Clive77
Serial Watcher
In der Folge "XXXI." der US-Serie Black Sails gibt es sowohl bei den Piraten als auch bei den Engländern bedeutende Verluste zu verbuchen. Die letzte Staffel lässt mit großen Ereignissen nicht lange auf sich warten und fühlt sich wie ein einziges großes Endspiel an.
Captain Berringer
Erwartungsgemäß wird es für Max (Jessica Parker Kennedy) diese Woche sehr brenzlig. Dummerweise wurde sie bei ihrem Treffen mit Silver (Luke Arnold) beobachtet, was Berringer (Chris Larkin) nun einen guten Grund gibt, sie in die Mangel zu nehmen. Denn auch wenn sie vorgibt, Long John eigentlich in Gewahrsam nehmen zu wollen, fehlt es doch an einer Erklärung, weshalb sie Berringer nichts vom Treffen erzählt hat.
An dieser Stelle muss einmal Chris Larkin gelobt werden, der seine fiese Rolle wirklich sehr überzeugend spielt (beziehungsweise gespielt hat). Man möchte jedenfalls nicht mit Max tauschen und es ist Eleanor (Hannah New) zu verdanken, dass das Verhör nicht eskalierte. Apropos Eleanor, auch ihr gegenüber macht Berringer deutlich, wer in Rogers (Luke Roberts) Abwesenheit das Sagen in Nassau hat. Er benötigt seine Männer, um Silver zu suchen und zu fangen und somit verschiebt sich die wichtige Reise von Madame Guthrie nach Philadelphia vorerst – ohne Wenn und Aber.
Was Berringer allerdings zum Verhängnis wird, ist seine rabiate Vorgehensweise. Es ist zwar sehr eindrucksvoll, wie er unbeirrt Silvers neuesten Brief vorliest und mögliche Gegner in der Bevölkerung nicht nur herausfordert, sondern anschließend als Feiglinge bezeichnet. Aber gegen Ende soll deutlich werden, dass er mit seiner harten Gangart (Eleanor warnt ihn sogar noch) genau das bewirkt, was er eigentlich im Keim ersticken wollte. Es ist zwar fraglich, ob der Angriff von Flint (Toby Stephens) nicht trotzdem stattgefunden hätte, aber dass Berringer die Gefangenen weiter aufknüpfen lässt, obwohl sich durch Max (unter Druck gesetzt von Eleanor) nun doch Hinweise auf den Aufenthaltsort der Widerstandsbewegung ergeben haben, spielte sicher den Angreifern in die Hände und überzeugte diejenigen, die sich noch unsicher waren, ob sie sich den Engländern widersetzen sollten.
Berringers Abgang war eine von den Szenen, die ziemlich perfekt daherkamen. Silver und Flint kannten den Mann nicht, hatten somit auch keinen Anlass, kein persönliches Motiv, hier in einem möglichen Duell während des Kampfes auf ihn zu stoßen. Stattdessen wurde die Ehre Israel (David Wilmot) zuteil, der geduldig auf grünes Licht von Silver wartet – Szenen, die keinen Dialog benötigten und alleine durch Blicke sehr kraftvoll wirkten.
Nassau fällt
Der Angriff selbst war eine Überraschung, mit der man in dieser Episode noch nicht gerechnet hätte. Da wurden Flint und Silver gerade erst wieder miteinander vereint und wenig später tauchen sie in der Stadt auf. Wobei auch Madi (Zethu Dlomo) an dieser Stelle nicht vergessen werden sollte. Wie sie von Johns Überleben erfährt, passte gut ins Bild. Man könnte vielleicht bemängeln, dass es ein etwas zu glücklicher Umstand war, wie Flint und Konsorten letztlich Silver und Hands vor den Engländern retten, aber um die Handlung hier in eine gute Richtung voranzutreiben, war dieser Schritt notwendig – und etwas Spannung kann dabei ohnehin nicht schaden.
In einem weiteren schönen Moment kann Silver Madi wieder in die Arme schließen, was von Flint aufmerksam beobachtet wird. Flints Mimik spricht dabei Bände. Er sieht genau das, was er vor geraumer Zeit verloren hat und weswegen es sich zu kämpfen lohnt. Gleichzeitig ist da ein Anflug von Bitterkeit in seinen Blicken, denn ob es für Silver und Madi ein Happy End geben wird oder ob ihre Geschichte ähnlich tragisch endet wie die von Flints großer Liebe, wird sich erst noch zeigen müssen.
