Die Unfassbaren: Now you see me [Kritik]

TheRealNeo

Well-Known Member
Spätestens David Copperfield und Siegfried & Roy machten Magie&Zauberei oder besser gesagt Illusion nicht nur salon-, sondern showfähig. Es reichen nicht mehr einfache Kartentricks. Menschen müssen verschwinden und in Lebensgefahr geraten oder es muss einfach mal eine ganze Bank ausgeraubt werden...

Regie: Louis Leterrier (Transporter, Kampf der Titanen)
Cast: Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Isla Fisher, Dave Franco, Mark Ruffalo, Melanie Laurent, Morgan Freeman
Start: 11.07.2013

Der französische Regisseur Louis Leterrier musste ein wenig kämpfen, bis er den Film machen durfte, war er ja bisher eher für reine actionorientierte Filme verantwortlich, anstatt solcher Filme, die mehr auf Charaktere und die Story setzen wollen (oder besser gesagt wollten). Viele Charakter wurden es dann auch, die dann auch namhaft besetzt verdoppelten dann auch direkt das Budget des Films, der anfangs noch mit 30-40 Millionen auskommen sollte. Doch mittlerweile braucht sich das produzierende Studio Summit Entertainment (die zwei Drittel des Budgets schon mit Auslandsverkäufen wieder rein holen konnten) keine Sorgen mehr machen, denn in der USA hat sich der Film zu einem kleinen sogenannten Sleeper-Hit entwickelt und alleine in den USA schon wieder über 100 Millionen Dollar eingespielt. Zurecht?

Als „The Four Horsemen“ (Jesse Eisenberg, Woody Harrelson, Isla Fisher, Dave Franco) beeindrucken vier Illusionisten ihr Publikum immer wieder aufs Neue. Ihr neuester Trick: Sie klauen während der Show einer Bank auf einem anderen Kontinent das Geld und schenken es am Ende den Zuschauern. Ein großartiger Trick oder steckt da mehr dahinter? Diese Frage sollen FBI-Agent Dylan (Mark Ruffalo) und Interpol-Agentin Alma (Melanie Laurent) auf den Grund gehen. Hilfe erhalten sie dabei von Alt-Illusionist Thaddeus (Morgan Freeman).

Unfassbar ist leider einiges im Film. Unfassbar einen Film über Magie und Zauberei zu drehen, ohne einen wirklichen Zaubertrick drin zu haben, der ohne filmische Mittel wie Schnitt oder Spezialeffekte funktioniert. Regisseur Louis Leterrier stolpert damit wieder über das ähnliche Probe, wie zu Beginn seiner Regiekarriere. Da hatte er den ersten Transporter-Film, der wirklich noch Spaß machte und überzeugte und kein auffallenden CGI-Einsatz besaß. Ein paar Jahre später hatte er mehr Ged zur Verfügung, es wurde alles verrückter und CGI-lastiger. Tat es dem Film gut? Nein. Ähnliches gilt hier. Natürlich will man nicht dein einfachsten Kartentrick auf der Leinwand sehen, aber Zaubertricks mit CGI-Luftblasen oder abstrusen und in keinster Weise nachvollziehbaren Plänen sind auch nicht gerade optimal. Von der Auflösung des Films sollte man daher auch nicht viel zu erwarten

Der Film ist sehr gut gecastet, aber bei der Masse an Figuren kann sich natürlich nicht wirklich jeder Einzelne groß entfalten bzw. mehr machen als auf Autopilot zu schalten. Das gilt für die Altmeister Morgan Freeman und Michael Caine genauso, wie für die Jungstarts Jesse Eisenberg oder Melanie Laurent. Alle bekommen einen kurze Charaktereinführung nach Reißbrettart und sind dann nur noch Assistenten für den großen Zauberer, den Film selbst, der sich mehr als billiger Gaukler entpuppt.

Technisch beeindruckt vor allem teilweise die Kamera, die sich, besonders bei den Shows relativ frei in den (CGI-) Räumen bewegt. Auch der Score von Brian Tyler versprüht Energie und lässt hier und da sogar eine Art Thema durchklingen.

Schade. Der Film versprüht keine Magie oder Zauber, was auch darin liegen mag, dass man davon auch auf der Leinwand nicht viel sieht, was einen wirklich beeindruckt. Solides Machwerk, dass mit weniger Spezial-Effekten und einem ausgereiften Drehbuch vielleicht ein guter Film hätte werden können.

4-5/10
 

Sesqua

Lebt noch
Ich liebe diese Art von Filmen, und so auch den.

