Alien 7: Romulus ~ Fede Alvarez

Cimmerier

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@Envincar Du kannst mich mal. :biggrin: Wenn wir mal rein bei der Unterhaltung bleiben und die Politik außen vor lassen, gibt es oft genug Momente, wo wir einer Meinung sind.
 

Dr.PeterVenkman

Well-Known Member
Auf Basis jedes Films immer eine politische Diskussion vom Zaun zu brechen, muss man aber auch wollen. Und will da auch offensichtlich jemand. Es ist echt ermüdend, nach so kurzer Zeit schon.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Besten Dank für das Entgegenkommen und das Eingeständnis, dass es eben nicht allein an mir liegt.

Ich für meinen Teil bin trotzdem der Meinung, dass du hier weit, weit übers Ziel hinausschießt. Nicht jeder Mensch konsumiert Filme, wie du sie offenbar konsumierst. Ob nun bewusst oder unterbewusst oder meinetwegen unbewusst, werde ich deswegen trotzdem nicht von allen Werken gelenkt und beeinflusst. Dafür gibt es in meinem Leben viel zu viele andere Gegenpole, als dass das ernsthaft ein Problem sein könnte. Wir leben doch alle nicht isoliert in unserer Unterhaltungsmedienkonsumwelt. Bei allem eine Meta-Ebene zu sehen, geht mir persönlich(!) schlicht zu weit und würde mir auch den Spaß an meinen Hobbies rauben.

Naja, wenn mich bestimmte Punkte triggern, weil sie mir quasi ins Gesicht springen, dann spreche ich die Punkte schon an.

Und ich stell mir halt immer die Frage"Warum?". Warum das Bild, die Farbgebung, das Setting, die Klamotten...?! Und es gibt breite Tendenzen, die gesellschaftlich im Medienbetrieb wiedergegeben werden.

Filme sind unfassbar tolle Medien, die emotional Menschen erreichen und zum Nachdenken anregend können. Man Denke nur an die Rede von Chaplin in "Der große Diktator". Sowas sieht man in heutigen Filmen nicht mehr. Und ich frag mich halt: Warum?
 

Revolvermann

Well-Known Member
@Dr.PeterVenkman
Ist doch schön wenn ein User hier Diskussionen anstößt. Findet doch auch Anklang.
Es klingt immer wieder abgedroschen aber: dafür ist ein Forum da. Auch wenn es politisch wird.
Man kann es doch auch einfach nicht lesen. Ich lese auch nicht alles hier.
Und wenn die Diskussion für mich keinen geistigen Gewinn mehr abwirft oder derselbe Punkt zum zehnten mal umformuliert wird, dann klinke ich mich halt aus oder antworte schlicht nicht mehr.
Alles geht, nichts muss.

Ich sehe den Romulus Trailer übrigens eher wir McKenzie. Stimmungsvoll, ja. Aber sollte das am Ende einfach ein Alien Reboot werden, ohne dass man es so nennt, ist mir das persönlich zu wenig. Gab es schon. In gut. In sehr gut.
Alien auf beengtem Raum gegen Besatzung ist halt bisschen langweilig.
Kann natürlich auch anders kommen. Sind halt 1 Minute Filmszenen oder so.
 
Zuletzt bearbeitet:

Timon der Misanthrop

Well-Known Member
Big Jim hat den Film übrigens schon gesehen und ist schwer angetan. Scott ebenso, aber den halte ich nicht mehr für zurechnungsfähig.

Back to the Roots hieß es auch beim letzten Predator und hat dort blendend funktioniert. Also warum nicht auch bei Alien?
 

Puni

Well-Known Member
@Timon der Misanthrop

Am besten fährt man denke ich wenn man allgemein diese ganzen Einschätzungen anderer Regisseure etc. nicht groß beachtet. Entweder stecken da Freundschaftsdienste oder finanzielle Interessen hinter. Ist ein wenig wie bei Büchern, da hat mir Stephen King auf Buchcovern auch schon den größten Quatsch empfohlen, weil er seinen Kollegen vermutlich was gutes tun wollte. :biggrin:
 

Cimmerier

Administrator
Teammitglied
Wobei Scott ja gerade bei Alien so ein Fähnchen im Wind ist. Ganz seltsam, was er da teilweise von sich gibt.
 