Nachdem John auf den neuesten Stand gebracht wurde, hält unsere kleinere Gruppe am Plan fest, Nassau einen Besuch abzustatten. Dabei wird noch einmal betont, dass das Bündnis mit den Sklaven weiterhin fragil ist und dass es mit Billy Bones (Tom Hopper) und dessen Gefolge noch ein weiteres Problem gibt, um das sie sich (später) kümmern müssen.
Hier kommt dann auch eine weitere Überraschung ins Spiel. Denn Billy taucht unverhofft mit seinen Männern auf, als der Kampf in Nassau in vollem Gange ist. Sein Blickwechsel mit Flint lässt sich nicht einfach interpretieren. Ein freundliches Zunicken findet jedenfalls nicht statt. Man könnte dennoch sowas wie gegenseitigen Respekt wittern und vielleicht ist Bones auch in den Sinn gekommen, dass der Angriff auf Nassau zu diesem Zeitpunkt der bessere Weg ist. Aber wir sollten uns nun keinesfalls darauf verlassen, dass die Differenzen zwischen Flint und Bones durch diese Unterstützung beigelegt werden. Es liegt eher die Vermutung nahe, dass es nach dem Sieg zu weiteren Komplikationen zwischen den beiden kommt. Hoffentlich kann Silver hier ein wenig schlichten, sonst bleibt der Sieg womöglich nur ein vorrübergehender.
Was wir außerdem nicht vergessen sollten, ist das Fort und somit Eleanor und Max. Wie schwierig es sein kann, dort einzudringen, ist uns bereits aus vorherigen Staffeln bekannt. Aber wenn Flint Nassau halten will, wird er das Fort mit seinen Kanonen brauchen – schließlich ist Rogers gerade auf dem Weg zurück nach New Providence Island.
Blackbeards Tod
Kommen wir nun zu dem Teil, der sich zur See abspielt. Rogers hat zwar einen Plan, aber der ist doch sehr gewagt. Er hat keineswegs vor, vor Blackbeard (Ray Stevenson) davon zu segeln – dazu ist sein Schiff auch viel zu langsam. Stattdessen plant er einen Hinterhalt und hat sogar Erfolg damit. Whaaaaat???
Zunächst einmal sei angemerkt, dass man diesen Teil der Episode äußerst kritisch sehen kann. Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben, den Ausgang (und damit Blackbeards Tod) zu verhindern. Erstes Szenario: Teach ist (und sollte) nicht auf Gefangene aus sein. Also einfach Rogers Schiff mit den Kanonen zu Brei schießen, absaufen lassen und die Überlebenden gegebenenfalls aus dem Wasser fischen und gefangen nehmen. Fertig.
Zweites Szenario: Auch wenn ich das feindliche Schiff bereits kampfunfähig gemacht habe, setze ich nicht mit nur zwei Booten und geschätzt 20 Männern über, um mich vom Sieg zu überzeugen. Ich entere das Schiff ganz klassisch, indem ich mein riesiges Kriegsschiff längsseits zum Entern in Stellung bringe, um mit der vollen Besatzung auf das feindliche Schiff zu gehen (eventuelle Höhenunterschiede sollten kein Problem sein). Sollten sich da dann Leute widererwarten verschanzt haben, hätte ich die volle Truppenstärke zur Verfügung und nicht bloß das, was in zwei Ruderboote passt.
Uns wird allerdings das dritte Szenario gegeben, welches zwei Ruderboote und einen eher kleinen Trupp involviert. Gut, es ließ sich vielleicht nicht damit rechnen, dass Rogers mit seinem doch eher kleinen Schiff ein solches Aufgebot an Männern dabeihatte. Trotzdem wirkte es vermeidbar, eine solche Niederlage hinnehmen zu müssen. Rackham (Toby Schmitz) hätte nebenbei bemerkt auch trotzdem noch auf Konfrontationskurs steuern können – aber in Anbetracht von Anne (Clara Paget) kann man ihm die weiße Flagge sicher verzeihen. Zumal wahrscheinlich auch die Crew von Blackbeard nicht gerade erfreut darüber gewesen wäre, auf ihren Captain zu feuern.
