Der beste Film, den ich dieses Jahr am Festival gesehen habe. Ein klasse Ensemblefilm mit einem grossartigen Cast. Es macht einfach Spass den Schauspielern bei ihrem Job zuzuschauen. Jeder schafft es seiner Figur einen ganz individuellen Charakter zu verleihen. Der Film hat auch hier nicht Zeit, jede Figur lange zu durchleuchten, aber das braucht der Film nicht, da die Figuren mit ihrem Verhalten ihre Geschichte erzählen. Toll. Der Film ist nicht reisserisch erzählt, sondern eher ruhig, durchaus mit einigem Humor und stetiger Spannung. Dabei konzentriert sich die Handlung ganz auf die Arbeit der Journalisten. Die Kritik richtet sich ebenfalls nicht allein gegen die Kirche, sondern gegen alle einschliesslich der Journalisten selbst.
Wenn man dem Film einen Vorwurf machen könnte, wäre es vielleicht, dass er beinahe zu rund ist. Er wagt sich kaum, Brüche zu zulassen. Die eine herausragende Szene fehlt. Ein Moment, der einem vielleicht kurz mal den Boden unter den Füssen wegzieht und dem Zuschauer ein paar unangenehme Minuten beschert, was angesichts des Themas ja durchaus angebracht wäre. Das passiert nicht. Der Film folgt der sehr klassischen Dramaturgie eines solchen Journalismus-dramas ab und geht etwas wenig Risiko ein. Andererseits wie gesagt, wirkt er so auch nie reisserisch oder effekthascherisch. Und die Schauspieler - ach, es ist ein Genuss, diesem Cast zu zuschauen.
9/10