Die TV-Ausstrahlung gestern mal zum Anlass genommen, den endlich mal anzuschauen und er hat mir ziemlich gut gefallen. Das genaue Gegenteil von Bond oder Bourne, das Agentensein ist hier nicht aufregend und romantisch, sondern bestimmt von Bürokratie, von schmerzhaften und sinnlosen Machtspielen und kaum existenten sozialen Kontakten. Die Welt der Spionage ist trist und langweilig, und so ist auch der Film, was wohl einigen nicht so ganz gefallen hat, aber sind der Stil und die Inszenierung, wo die düstere und melancholische Stimmung über jedem der wunderbar komponierten, bräunlich-ausgeblichenen Bildern schwebt, da aufregend, wo es die Handlung nie sein sollte. Der langsame und sehr gesprächige Film bleibt trotzdem spannend und interessant genug, weil der vertrackte Krimiplot mit seien vielen Figuren und verschiedenen ineinander übergreifenden Handlungs- und Zeitebenen sehr gelungen erzählt ist, und sobald man sich mal alle Namen merken konnte, ist der auch gar nicht so kompliziert, wie er gerne gemacht wird. Sehr angenehmer Film.