Der Marsianer - Rettet Matt Damon [Kritik]

Lunas

Well-Known Member
War ein angenehmer Film, eher kurzweilig, aber hat seinen eigenen Charme. Besser als Red Planet und Mission to Mars. Aber was jetzt genau Mr. Scott so besonders gut gemacht hat, konnte ich nicht erkennen.....
 

Joel.Barish

dank AF
Vorab: Ich fand den Film gut. Jay, Tyler und ich waren uns gestern nach dem Kinobesuch zumindest darin einig, dass er grundsätzlich gut und überraschend unterhaltsam war.

Mit dem auf dem Tisch...
Lol! Der Film ist von der Story fast so simpel wie "Gravity", aber Ridley Scott nimmt uns so sehr an die Hand, als führe er hier metaphorische Verrenkungen auf dem Level von "Interstellar" durch. Am schlimmsten war die Musik. Ich musste jedes Mal mit den Augen rollen und war komplett raus, sah einen Film, statt eine Geschichte, wenn ein Lied mit geradezu lächerlich wörtlichem Text verwendet wird. "Hot Stuff" wird ja von Mark Watney noch mehr oder weniger selbst ausgewählt, wenn er seine eigenwillige Heizung da baut, aber Bowies "Starman", "Waterloo" und am Ende "I will survive"? Grundgütiger! Jeff Daniels sagt, "es sei denn ihm passiert irgendwas da oben" und Schnitt. Ratet mal was folgt!

Gerettet wird der Film von Matt Damon, der mit Charme und erstaunlich viel Witz agiert. So sehr, dass man - wenn es nach mir gegangen wäre - mindestens die Hälfte aller Szenen auf der Erde gestrichen hätte, um mehr Mark Watney zu zeigen, um gravierende Zeitsprünge weniger dreist wirken zu lassen, oder um den Film grundsätzlich kürzer zu machen. Soll heißen: Mark Watney hui, nahezu alle anderen Figuren pfui. Der Quark auf der Erde ist so öde, so plump durchschaubar und erwartungsgemäß, dass es schmerzt. Mir ist durchaus klar, dass der Film mehr sein will als "Cast Away"/"Gravity", mehr als eine Überlebensgeschichte, dass es hier um die Zusammenarbeit einer Gemeinschaft geht (die Chinesen! - das hier ist wirklich Science-Fiction!). Aber doch nicht wenn es spannungsarm und so vorhersehbar abläuft. Nahezu alles, was von Jeff Daniels ausgeht und ausnahmslos alles was zwischen Daniels und Boromir Sean Bean passiert ist nur heiße Luft. Und Kristen Wiig ist komplett überflüssig. Sie macht exakt gar nichts in diesem Film. Sie hätte eigentlich unser Proxy sein müssen; an ihr werden Wissenschaft und Wirtschaft erklärt. Aber meistens guckt sie einfach nur zu. Warum also diesen ohnehin viel zu großen Cast so enorm aufblasen? Keine Figur außer Watney ist ein wirklicher Charakter, warum also Donald Glover gefühlte drei Minuten lang Kaffee kochen lassen, wenn er im 30-Mann-Ensemble die 28.-wichtigste Figur ist? Gerne hätte ich das Privatleben der Mars-Crew kennen gelernt, aber dann richtig und nicht als plump integrierte Schnipsel, denen jegliche emotionale Basis fehlt.

Das sind alles keine riesengroßen Vergehen (!), aber sie summieren sich. Und obwohl "Der Marsianer" zweifellos zu den besten Ridley Scott Filmen dieses Jahrtausends gehört, zeigt sich auch seine Schwäche als Regisseur: die Emotionen. Ein, zwei gute Momente gibt es, aber der erste Kontakt mit der Erde oder der Kontakt mit der Crew, und Momente am Ende hätten stärker sein können und müssen. Da gibt es Momente, die hätten so wirken müssen, wie McConaugheys Videobotschaftreaktion in "Interstellar". Aber das fehlt hier.
6,5/10. Vielleicht auch glatt 7.
 

