzeichnet und CiCaprio neigte etwas zum Overacting. Zum Beispiel
die ganze Aktion mit dem Schädel
war selbst für einen solchen Film zu überzogen, fast absurd. Aber ansonsten waren die Darsteller doch überzeugend, besonders Samuel L. Jackson und Christoph Waltz.
Die musikalische Untermalung war auch wieder meistens gut und es gab den einen oder anderen Lacher. Ein paar Cameos waren auch toll.

Kommt für mich an die Basterds oder an Pulp Fiction nicht heran, aber gehört zu den besseren von Tarantino.

8/10
 

Paddywise

The last man
die angesprochenen Längen waren zwar vorhanden. Wären bei einer typischen Tarantino Kapitelunterteilung aber wohl auch nicht so stark aufgefallen.
 
B

Bader

Guest
Am Wochenende gesehen. Fand den durch den Bank super, wenn auch nicht Tarantinos bester, aber gut genug. Fand den Humor einfach nur köstlich und die Brutalität war einfach so überdreht, dass man seinen Spaß hatte.
Dass Waltz mal wieder sooo gut war, war zu erwarten, aber dass Jackson beinahe allen den Rang ablief, hätte ich nicht erwartet. Wenn ich heut an Django denkt, bleibt besonders seine Rolle im Kopf hängen und das will schon was heißen. Er verkaufe den 79(?) Jährigen Obersklaven einfach nur so awesome ab.
Foxx und DiCarpio waren auch klasse, gingen aber bei der meisterhaften Leistung von Waltz und Jackson etwas unter.
Die mitunter witzgsten Szenen waren definitiv die KKK Szene, die Saloonszene, ein paar kurze Momente und der Zahn auf der Kutsche ( :ugly: )

Ja es hatte seine Längen und ja 10-15 Min weniger hätten auch gut getan, aber fuck es gefiel mir.
Meine Eltern (!) und meine Buddys waren alle hellauf begeistert und ich muss anmerken, dass gerade das deutsche Publikum beim OmU voll auf die Kosten kamen. Wie Waltz so gehoben mit deutschem Akzent Englisch redet und ab und zu ein Deutsches Wort einbaut war nur herrlich und dann noch des gebrochene Deutsch von Broomhilda/Brunhilde und allg. die Szenen wo Deutschland Bezug hatte.

Sicherlich ist Django auf Deutsch super (sagten andere Bekannte) aber im Original hatte einfach das 100%ige Tarantino.


Der Kinosaal lag vor Lachen am Boden, als Django Lara Lee erschoss. Hallo? Wie die in eine völlig andere Richtung wegflog?! :ugly:

Und James Remar hat ja Ace Speck und Butch Pooch gespielt. Was mir gerade aufgefallen ist. Schultz (Waltz) erschoss Ace Speck (Remar), Butch (Remar) erschoss Schultz (Waltz). Der Kreis schließt sich.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Bader schrieb:
Der Kinosaal lag vor Lachen am Boden, als Django Lara Lee erschoss. Hallo? Wie die in eine völlig andere Richtung wegflog?! :ugly:
Da musste ich auch lachen.
Er schießt von schräg oben und sie fliegt aus der Tür, als hätte er sie frontal mit einer großkalibrigen Pumpgun getroffen.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ich persönlich fand auch Dicaprio ganz stark. Seine Leistung geht neben Waltz vielleicht etwas unter aber jetzt mit einigem Abstand fallen mir viel großartige Szenen mit ihm ein.
Übrigens hab ich gelesen das als
er am Tisch, nachdem er Django und Schlutz bloß gestellt hat, sich die Hand blutig haut es sein wirkliches Blut ist. Er zerschlug ohne Absicht ein Glas und blieb voll in der Rolle. Spielte die Szene erst zuende. Tarantino gefiel der Take am besten und er verwendete ihn schließlich.
 

blacksun

Keyser Soze
Leute, eigentlich wollte ich den nicht im Kino sehen, weil Tarantino Filme für mich nie perfekt sind. sind immer paar Dinge dabei, die mir überhaupt nicht gefallen.

aber wenn ich das hier so lese.....mmmmh
 
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