Ich finde, es nimmt ein wenig das typische Kinoflair weg. Es bekommt Theaterflair, oder Bühnenmagierflair. Bei Birdman muss man gestehen, dass es da anders wirkt weil die Kamera sehr oft nah an die Leute rangeht, während es bei Rope auf Abstand bleibt.
Andererseits mag ich Rope sehr und Birdman nur bedingt. Am Ende kommt es primär auf Story und Charaktere an, kein Film wird jetzt allein durch One-Take Wahl automatisch superer als andere. Um stressiges Theatertreiben einzufangen ist es ja eigentlich ein gutes Stilmittel. Es wird allerdings irritierend, wenn wir plötzlich riesige Zeitsprünge haben, was die Beobachtung beeinflusst. Visuell wird dir alles in einem Schwung präsentiert, aber die Brüche in der tatsächlichen Zeit nehmen vielen Szenen meiner Meinung nach wichtige Abschlüsse.
Ich habe bei einigen Birdmomenten mit den Augen gerollt. Immer wenn es arg auffällig in Schatten ging (zb bei Betreten der Kneipe, in der die Kritikerin sitzt) oder halt am Ende, als es dann doch ein zwei Cuts gibt. Sinnlose.
Hat denn jemand mittlerweile Victoria gesehen und kann berichten, dass der bis auf die Plansequenz auch noch gut geplante Figuren und Handlung hat?