Shins

Well-Known Member
Joel.Barish schrieb:
Gerne hätte ich das Privatleben der Mars-Crew kennen gelernt
Ich wäre ja schon zufrieden gewesen, wenigstens mal etwas über Mark Watneys Privatleben zu erfahren! Was wissen wir denn nach den 2 1/2 Stunden nun über ihn? Fast nichts. Frage: Was soll ich mit einem mir unbekannten Kerl groß mitfiebern?

Naja, bin generell ganz bei dir, Joel. Unterhaltsam war er, überraschend kurzweilig. Aber banal. Und fast schon traurig, das hier als einen der besten Scott-Filme der vergangenen Jahre bezeichnen zu müssen, wo der Mann auch Alien, Blade Runner und Gladiator zu verantworten hat. Allerdings auch Die Akte Jane. Talent ist wohl doch eher ein schwankender Prozess...

Aber hey, waren nette, vergnügliche Stunden im Kinosaal. Und darauf kommt es ja an. Etwas besonders meisterhaftes habe ich aber nicht dran gesehen. Und damit vertrat ich aus meiner Gruppe gemeinsam mit meiner Freundin schon die besten Meinungen. Die anderen waren noch einmal weitaus weniger angetan.

Von mir auch 7/10.
 

Metroplex

Well-Known Member
Cartman schrieb:
Lohnt sich das 3D?

Lohnt es sich denn jemals?
Ich kann mich nicht erinnern jemals aus dem Kino gekommen zu sein und gedacht zu haben "BOA, bin ich aber froh dass ich den Film in 3D gesehen habe."

Ich merke nicht mal mehr ob ein Film 3D sein soll, es gibt einfach teurere Filme bei denen ich eine Brille tragen muss um scharf zu sehen, und normale, billigere Filme.
 

Ormau

Well-Known Member
Cartman schrieb:
Lohnt sich das 3D?
komme gerade aus dem Kino, da ich es auch wissen wollte. Ich bin genereller 3D Fan, da es einen nun mal eine tollere Optik verleiht und einen näher ins geschehen hineinzieht. In dem Fall kommen aber nur eine schönere Marslandschaft, Staubpartikel, sowie Display-Texte in Mark Watney's Videobotschaften besser zur Geltung. Kein vergleich zu Gravity und erst recht nicht zu Avatar.
Ich bin dennoch am hin und her überlegen welche Blu-ray es später werden wird...

Der Film selbst:
6,5/10 Dance Songs.
 

Danny O

Well-Known Member
Mir hatt er gut gefallen, humorvoll einfallsreich und klasse survival in space unterhaltung :smile:

Ein bissl hat mir aber der ernst der lage und der spanungs faktor gefehlt, klar vieleicht liegt es an jeden selbst wie man mit so einer situation umgeht klar. Aber da hat was gefehlt die tiefe der emotion in bestimmen phasen, die ihm wieder fahren z.b die situation wie in interstellar wo Cooper die Video mails anschaut, nachdem sie verspatet vom Wasser planeten wieder kommen wahr schon heftig . <als beispiel auf die eigenen emotionen jetzt.


Aber alles in allem guter film hol ich mir sicher auf Bd ;-)

8/10 Space Pirates

Zun vergleich

9/10 interstellar ( hatte ich sich auch damals gegeben *grubel*)

?/? Gravity eingepennt 70% hatte ich glaube ich gepackt aber wahr nicht doll.
 

blacksun

Keyser Soze
6-7/10 Kartoffeln

Der Film war unterhaltsam und stellenweise wirklich witzig.
Aber sicherlich kein Film der lange in Erinnerung bleiben wird.

Vieles lief mir auch viel zu glatt.
bis auf die Explosion, die aber auch schnell überwunden wurde
Extrem schlecht fand ich die Geschichte mit dem
schwarzen Astrophysiker/geologen? Da wartet man auf etwas geniales und dann soll die Raumstation einmal um die Erde beschleunigen,damit sie es rechtzeitig schafft. Und dass die Crew sich gegen ihre Befehle setzt war auch zu erwarten

Der Spannungsbogen war jetzt also nicht superb.

die Anspielung auf den "Herrder Ringe" im Beisein vn Sean Bean war göttlich :thumbsup:
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
blacksun schrieb:
Extrem schlecht fand ich die Geschichte mit dem
schwarzen Astrophysiker/geologen? Da wartet man auf etwas geniales und dann soll die Raumstation einmal um die Erde beschleunigen,damit sie es rechtzeitig schafft. Und dass die Crew sich gegen ihre Befehle setzt war auch zu erwarten
Das fand ich zwar auch naheliegend, aber nicht extrem schlecht.

