Danke für dass Feedback auf einzelne Punkte. Wie gesagt: Ich kann dann immer besser argumentieren.
Zu deinen Punkten:
1. Kritiken sind sowieso der kleinste Bestandteil der Topfilm-Bände. Natürlich muss man das irgendwie einordnen, allerdings geht es dabei neben der jeweiligen Entstehungsgeschichte hauptsächlich um die entsprechende filmhistorische Einordnung. Die jeweilige Oscar-Verleihung ist auch jetzt schon Bestandteil von jedem Topfilm-Band. Ansonsten ist es ja so wie du sagst: Es gibt so viele Jahresrückblicke - warum als nicht für das entsprechende Kinojahr? Dass so etwas dann mit einer recht heißen Nadel gestrickt wäre, liegt auf der Hand, aber es ist machbar und bietet in meinen Augen eben auch das Potenzial, Laute anzusprechen, die durch die reine Retro-Schiene eben nicht eingefangen wurden. Der Verlag steht so etwas aber sehr skeptisch gegenüber, wobei ich die Gründe nicht immer nachvollziehen kann, wobei es teilweise auch schlicht interne Gründe sind, da man ja selbst Magazine veröffentlicht und sich nicht selbst Leser klauen will. Aber wenn ich genügend Feedback bringen kann, mag sich das ändern. Ich werde weiter daran bohren.
2. Der Verlag bringt ja auch u.a. die TV Highlights heraus. Dazu hatten sie früher auch Spezialausgaben zu Serien wie Lost, 24 usw. , die erst recht erfolgreich liefen, später jedoch massiv einbrachen. Der Grund lag und liegt für mich auf der Hand: Es handelte sich eher um klassische Episodenführer mit einer kurzen Kritik zu jeder Folge und Porträts zu den Hauptdarstellern. Das reicht aber in meinen Augen heute nicht mehr, weil du diese Infos schneller, umfassender und aktueller im Internet findest - schöne Aufmachung hin oder her. Doch ein Buch, dass - wie es Kollege Wurfbaum in dem Interview ja ansprach - z.B. die Sachen von HBO ausführlich vorstellt und aufarbeitet, wie eine Sendung von "Boardwalk Empire" entstand, ist was ganz anderes. Zudem könnte man da auch mal hinterleuchten, wie HBO zu dem wurde, was es heute ist, und wie stark die Parallelen zu tendenziellen Vorgängen im deutschen Pay TV derzeit sind. Aber wie war das mit dem gebrannten Kind und dem Feuer?
Es gibt in der Branche nur schwarz oder weiß: Publikationen über Fernsehserien haben zuletzt nicht mehr so interessiert, dann haben auch neue Konzepte, die sich mit Fernsehserien beschäftigen, eben keine relevante Zielgruppe. Es klingt banal und widersinnig, aber so ist es einfach. Und daher war meine Antwort auf die entsprechende Frage auch: Ich glaube nicht, dass mich das jemand machen lässt.