Schlussendlich müssen wir aber die bittere Pille schlucken und mit ansehen, wie Rogers seinen Siegeslauf inszeniert. Harte Szenen. Nein, sehr harte Szenen, die uns zeigen, was es mit dem Wörtchen „Kielholen“ auf sich hat. Anfangs kann man noch vermuten, dass Rogers unseren Edward Teach bloß unter Wasser lässt. Aber spätestens beim zweiten Tauchgang wird uns klar, was „Kielholen“ wirklich bedeutet. Kein schöner Anblick.
Umso bemerkenswerter, dass Teach auch nach dem dritten Tauchgang noch lebt – und Rogers damit gewaltig in die Suppe spuckt. Denn die großen Reden, die er Berringer gegenüber gesprochen hat, verlaufen hier mehr oder weniger im Sande. Er verpasst Teach den Gnadenschuss und fährt nicht damit fort, Jack als nächsten kielholen zu lassen. Vermutlich ein schwerer Fehler, der ihn noch heimsuchen wird.
Auch hier sprechen die Blicke wieder Bände. In diesem Fall die von Jack Rackham, der mit seinem Leben schon abgeschlossen hatte und dann doch noch davonkam, weil ein gewisser Blackbeard einfach nicht sterben wollte. So sehr man auch den Weg zu diesem Szenario kritisieren kann, so erleichternd ist es doch, dass Jack (und Anne) noch eine Chance erhalten. Und die werden sie sicher auch nutzen. Schließlich will unser Jack in die Geschichtsbücher eingehen, koste es, was es wolle.
Unterm Strich wäre hier die Niederlage der Piraten vermutlich vermeidbar gewesen. Dennoch wussten die Szenen zu packen und waren großartig gemacht. Während Flint in Nassau einen Sieg verbuchen kann, gelingt es Rogers hier auf hoher See. Umso spannender wird es, wenn Rogers wieder in Nassau ankommt und auf die neue Situation dort reagieren muss.
Fazit: Diese Woche gibt es auf beiden Seiten Siege und Verluste zu verbuchen. Black Sails weiß weiterhin zu fesseln, scheut sich nicht davor, wichtige Figuren ins Gras beißen zu lassen und hält Spannung und Action hoch. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Figuren, die diese Woche wieder auftrumpfen durften. Und das mit bloßen Blicken.
9/10
Captain Berringer
Erwartungsgemäß wird es für Max (Jessica Parker Kennedy) diese Woche sehr brenzlig. Dummerweise wurde sie bei ihrem Treffen mit Silver (Luke Arnold) beobachtet, was Berringer (Chris Larkin) nun einen guten Grund gibt, sie in die Mangel zu nehmen. Denn auch wenn sie vorgibt, Long John eigentlich in Gewahrsam nehmen zu wollen, fehlt es doch an einer Erklärung, weshalb sie Berringer nichts vom Treffen erzählt hat.
An dieser Stelle muss einmal Chris Larkin gelobt werden, der seine fiese Rolle wirklich sehr überzeugend spielt (beziehungsweise gespielt hat). Man möchte jedenfalls nicht mit Max tauschen und es ist Eleanor (Hannah New) zu verdanken, dass das Verhör nicht eskalierte. Apropos Eleanor, auch ihr gegenüber macht Berringer deutlich, wer in Rogers (Luke Roberts) Abwesenheit das Sagen in Nassau hat. Er benötigt seine Männer, um Silver zu suchen und zu fangen und somit verschiebt sich die wichtige Reise von Madame Guthrie nach Philadelphia vorerst – ohne Wenn und Aber.
Was Berringer allerdings zum Verhängnis wird, ist seine rabiate Vorgehensweise. Es ist zwar sehr eindrucksvoll, wie er unbeirrt Silvers neuesten Brief vorliest und mögliche Gegner in der Bevölkerung nicht nur herausfordert, sondern anschließend als Feiglinge bezeichnet. Aber gegen Ende soll deutlich werden, dass er mit seiner harten Gangart (Eleanor warnt ihn sogar noch) genau das bewirkt, was er eigentlich im Keim ersticken wollte. Es ist zwar fraglich, ob der Angriff von Flint (Toby Stephens) nicht trotzdem stattgefunden hätte, aber dass Berringer die Gefangenen weiter aufknüpfen lässt, obwohl sich durch Max (unter Druck gesetzt von Eleanor) nun doch Hinweise auf den Aufenthaltsort der Widerstandsbewegung ergeben haben, spielte sicher den Angreifern in die Hände und überzeugte diejenigen, die sich noch unsicher waren, ob sie sich den Engländern widersetzen sollten.
