Das ist der einzige Satz, Wurzel, bei dem ich dir zustimmen würde. Primär hat Lena als Typ gewonnen, nicht das Lied. Oder anders, das durchschnittliche Lied "Satellite" ist durch Lena dahinter zum Sieger geworden.
Ich finde das Lied auch nur maximal "na ja", auf Dauer ein bisschen nervig, aber eben "nett".
Ich hab zum ersten Mal seit Jahren, vielleicht in diesem Jahrtausend
mehr als 5 Minuten vom Grand Prix gesehen. Kurz vor Lena habe ich eingeschaltet und es im Hintergrund laufen lassen. Ab den 12 Punkten aus Finland war ich dann voll dabei. Von den 6, 7 Liedern die ich ganz gesehen habe, war "Satellite" klar am besten und nach dem Schnelldurchlauf zu urteilen was es immer noch ein klarer Top 3 Song. Das sagt viel über die allgemeine Qualität des Wettbewerbs (natürlich aus meiner subjektiven Sicht), weil "Satellite" halt ein mäßiger Song bleibt.
Ich finde aber auch, dass er anders als alle anderen klingt. Es gab zu 85% Balladen, dann türkische Rocker, den belgischen Jungen mit seiner Gitarre und das griechische oder französische Lautmalerei-Gesinge. Und eben Lena.
Und mit einem kleinen, niedlichen Teenager-Mädchen hat man eben Chancen und wenn die dann noch halbwegs "frech", ohne plump zu sein auftritt, dann ist das schon die halbe Miete. Und ich kann von mir sagen, dass ich es immer sehr angenehm finde, wenn man bei den Leuten im TV so etwas wie Nervosität oder authentische Gefühlsregungen spürt. Das war bei Lena der Fall. Der Auftritt war professionell genug, zeigte das mit der Natürlichkeit aber auch. Egal wie viel sie da von ihrem gewollten Image her noch drauflegt, so eine gewisse Natürlichkeit liegt da schon drin. Und im Gesamtparket macht das eine verdiente Siegerin.
Mich freut es definitiv irgendwie. Auch wenn ich die Befürchtung teile, dass das Lied aktuell zu häufig läuft. Andererseits: Ich höre kein Radio, gucke kein Musik-TV (weil's das nicht mehr gibt) und auch keine sonstigen Sendungen im Fernsehen, wo ich sie sehen/hören könnte.
Ich denke nur mit Grausen an nächstes Jahr, wenn wir das austragen müssen. Mit Hape Kerkeling und wahlweise Sylvie van der Vaart oder Michelle Hunziker als Moderatoren.