Timon der Misanthrop

Well-Known Member
@Timon der Misanthrop

Am besten fährt man denke ich wenn man allgemein diese ganzen Einschätzungen anderer Regisseure etc. nicht groß beachtet. Entweder stecken da Freundschaftsdienste oder finanzielle Interessen hinter. Ist ein wenig wie bei Büchern, da hat mir Stephen King auf Buchcovern auch schon den größten Quatsch empfohlen, weil er seinen Kollegen vermutlich was gutes tun wollte. :biggrin:
Das ist mir schon klar, aber Cameron ist ein Sonderfall. Gerade bei den Fortsetzungen war er nicht so zimperlich und hat den Verantwortlichen klar gemacht was für Müll sie da teilweise abgeliefert haben. Dem einen oder anderen wie zB Whedon hat er das sogar ins Gesicht gesagt. Auch bei anderen Gelegenheiten war er nicht so zurückhaltend weil er eben offen sagt was er denkt. Deshalb vertraue ich mal seiner Meinung und seinem Geschmack. Vielleicht bin ich aber auch ein hoffnungsloser Optimist und beim Thema Alien nicht ganz so objektiv.
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Big Jim hat den Film übrigens schon gesehen und ist schwer angetan. Scott ebenso, aber den halte ich nicht mehr für zurechnungsfähig.

Back to the Roots hieß es auch beim letzten Predator und hat dort blendend funktioniert. Also warum nicht auch bei Alien?

Dafür dass Scott nicht mehr zurechnungsfähig ist, macht er aber noch immer ziemlich beeindruckende Filme. Mir hat Napoleon zB ziemlich gut gefallen. Welcher Regisseur ist sonst noch im Stande, derartig überwältigende Schlachten, überhaupt solche Kostümfilme, zu inszenieren?

Fand es immer noch Großartig als er zu seinen Kritikern meinte bzgl historische Genauigkeit meinte "Get a feckin Job" 😅

Alien kann sicherlich nett werden.
 

Puni

Well-Known Member
Hat Cameron nicht im Vorfeld Terminator Genisys abgefeiert? Hab das noch im Hinterkopf, weswegen ich ein wenig verwundert bin und die Meinungen der alten Recken eher zweifelhaft sehe. :biggrin:
 

Mr.Anderson

Kleriker
Cameron hat später in einem Interview auch zugegeben, dass er damit nur jemandem einen Gefallen tun wollte.

Was Ridley Scotts Einschätzung zu Romulus angeht kann ich nur auf ein wichtiges Detail hinweisen: Ich wette Scott findet auch Prometheus und Alien Covenant gut. Von daher ist mir seine Meinung zum Alien-Franchise eigentlich egal.
 

HurriMcDurr

Well-Known Member
Ich wette Fede hat Scott einfach eine Version des Filmes gegeben, in der 'ne androgyne Frau in einer milchig-weißen Flüssigkeit badet. :hae:
 

Deathrider

The Dude
Weil damit kritischen gesellschaftlichen Entwicklungen aus dem Weg gegangen wird und man sich ganz offensichtlich in die Vergangenheit flüchtet. Man blendet aus, dass uns verdammt schwierige Zeiten bevorstehen. Die Kulturindustrie hätte eigentlich die Pflicht, hier aktiv gegenzusteuern und die Zuschauer zum Nachdenken und idealerweise zum progressiven Agieren zu bewegen.