Berringers Abgang war eine von den Szenen, die ziemlich perfekt daherkamen. Silver und Flint kannten den Mann nicht, hatten somit auch keinen Anlass, kein persönliches Motiv, hier in einem möglichen Duell während des Kampfes auf ihn zu stoßen. Stattdessen wurde die Ehre Israel (David Wilmot) zuteil, der geduldig auf grünes Licht von Silver wartet – Szenen, die keinen Dialog benötigten und alleine durch Blicke sehr kraftvoll wirkten.
Nassau fällt
Der Angriff selbst war eine Überraschung, mit der man in dieser Episode noch nicht gerechnet hätte. Da wurden Flint und Silver gerade erst wieder miteinander vereint und wenig später tauchen sie in der Stadt auf. Wobei auch Madi (Zethu Dlomo) an dieser Stelle nicht vergessen werden sollte. Wie sie von Johns Überleben erfährt, passte gut ins Bild. Man könnte vielleicht bemängeln, dass es ein etwas zu glücklicher Umstand war, wie Flint und Konsorten letztlich Silver und Hands vor den Engländern retten, aber um die Handlung hier in eine gute Richtung voranzutreiben, war dieser Schritt notwendig – und etwas Spannung kann dabei ohnehin nicht schaden.
In einem weiteren schönen Moment kann Silver Madi wieder in die Arme schließen, was von Flint aufmerksam beobachtet wird. Flints Mimik spricht dabei Bände. Er sieht genau das, was er vor geraumer Zeit verloren hat und weswegen es sich zu kämpfen lohnt. Gleichzeitig ist da ein Anflug von Bitterkeit in seinen Blicken, denn ob es für Silver und Madi ein Happy End geben wird oder ob ihre Geschichte ähnlich tragisch endet wie die von Flints großer Liebe, wird sich erst noch zeigen müssen.
Nachdem John auf den neuesten Stand gebracht wurde, hält unsere kleinere Gruppe am Plan fest, Nassau einen Besuch abzustatten. Dabei wird noch einmal betont, dass das Bündnis mit den Sklaven weiterhin fragil ist und dass es mit Billy Bones (Tom Hopper) und dessen Gefolge noch ein weiteres Problem gibt, um das sie sich (später) kümmern müssen.
Hier kommt dann auch eine weitere Überraschung ins Spiel. Denn Billy taucht unverhofft mit seinen Männern auf, als der Kampf in Nassau in vollem Gange ist. Sein Blickwechsel mit Flint lässt sich nicht einfach interpretieren. Ein freundliches Zunicken findet jedenfalls nicht statt. Man könnte dennoch sowas wie gegenseitigen Respekt wittern und vielleicht ist Bones auch in den Sinn gekommen, dass der Angriff auf Nassau zu diesem Zeitpunkt der bessere Weg ist. Aber wir sollten uns nun keinesfalls darauf verlassen, dass die Differenzen zwischen Flint und Bones durch diese Unterstützung beigelegt werden. Es liegt eher die Vermutung nahe, dass es nach dem Sieg zu weiteren Komplikationen zwischen den beiden kommt. Hoffentlich kann Silver hier ein wenig schlichten, sonst bleibt der Sieg womöglich nur ein vorrübergehender.
Was wir außerdem nicht vergessen sollten, ist das Fort und somit Eleanor und Max. Wie schwierig es sein kann, dort einzudringen, ist uns bereits aus vorherigen Staffeln bekannt. Aber wenn Flint Nassau halten will, wird er das Fort mit seinen Kanonen brauchen – schließlich ist Rogers gerade auf dem Weg zurück nach New Providence Island.
Blackbeards Tod
Kommen wir nun zu dem Teil, der sich zur See abspielt. Rogers hat zwar einen Plan, aber der ist doch sehr gewagt. Er hat keineswegs vor, vor Blackbeard (Ray Stevenson) davon zu segeln – dazu ist sein Schiff auch viel zu langsam. Stattdessen plant er einen Hinterhalt und hat sogar Erfolg damit. Whaaaaat???
