Quentin Tarantinos The Hateful Eight [Kritik]

brawl 56

Ich bin auf 13 Sternen zum Tode verurteilt!
Ich freu mich auf Russel und Roth.
Ansonsten will's bei mir noch nicht so klick machen, da Django immer noch sauer aufstößt.... :/
Aber wenn der eher (und hoffentlich) in Richtung Reservoir Dogs geht, bin ich dabei!
 

McKenzie

Unchained
@Gonzo & Brawl

Ihr habt doch Fieber :nene: Ums dezent auszudrücken: django UNchained is the BEST TARAnTIO MOVIE EVVAR!

...Aber da ich nicht glaube dass dieses Meisterwerk gleich nochmal überboten wird, rechne ich bei Hateful Eight einfach mal mit gar nix außer guten Dialogen und schönem Setting und schau was auf mich zukommt :smile:
 

jimbo

Administrator
Teammitglied
Hab sowas von Bock drauf!

Ich gehe mal stark davon aus, dass es nicht zu sehr in Richtung Reservoir Dogs gehen wird.
 

NewLex

Well-Known Member
TheGreatGonzo schrieb:
Zitat von »McKenzie«
Stimmt schon, einen Django 2.0 sollte man nicht erwarten

Gott sei dank.


Seh ich genau so. Trailer haut mich nicht von den Socken, aber solange er nicht wie Django wird, bin ich schon zufrieden :nene:
 

Jay

hauptsache bereits gesehen
Teammitglied
Butch schrieb:
Joar sieht ganz nett aus, man merkt schon das der Film sehr, sehr Dialog lastig werden wird und zum Großteil wohl tatsächlich nur in dieser Hütte spielt.

So siehts aus. Das ist 90% des Films. Dialoge in einer Hütte.
 

McKenzie

Unchained
Klingt nach Sakrileg, aber ich empfinde Pulp Fiction mittlerweile als ein wenig überbewertet. Ja, damals war das was neues und aufregend, aber heute find ich einige Passagen durchaus unnötig gestreckt und manche Dialoge gar nicht so genial.
Basterds hat einige der besten Momente in Tarantino-Filmen, weiß aber die Gewalt z.B. nicht so sinnvoll einzusetzen und ist generell in sich für mich weniger stimmig als Django.
 

Joel.Barish

dank AF
Mir gefällt der Trailer. Wer sich über einen vermutet zu hohen Dialoganteil beschwert, hat wohl noch nicht genug Tarantino Filme gesehen oder noch nicht überblickt, mit welchen Mitteln dort gearbeitet wird. Ich mag die Kostüme und die Bärte; und weil es ein Tarantino Film ist und kein "realistischer" Western passt auch Sam Jacksons Gebrabbel sehr gut. Am meisten gespannt bin ich aber auf Jennifer Jason Leigh, die schon nette Momente im Trailer hatte. Ich hoffe nur, dass Tim Roth nicht zu sehr Christoph Waltz imitiert.

McKenzie schrieb:
Basterds hat einige der besten Momente in Tarantino-Filmen, weiß aber die Gewalt z.B. nicht so sinnvoll einzusetzen
Interessant. Sehe ich nämlich fast komplett anders. Gewalt spielt bei Tarantino ja eine enorme Rolle, aber selten habe ich ihn damit so klug und selbstkritisch umgehen sehen wie in "Basterds". Hier gelingt es ihm sogar, die Gewalt zu mehr einzusetzen, als zu cineastisch überstilisiertem Rache-Entertainmet. Sei es die Anfangsszene, die Bar, die Exekution des "tapferen Deutschen", das schrille Finale oder eben die Meta-Spiegelung durch "Stolz der Nation" - das gelingt ihm hier eigentlich ziemlich gut. Denn - und das hatte mich anfangs überrascht, war aber auch eine Erleichterung - Tarantino beschreibt die Basterds als notwendiges Übel, nicht jedoch als wirklich glorreiche Helden, für die sie sich aber halten.
 

McKenzie

Unchained
Joa, aber die Tötung des tapferen Deutschen durch Eli Roth wirkte für mich eher wie "Eli Roth, Kumpel von Tarantino, darf doof grinsend eine Ultragewalt-Szene spielen weil er Gewalt mag.". Kann an Eli Roth liegen, den ich nicht für den besten Schauspieler aller Zeiten halte, aber so kommt die Szene bei mir an.

Bei Django fand ich die Aufteilung aber auch sehr gut. Gewalt gegen die "Guten" geht unter die Haut und ist realistisch, Gewalt gegen die "Bösen" funktioniert kathartisch und zelebriert übertrieben die Fun-Filmgewalt, die Tarantino so liebt. Ich hatte bei Django erstmals das Gefühl, dass er zwischen diesen beiden Gewaltarten wirklich bewusst unterscheidet (wobei das stellenweise bei Basterds schon der Fall war, siehe Hitler am Ende). Wobei ich Basterds nicht weit hinter Django sehe, es ist in dem Fall mehr persönliche Präferenz. Basterds ist schon sehr gut, aber Django ist für mich runder und einfach von der ersten bis zur letzten Szene toll.


Was mir grad übrigens erst wieder einfiel...Ennio Morricone - Score bei Hateful Eight! Jetzt freu ich mich noch mehr.
 