Stattdessen flüchtet man sich in absolut irrelevanten Alternativwelten oder wärmt alten Scheiß wieder auf. Im Prinzip unterstützen sie damit die Ideologie der Rechten in einer als "heil" imaginierten Vergangenheit zu flüchten.
Kann es nicht auch sein, dass die gesellschaftlichen Entwicklungen den Leuten durchaus bewusst sind, aber ein partieller Eskapismus durch Filmkonsum ein Mechanismus ist, einfach mal auch an etwas anderes denken zu dürfen?

Ich arbeite in der stationären Jugendhilfe. Jeder und sein Großvater empfiehlt mir Filme wie "Systemsprenger" zu schauen. Sag ich: Nur wenn ich mir dafür Stunden aufschreiben kann. Ich hab genau sowas jeden verdammten Dienst. Es ist für mich nichts neues. Ich bin damit nicht die Zielgruppe. Bin ich deswegen ein Nazi, weil ich mich diesem Problemthema nicht auch noch in der Freizeit widmen möchte?
 

Hi'Pat'Bateman

Well-Known Member
Kann es nicht auch sein, dass die gesellschaftlichen Entwicklungen den Leuten durchaus bewusst sind, aber ein partieller Eskapismus durch Filmkonsum ein Mechanismus ist, einfach mal auch an etwas anderes denken zu dürfen?

Ich arbeite in der stationären Jugendhilfe. Jeder und sein Großvater empfiehlt mir Filme wie "Systemsprenger" zu schauen. Sag ich: Nur wenn ich mir dafür Stunden aufschreiben kann. Ich hab genau sowas jeden verdammten Dienst. Es ist für mich nichts neues. Ich bin damit nicht die Zielgruppe. Bin ich deswegen ein Nazi, weil ich mich diesem Problemthema nicht auch noch in der Freizeit widmen möchte?

Finde ich super, dass du im Sozialen Bereich unterwegs bist. Du machst wenigstens Etwas, dass sinnvoller ist als die erschlagende Mehrheit an Jobs da draußen 👍🏼

Ich fand das Wim Wenders Zitat ganz passend; denn es gibt keine unpolitischen Filme. Auch die Filmindustrie findet ja nicht im luftleeren Raum statt... Worum es mir geht ist, dass die Filmindustrie kaum noch Kreatives liefert.

Man kann ja auch im Blockbuster-Bereich neue Wege gehen. Aber natürlich wird auch hier viel mehr auf Sicherheit gesetzt. Im Prinzip ist Hollywood seit 2000 zur Systemgastronomie mutiert. Was einmal funktioniert hat, wird ausgebaut.

Auch wenn Leute wie Nolan (aller Kritik zum Trotz) immer mal wieder zeigen, dass auch neue, frische Ideen auch am Box Office funktionieren können, bleibt es dir Ausnahme.

Ich hab auch neulich einen Artikel gelesen, dass die Medium-Movies (Filme mit 15-50 Mio $ Budget) bei den Studios kaum noch finanziert werden, weil mir großen Budgets mehr Leute in die Kinos gelockt werden können (Zielgruppe ist fast immer PG12).

Natürlich könnte sich auch das Publikum dagegen entscheiden und einfach nicht mehr in den 132. Comic-Blockbuster gehen. Oder Star Wars. Oder Indy... Oder oder oder

Man zergeht sich in Sentimentalitäten, weil "früher doch alles iwie besser" wahr. Deswegen sehe ich da Parallelen zur rechtsextremen Ideolgie, die ja auch "die guten alten Zeiten" zurückfordern. Und das meine ich mir Krisenverarbeitung:

Wenn schon draußen alles brennt, soll doch bitte im Kino heile Welt herrschen.

Und ich finde das halt unglaublich schade. Sowas wie Der Pate wird einfach nicht mehr gedreht bzw. erreicht ja auch die Leute gar nicht mehr. Kino hat da viel an politischer Bedeutung verloren, weil man sich nur noch ins simple s/w-Denken flüchtet und banale und schon zig Mal gehörte "Heldengeschichten" immer und immer wieder erzählt.

Man könnte heulen wenn man sich überlegt, was da an Potential verschenkt wird...
 
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