Zunächst einmal sei angemerkt, dass man diesen Teil der Episode äußerst kritisch sehen kann. Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben, den Ausgang (und damit Blackbeards Tod) zu verhindern. Erstes Szenario: Teach ist (und sollte) nicht auf Gefangene aus sein. Also einfach Rogers Schiff mit den Kanonen zu Brei schießen, absaufen lassen und die Überlebenden gegebenenfalls aus dem Wasser fischen und gefangen nehmen. Fertig.
Zweites Szenario: Auch wenn ich das feindliche Schiff bereits kampfunfähig gemacht habe, setze ich nicht mit nur zwei Booten und geschätzt 20 Männern über, um mich vom Sieg zu überzeugen. Ich entere das Schiff ganz klassisch, indem ich mein riesiges Kriegsschiff längsseits zum Entern in Stellung bringe, um mit der vollen Besatzung auf das feindliche Schiff zu gehen (eventuelle Höhenunterschiede sollten kein Problem sein). Sollten sich da dann Leute widererwarten verschanzt haben, hätte ich die volle Truppenstärke zur Verfügung und nicht bloß das, was in zwei Ruderboote passt.
Uns wird allerdings das dritte Szenario gegeben, welches zwei Ruderboote und einen eher kleinen Trupp involviert. Gut, es ließ sich vielleicht nicht damit rechnen, dass Rogers mit seinem doch eher kleinen Schiff ein solches Aufgebot an Männern dabeihatte. Trotzdem wirkte es vermeidbar, eine solche Niederlage hinnehmen zu müssen. Rackham (Toby Schmitz) hätte nebenbei bemerkt auch trotzdem noch auf Konfrontationskurs steuern können – aber in Anbetracht von Anne (Clara Paget) kann man ihm die weiße Flagge sicher verzeihen. Zumal wahrscheinlich auch die Crew von Blackbeard nicht gerade erfreut darüber gewesen wäre, auf ihren Captain zu feuern.
Schlussendlich müssen wir aber die bittere Pille schlucken und mit ansehen, wie Rogers seinen Siegeslauf inszeniert. Harte Szenen. Nein, sehr harte Szenen, die uns zeigen, was es mit dem Wörtchen „Kielholen“ auf sich hat. Anfangs kann man noch vermuten, dass Rogers unseren Edward Teach bloß unter Wasser lässt. Aber spätestens beim zweiten Tauchgang wird uns klar, was „Kielholen“ wirklich bedeutet. Kein schöner Anblick.
Umso bemerkenswerter, dass Teach auch nach dem dritten Tauchgang noch lebt – und Rogers damit gewaltig in die Suppe spuckt. Denn die großen Reden, die er Berringer gegenüber gesprochen hat, verlaufen hier mehr oder weniger im Sande. Er verpasst Teach den Gnadenschuss und fährt nicht damit fort, Jack als nächsten kielholen zu lassen. Vermutlich ein schwerer Fehler, der ihn noch heimsuchen wird.
Auch hier sprechen die Blicke wieder Bände. In diesem Fall die von Jack Rackham, der mit seinem Leben schon abgeschlossen hatte und dann doch noch davonkam, weil ein gewisser Blackbeard einfach nicht sterben wollte. So sehr man auch den Weg zu diesem Szenario kritisieren kann, so erleichternd ist es doch, dass Jack (und Anne) noch eine Chance erhalten. Und die werden sie sicher auch nutzen. Schließlich will unser Jack in die Geschichtsbücher eingehen, koste es, was es wolle.
Unterm Strich wäre hier die Niederlage der Piraten vermutlich vermeidbar gewesen. Dennoch wussten die Szenen zu packen und waren großartig gemacht. Während Flint in Nassau einen Sieg verbuchen kann, gelingt es Rogers hier auf hoher See. Umso spannender wird es, wenn Rogers wieder in Nassau ankommt und auf die neue Situation dort reagieren muss.
Fazit: Diese Woche gibt es auf beiden Seiten Siege und Verluste zu verbuchen. Black Sails weiß weiterhin zu fesseln, scheut sich nicht davor, wichtige Figuren ins Gras beißen zu lassen und hält Spannung und Action hoch. Ganz zu schweigen von den zahlreichen Figuren, die diese Woche wieder auftrumpfen durften. Und das mit bloßen Blicken.
9/10