Hab ihn vorhin gesehen, und was soll ich sagen? Ich war überrascht.
Meine Kritik:
Was erwartet man von einem Film wie diesem? Einen Schuß Sex-Appeal, eine halbwegs rasante Story und einige lustige Szenen hier und da; insgesamt aber nichts ganzes und nichts gares - etwa so wie After the Sunset nur mit etwas jüngeren, oder wie Hart am Limit im Wasser, oder 2 Fast 2 Furious mit Wasserski?
Ist Into the Blue so? Nein, er ist besser - und zwar in jeder Hinsicht.
Die Optik - von der Regie her echt hervorragend umgesetzt, sieht der Film richtig gut aus und holt alles aus dem Setting heraus; vor allem unter Wasser bieten sich faszinierende und wunderschöne Aufnahmen, die vor allem im Kino beeindruckend wirken. Auch die vielen Haie, Rochen und sonstigen Tiere des Meeres tragen viel zum Flair bei. Dagegen sieht "Die Tiefe" heutzutage lahm, lasch und uninteressant gegen aus.
Die Schauspieler - Jessica Alba sieht hinreissend aus, und wer sie gern ansieht, der wird sie in diesem Film lieben. Der Kameramann weiß es wie ein Meister, sie in Szene zu setzen - wobei es interessanterweise nie sexistisch oder voyeristisch wird, wie etwa in Catwoman geschehen. Hier ist sie nicht heiß, weil sie sich erotisch benimmt oder auszieht, hier ist sie heiß, weil sie einfach so ist wie ist - natürlich. Die Tanzszene in Sin City hat euch gefallen? In den rund 90 min Into the Blue gibt es das ganze viel besser, und zwar nicht 60 Sekunden lang, sondern bestimmt 60 min lang.
Es ist keine schwierige Rolle, aber sie macht sie gut, ebenso Paul Walker als sympathischen Taucher, Scott Caan als seinen unsicheren Freund und Ashley Scott als dessen Begleitung. Ich hätte hier zu gern Klischee geschrieen, aber hey, das gibts hier nicht. Es sind also keine dummen Abziehbilder, sondern glaubhafte Figuren.
Die Stunts - großer Respekt an Walker und Alba, die sichtbar viele der Stunts selber gemacht haben und in den Tauchszenen sehr gut rüber kommen. Action gibt es mehr als genug, Joey wird zufrieden sein. Auch sehr gern gesehen von mir: alle Haie und Effekte waren real gemacht, keine dämlichen Computereffekte.
Die Story - hier kam die größte Überraschung. Anstatt plump und oberflächlich, verstrickt sie sich mit vielen Wendungen und Vertiefungen, so das man am Ende wirklich sagen konnte - hey, die Story war richtig gut. Sie war spannend, abwechslungsreich und sie sorgte dafür, das ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht. Man könnte sogar sagen, das Into the Blue ein Actionthriller ist, denn er hat genug um sich als solchen zu qualifizieren. Simple Bikini Action ala Michael Bay? Vonwegen, die Story war richtig gut.
Der Film hat auch so einige Überraschungen, die man wohl nicht erwarten würde. Eine ziemlich gute Kampfszene mit Jessica Alba [sehr unkonventionell, eine sehr grässliche Wunde, eine oben ohne Szene und insgesamt einen verdammt hohen Bodycount - hier sterben mehr Leute als in einem durchschnittlichen Steven Seagal Film!
Unter dem Strich :
Ein exzellent gemachter, spannender und vortrefflich besetzter Abenteuer-Actionthriller, der in seiner Sparte [Meeres/Action/Abenteuer] "Die Tiefe" in die Nüsse tritt und "Deep Blue Sea" als neue Referenz auf den zweiten Platz versetzt.
8.7 von 10