Joel.Barish

dank AF
Ich würde da bei Django nicht groß widersprechen, wobei da für mich das Verhältnis ein kleineres Problem ist. 90% der Gewalt ist eben Heroic Bloodshed der Marke Tarantino, inklusive dem unfassbaren Gesuppe am Ende, während realistische negative Gewalt gar nicht so häufig vorkommt. Wenn sie aber vorkommt, wirkt sie mehr oder weniger so, wie sie wirken muss. Und er hat ein kluges Bild gefunden, wie z.B. die blutbefleckten Baumwollbüsche.
Aber du hast das bei Basterds ja schon gezielt angesprochen, daher kann man das auch mal abklopfen. Die Szene mit Eli Roth ist nach meiner Erfahrung wirklich die Szene, die mit am meisten Diskussionen auslöst. Für mich war es die Szene, die mich endgültig überzeugt hatte, dass Tarantino mit Krieg bzw. mit diesem Krieg umzugehen weiß. Ich hatte da anfangs nämlich ein bissl Angst vor, wie er sich da ungeniert austoben würde. Die Szene lebt durch Morricones Musik, dadurch erhält die Szene etwas Heroisches. Und Tarantino wird mit Sicherheit keine Nazis heroisieren, aber in der Szene steckt zweifellos eine Bewunderung für diese angesprochene Tapferkeit und, wie wir das nennen würden, "Kameraden- und Vaterlandstreue". Obwohl der deutsche Soldat kniet und Bärenjude Roth über ihm steht, inszeniert Tarantino den Deutschen als denjenigen, der echte Stärke ausstrahlt. Wie Roth aus dem Tunnel kommt und sich vor dem Soldaten aufbaut hat schon ganz gezielt etwas von einem rituellen Schlachter aus einem Horrorfilm. Tarantino betont den Fokus auf den Soldaten ja noch durch den kurzen Moment, wo über das Eiserne Kreuz gesprochen wird. Roth fragt, ob dieses Abzeichen für getötete Juden sei, der Soldat antwortet es sei für Tapferkeit. Das zeigt diese durchaus komplexe Ambiguität dieser Szene. Und dann, in dem Moment als Roth zuschlägt und seine animalische Rachegewalt am deutschen Soldaten auslässt, stoppt die Musik. Das Heroische hat hier keinen Platz mehr, die Gewalt hat etwas Zirkushaftes, was auch durch den Schauplatz und die Aufstellung (und das Verhalten) der übrigen Basterds verstärkt wird. Der Deutsche ist nicht der Held dieser Szene, aber der Bärenjude ist es auch nicht. Das meinte ich damit, dass Tarantino die Basterds als notwendiges Übel inszeniert. In gewisser Weise gucken wir da gerade "Stolz der Nation" aus der umgekehrten Perspektive. Und das ist Tarantino vollends bewusst.
 

McKenzie

Unchained
Jetzt wo du es sagst merke ich erst wieder, dass ich im Grunde vieler dieser Elemente auch durchaus so wahrgenommen hatte - Der Tapferkeisorden, die aussetzende Musik, der Deutsche der in diesem Fall als der "ehrenwertere" erscheint usw. Ja, ich würde dir zustimmen dass die Szene in Wahrheit richtig gut ist.
Stärkster Erinnerungsmoment war aber offensichtlich dennoch ein meiner Ansicht nach deplazierter, dümmlich grinsender Roth, was irgendwie schade ist, weil es (zumindest für mich) die sonst starke Szene übertüncht. :/ Aber gut, da spielt halt Hintergrundwissen mit rein das nichts mit dem Filmihnhalt zu tun hat, insofern muss ich das ausblenden.
 

Agent Craft

New Member
Also der Trailer gefällt mir erst mal ziemlich gut.
Mir Scheint dass sich Tarantino bzgl. des Settings und der Atmo diesmal sehr von Corbucci's Leichen pflastern seinen Weg ( Il Grande Silenzio ) hat inspirieren lassen :check: .



 

Argento

Well-Known Member
Visuell schaut der Film bis dato wirklich äußerst ansprechend aus. Es erscheint mir geradezu als eine Pflicht, diesen Film in einem Lichtspielhaus zu sehen, welches dazu in der Lage ist, 70mm abpielen zu können. Wenn ich mich nicht grob irre, finden sich im Raum Frankfurt, Berlin und München noch Kinos, die das können.

Trailer:
Man spürt und sieht schon im Trailer den Einfluss, den Filme wie Giuseppe Varis MÖRDER DES KLANS oder Sergio Corbuccis Meisterwerk LEICHEN PFLASTERN SEINEN WEG auf THE HATEFUL EIGHT ausübten.
Sehr interessant, wie generell alles von Tarantino, aber für Lobgesänge oder überbordende Vorfreude reicht es bei mir noch nicht.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Der Film wird wohl eine Lauflänge von 164 Minuten haben, die Fassung, die auf 70mm-Film gezeigt wird, wird dagegen 182 Minuten lang sein, von denen 6 Minuten Filmmaterial ist, das laut Tarantino in der Größe der 70mm-Projektion wirkt, aber eher nicht auf dem heimischen Fernseher, und 12 Minuten Pause.

Quelle
 

Slevin

New Member
Dafür, dass das größtenteils Kammerspiel sein soll, ist das schon eine beachtliche Laufzeit. Aber die 6 Minuten würde ich trotzdem gerne sehen. :/
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Das gibt ein kleines Buh! von mir. Bin mir gerade nicht klar, ob ich den trotzdem im Kino gucke.
 

TheGreatGonzo

Not interested in Naval Policy
Wieso nicht, Manny? Beides sind von Tarantino abgesegnete bzw. ganz explizit so intendierte Fassungen, eine davon mit 6 Minuten voraussichtlich Landschaftsaufnahmen oÄ gefüllt, die, wenn ich das richtig verstanden habe, einzig und allein zum visuellen Protzen da sind (Wovon der Film sicher auch sonst noch genug hat).
 
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