Sehr gut fand ich die Idee,
wie er mit der Erde kommunizieren konnte. Dass er in eine Kamera einer früheren Mars-Sonde winken musste, um Kontakt aufzunehmen, habe ich mir schon gedacht. Aber wie sie ihm mit der schwenkbaren Kamera antworten, war schon cool. Zuerst natürlich nur die Möglichkeit mit "Ja" und "Nein", dann immer weiter entwickelt.
 

Rantman

Formerly known as Wurzelgnom
Hab den Film gestern gesehen. Hab von der Kritik nur das Fazit gelesen und kann dem 100% zustimmen. Film war okay aber bietet insgesamt zu wenig, um wirklich im Gedächtnis zu bleiben.

Das der Film als beste Komödie bei den Globes gewonnen hat, ist aber absolut lächerlich.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
Shins schrieb:
Ich wäre ja schon zufrieden gewesen, wenigstens mal etwas über Mark Watneys Privatleben zu erfahren! Was wissen wir denn nach den 2 1/2 Stunden nun über ihn? Fast nichts. Frage: Was soll ich mit einem mir unbekannten Kerl groß mitfiebern?

Naja, bin generell ganz bei dir, Joel. Unterhaltsam war er, überraschend kurzweilig. Aber banal. Und fast schon traurig, das hier als einen der besten Scott-Filme der vergangenen Jahre bezeichnen zu müssen, wo der Mann auch Alien, Blade Runner und Gladiator zu verantworten hat. Allerdings auch Die Akte Jane. Talent ist wohl doch eher ein schwankender Prozess...
Auch wenn sich dein Verweis auf Alien und Blade Runner nicht (bzw. nicht ausschließlich) auf deinen ersten Absatz bezieht: Was wissen wir denn über die Crew der Nostromo oder Rick Deckard?

Joel.Barish schrieb:
Soll heißen: Mark Watney hui, nahezu alle anderen Figuren pfui. Der Quark auf der Erde ist so öde, so plump durchschaubar und erwartungsgemäß, dass es schmerzt.
Mag ja sein, dass ich da die Ausnahme bilde, aber mir haben die Szenen sehr gut gefallen und das ganze durchaus abgerundet.

Insgesamt hat mir der Film sehr gut gefallen. Technische Probleme traten auf und wurden gelöst. Es gab ausreichend Humor. Sympathische Figuren. DIe Musik war.....okay. :ugly: Würde spontan 8/10 Iron Man Gedächtnis Flüge sagen.

Alles in allem hat mich der Film an die Bücher von Arthur C. Clarke erinnert. Würde mich nicht wundern, wenn Andy Weir das eine oder andere von Clarke gelesen hat und entsprechend inspiriert war.
 

Revolvermann

Well-Known Member
Ganz kurz: Ich fand Mark Watneys Überlebenskampf super kurzweilig und auch die immer neuen Probleme am Boden, waren spannend.
Damon trägt allerdings unbestreitbar den ganzen Film.

8/10
 

Metroplex

Well-Known Member
Schade dass er keinen einzigen Oscar abräumen konnte...
Blöderweise war er hauptsächlich für das selbe nominiert wie Mad Max, da ist es verständlich dass er auf den zweiten Platz verwiesen wurde.
 

McKenzie

Unchained
The Martian war extrem nah an der Vorlage. Man könnte beinahe sagen zu nah, nachdem ganze Dialoge und Szenen quasi 1:1 übernommen wurden, aber das wäre unfair. War mir nur so bewusst weil ich das Buch kurz davor gelesen hatte, und why fix what's not broken? Man muss halt relativ viel Info unterbringen, und auch der Roman ist da eher auf der trockeneren Seite mit kleinen Humoreinschüben. Stimmungsmäßig ist man also auch sehr nah dran.

