Das ist viel zu pauschalisierend.Woodstock schrieb:Kommt es nicht eher auf den Autoren an? Mal ganz ehrlich, dass die Regisseure immer den Ruhm einheimsen finde ich meist nicht nachvollziehbar. Siehe Prometheus (das Hitler-Argument unter den Spielfimen), der Regisseur war klasse, die Kameraarbeit und die gesamte Optik auch aber das Buch war eine Katastrophe und damit auch der Film.TheRealNeo schrieb:Bin bei dem Regisseur eigentlich noch guter Dinge.
Der literarische Aspekt innerhalb der Kunstform Film (grob vereinfachend meine ich an dieser Stelle das Drehbuch) ist doch nur ein kleiner Teil des finalen Gesamtwerks. Sicher, es gibt Regisseure, die ganz auf die ihrem Drehbuch zugrundeliegende Geschichte bauen. Aber das tun sicher nicht alle Regisseure.
Dann wäre auch zu fragen, ob der jeweilige Regisseur einen Dialog- oder doch eher einen visuellen Film dreht. Der Dialogfilm orientiert sich - grob skizziert, um meinen Punkt zu verdeutlichen - u. U. streng am Drehbuch.
Der visuelle Filmemacher orientiert sich hingegen nur in dem Sinne am Drehbuch - auch hier vereinfache ich grob -, dass er den roten Faden übernimmt, aber die Geschichte lieber mittels seiner Bildsprache erzählen möchte. Er erweitert das zugrundeliegende Drehbuch also in entscheidendem Maße. Macht er doch aus literacy eine visual literacy.
Des Weiteren gibt es freilich auch Regisseure, die auf eine konventionelle Geschichte in toto pfeifen und sich ganz dem visuellen Rausch hingeben. Also eher an einer filmischen Sinfonie interessiert sind. Also dem reinen Film. Ein klassisches und bekanntes Beispiel für einen solchen Filmemacher ist Dario Argento, welcher mit SUSPIRIA und INFERNO Paradebeispiele einer solchen Filmgattung schuf.
Man kann sich dsbzgl. aber auch der jüngeren Generation widmen:
Refn mit ONLY GOD FORGIVES sowie Panos Cosmatos mit seinem umwerfenden BEYOND THE BLACK RAINBOW könnte man hier nennen.
Ich denke auch, dass es deutlich mehr Regisseure gibt, die ihren Werken "Indentität" geben, als du es durch deinen Post andeutest.
Im Übrigen war PROMETHEUS beileibe keine Katastrophe. Er hatte in visueller Hinsicht einiges zu bieten, von dem ich mich gerne verführen ließ. Freilich kein bedeutender Film, aber so schlecht, wie er stellenweise gemacht wird, da nur das Drehbuch im Fokus der Kritik zu stehen scheint, ist er nun nicht. Ich will darüber hinaus aber auch nicht verschweigen, dass ich Ridley Scott nicht als Regie-Giganten betrachte. ALIEN sowie BLADE RUNNER sind zweifellos Meisterwerke. Aber sein restliches Œuvre ist m. E. in den besten Fällen - und soviele sind das nicht - gut. Aber nicht mehr.