Tricks, Illusionen und eine halbwegs brauchbare Story und schon bin ich glücklich.

8/10 Magic Moments
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Bin immernoch gespannt, aber die Erwartungen sind ziemlich gedämpft. Vielleicht gefällter, vielleicht nich - Kino gibts dafuer aber wohl nicht mehr.
 

Schneebauer

Targaryen
Oh ja, da wollt ich auch noch was kurzes zu schreiben.

Mochte ich. War ein kurzweiliger, unterhaltsamer Streifen mit richtig cooler Idee, richtig coolem Cast und einer - für mich zumindest - sehr starken Optik. Die ganzen Farben, Bilder und Effekte passen wunderbar zum Setting.

Inhaltlich zwar kein neuer Prestige, aber in Meinen Augen um einiges besser, als er manchmal dargestellt wird. Grad die erste Hälfte hatte eine wirklich dichte Atmosphäre und konnte mich fesseln. Kameratechnisch auch wirklich überzeugend.

Nur, Wie Gonzo bereits gesagt hat, wird aber jedem ziemlich schnell klar, dass das ganze auf einen Twist hinauslaufen muss. MUSS. Und wie es halt dann so ist, wenn man auf Teufel komm raus noch was in das Finale pressen muss - wirds meistens nix. Genauso hier. Zum Ende hin verstrickt man sich in ein wirres Gefüge aus Twists, Tricks und Illusionen - sehr zum leiden des Gesamteindrucks. Man wollte zuviel. Zuviele seltsame CGI-Seifenblasen. Zu viele Topstars mit zu wenig Screentime. Zu viel Stoff für Isla Fisher. ( :ugly: )

Unterm Strich (leider) kein Meisterwerk, kein Houdini Level - aber ein guter, unterhaltsamer, großartig besetzter und auf Hochglanz polierter Entertainment Zauber.

7,5 / 10
 

Diego de la Vega

Not Yet Rated
Ein herrlicher Blödsinn, und ein herrlicher Spaß. Hab den nun zum ersten Mal und direkt in der Langfassung gesehen, und fand den sehr unterhaltsam, nicht so ohne weiteres zu durchschauen, und einfach nett und zum wohligen abschalten am Abend geeignet.

Ist er sinnig, logisch, in sich geschlossen oder wie man es ausdrücken mag?
Absolut nicht, aber der Film geht hier wie ein guter Zauberer vor, und lenkt sein Publikum weitestgehend gekonnt von dieser Tatsache ab, und lädt dafür zum mitraten ein.

Die größten Makel abseits der etwas zu sehr auf Show-Werte setzenden Geschichte sind wohl in der CGI zu finden, denn zum einen gibt es einige zu leicht zu identifizierende Effekte, und zum anderen Unnötige. Manche Dinge muss man nicht animieren.

Das Ende könnte besser sein, erfüllt aber seinen Zweck, auch wenn es den zuvor gesehenen Film etwas wanken lässt.
7/10
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Diego de la Vega schrieb:
denn zum einen gibt es einige zu leicht zu identifizierende Effekte,
Ich hab für sowas scheinbar nicht das Auge.

Mir hat er ebenfalls sehr gut gefallen. Besser als ich vorher gedacht hätte.
Die Beteiligten konnten in ihren Rollen überzeugen. Besonders gefallen haben mir Harrelson und Freeman.

Die Handlung empfand ich als durchdacht, wenn vielleicht auch ziemlich konstruiert.

7/10 scheint mir passend.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Der war durchaus kurzweilig aber auch furchtbar konstruiert.
Ein Deus ex machina jagt den Nächsten. Hätten die etwas mehr Realismus walten lassen und etwas weniger überspitzt inszeniert, hätte der mir mehr zugesagt.
Ich mag die Schauspieler fast durch die Bank aber außer ein paar flapsigen Sprüchen zum Schmunzeln wird da nicht viel geboten.
Das man mit logischer Kausalität nicht weit kommt, finde ich gar nicht so schlimm. So kann man zumindest jeden Schritt nur schwer voraussagen. Eine zweifelhafte Ehre aber durchaus mit Unterhaltungsfaktor. Den großen Twist hatte ich allerdings noch im ersten Drittel erraten. Obwohl ich es wirklich nicht darauf abgesehen hatte. Im Gegenteil - ich versuche sowas sogar zu vermeiden, da die Wirkung eines guten Twists natürlich klar das Filmvergnügen steigern kann.
Das war wie Oceans 12 inszeniert von Joel Schumacher.

4/10
 
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