Im Endeffekt hat man nur ein paar der Rückschläge rausgenommen, die auf die Gesamthandlung keine wirkliche Auswirkung hatten. Dadurch wirkt Watney vielleicht in einer dezent weniger verzweifelten Lage als im Buch, aber im großen und ganzen ändert es nicht wirklich was. Einzige wirkliche Aufpeppung Hollwoodstyle hat das Finale erhalten, aber auch hier waren beide Tweaks
Lewis geht raus statt Beck, und Watney zieht die angekündigte Iron Man - Nummer tatsächlich durch
im Grunde nachvollziehbar aus filmemacherischer Sicht.

Zum Film an sich, hat mir gefallen. Hübsche Marsaufnahmen, sympathischer Matt Damon, den HDR-Joke aus dem Buch hat man übernommen, und hier passt er sogar noch besser wegen Sean Bean :squint: Emotional hat er mich nicht so wirklich erreicht, aber das war bei der Vorlage genauso und ist prinzipiell auch nicht der Fokus. Martian ist kein Interstellar.

7,5/10

Edit:
Joel.Barish schrieb:
Ich musste jedes Mal mit den Augen rollen und war komplett raus, sah einen Film, statt eine Geschichte, wenn ein Lied mit geradezu lächerlich wörtlichem Text verwendet wird. "Hot Stuff" wird ja von Mark Watney noch mehr oder weniger selbst ausgewählt, wenn er seine eigenwillige Heizung da baut, aber Bowies "Starman", "Waterloo" und am Ende "I will survive"? Grundgütiger! Jeff Daniels sagt, "es sei denn ihm passiert irgendwas da oben" und Schnitt. Ratet mal was folgt!
Ich weiß nicht. Das ist (wie btw. auch so ziemlich alle anderen deiner Kritikpunkte) eben so oder so ähnlich auch im Buch der Fall. Das ist die Art von Humor die für Watney gedacht war, absichtlich so platt draufgesetzt. Er hat nur Discomusic zur Verfügung und ihm eben langweilig. Muss man nicht mögen, aber Scott hat das ziemlich adäquat umgesetzt. Ähnlicher Fall ist Watchmen, wo auch viele der Songtexte tatsächlich schon im Grafiknovel als Einleitung gebracht wurden, um eine gewisse Mood zu erzeugen.
 

Woodstock

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McKenzie schrieb:
Joel.Barish schrieb:
Ich musste jedes Mal mit den Augen rollen und war komplett raus, sah einen Film, statt eine Geschichte, wenn ein Lied mit geradezu lächerlich wörtlichem Text verwendet wird. "Hot Stuff" wird ja von Mark Watney noch mehr oder weniger selbst ausgewählt, wenn er seine eigenwillige Heizung da baut, aber Bowies "Starman", "Waterloo" und am Ende "I will survive"? Grundgütiger! Jeff Daniels sagt, "es sei denn ihm passiert irgendwas da oben" und Schnitt. Ratet mal was folgt!
Ich weiß nicht. Das ist (wie btw. auch so ziemlich alle anderen deiner Kritikpunkte) eben so oder so ähnlich auch im Buch der Fall. Das ist die Art von Humor die für Watney gedacht war, absichtlich so platt draufgesetzt. Er hat nur Discomusic zur Verfügung und ihm eben langweilig. Muss man nicht mögen, aber Scott hat das ziemlich adäquat umgesetzt. Ähnlicher Fall ist Watchmen, wo auch viele der Songtexte tatsächlich schon im Grafiknovel als Einleitung gebracht wurden, um eine gewisse Mood zu erzeugen.
Exakt! Das Buch ist genau so und Scott hat es passend umgesetzt. Wenn es nicht mag, okay aber die Geschichte und der Charakter verlaufen nun mal so.
 

Joel.Barish

dank AF
McKenzie schrieb:
Ich weiß nicht. Das ist (wie btw. auch so ziemlich alle anderen deiner Kritikpunkte) eben so oder so ähnlich auch im Buch der Fall.
Das kann sein. Glaube ich dir auch. Aber das ändert nichts an meinem Eindruck, erweitert meinen Kritikpunkt nur bis auf die Vorlage. ¯\_(ツ)_/¯
 
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