Clive77
Serial Watcher
In der Folge "XXXVII." nimmt die US-Serie Black Sails Anlauf für das große Finale. Die Episode setzt erneut auf die Figuren, wobei es dieses Mal neben verbalen auch zahlreiche physische Auseinandersetzungen gibt.
Jack Rackham
Jack Rackham (Toby Schmitz) befindet sich auf dem Weg nach Skeleton Island und bekommt dabei nicht allzu viel zu tun. Das ist aber trotzdem mehr als wir von Max (Jessica Parker Kennedy) und Anne (Clara Paget) zu sehen bekommen, die diese Woche eine Auszeit nehmen. Vermutlich befinden sie sich auf dem Weg zurück, nachdem die Verhandlungen mit Marion (Harriet Walter) letzte Woche - dank Max - gescheitert sind. Wäre das nicht der Fall, hätten wir vielleicht noch etwas von den beiden zu sehen bekommen. Aber sie dürften sicher im Finale vorbeischauen, schließlich müssen sie Jack noch die schlechten Nachrichten überbringen und einen verdienten Abschluss erhalten.
Das wohl nennenswerteste Ereignis auf Jacks Reise dürfte der plötzliche Tod des Reiseführers gewesen sein. Im einen Moment sinniert er noch mit Jack über die Seefahrt und ein paar Augenblicke später liegt er mit einem tödlichen Herzinfarkt am Boden - gerade als Jack zusammen mit Featherstone (Craig Jackson) schon die Insel vor Augen hat und über die kommenden Schritte nachdenkt. Ob Featherstone wohl wirklich genug Informationen von dem alten Kauz bekommen hat, um die Reise zu Ende zu bringen? Oder wird Jack sein Vorhaben abbrechen müssen, weil sie die Insel jetzt nicht mehr finden können?
Vermutung wäre, dass Jacks Ankunft auf Skeleton Island als ein Joker für die Piraten fungiert - denn für die endet diese Episode alles andere als gut. Verstärkung in Form von Rackham wäre da im Finale sicher wünschenswert und würde aufgrund von Jacks (jetzt tragischer Weise unnötiger) Mission sicher eine interessante Sache werden.
Woodes Rogers
Am besten zu gefallen wusste an Bord von Rogers (Luke Roberts) Schiff die verbale Auseinandersetzung zwischen ihm und Madi (Zethu Dlomo). Es war schon beachtlich, wie stringent Madi an ihren Zielen festhält und keinen Deut nachgibt. Rogers machte derweil einen erschöpften Eindruck, ist noch immer mitgenommen von Eleanors (Hannah New) Tod und versucht die Verantwortung dafür bei Madi abzuladen.
Das wirklich Großartige daran war aber, wohin der Schlagabtausch führt und welche Einblicke er in unsere Charaktere gab. Madi hat da beispielsweise den Kollegen Flint (Toby Stephens) und Silver (Luke Arnold) einiges voraus. Sie behält stets das große Bild im Auge (die Sklavenbefreiung) und gibt Rogers klipp und klar zu verstehen, dass sie dabei auch keine Rücksicht auf ihr eigenes Leben nimmt. Wäre Silver Rogers Geisel und die Situation somit vertauscht, würde sie sicher den Ansatz von Flint wählen und Silvers Befreiung als zweitrangig gegenüber ihrem großen Ziel erachten. Zudem versucht sie auch nicht, ihren Diskussionspartner einzulullen, wie Flint es so gerne macht. Somit nimmt sie auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, den wahren Schuldigen an Eleanors Tod zu benennen: Woodes Rogers. Bämm.
Und dieser (verbale) Schlag hat gesessen. Allerdings ergeben sich daraus keine guten Konsequenzen. Rogers kanalisiert seinen Zorn über diese Niederlage in einen heimlichen Angriff auf das Schiff der Piraten und zwar vor Ablauf des Ultimatums, womit die Reise nach Skeleton Island die letzte der Walrus gewesen war. Silver, Flint und Hands (David Wilmot) können da nur hilflos und aus der Ferne zusehen, wie die Engländer und Billy Bones (Tom Hopper) sich austoben.
An dieser Stelle gibt es allerdings auch etwas Kritik. Denn wie die Piraten sich da überrumpeln lassen, ist schon ein starkes Stück. Trotz (oder gerade wegen) des Nebels würden wir doch erwarten, dass die Mannschaft zahlreiche Wachen auf dem Schiff positioniert hat. Silver hätte schließlich in Betracht ziehen müssen, dass Rogers eventuell zu einem Schlag ausholt und angreift. Immerhin hat der den Ort des Handels bestimmt und schon vorher gezeigt, wie hart er durchgreifen kann. Auch die Anwesenheit von Billy hätte hier Grund zur (Vor-)Sorge sein müssen. Zuletzt dürfen wir uns noch fragen, wie der kleine Trupp es geschafft haben soll, das Innenleben des Schiffes in Brand zu setzen - denn sie werden wohl kaum dafür an Bord gekommen sein.
Flint vs. Silver
Das große Highlight der Episode wird von Rückblicken untermauert und läuft auf den Kampf Silver gegen Flint hinaus. Die Jagd auf Flint und Dooley (Laudo Liebenberg), die den Schatz verbuddeln wollen, ist schon toll gemacht und hält die Spannung stets hoch. Dazu noch die Kulisse der Insel, Flints Taktik, um die Verfolger zu trennen und Silvers Erkenntnis, dass der Schatz zuvor zurückgelassen wurde. Obendrein bekommt besonders Flint einiges zu tun, um sein Leben zu verteidigen und einen Verfolger nach dem anderen aus dem Verkehr zu ziehen.
Aber der Gipfel ist natürlich erst erreicht, wenn unsere beiden Kontrahenten aufeinandertreffen. Wer hätte den Kampf wohl gewonnen? Eine Frage, die sich nicht einfach beantworten lässt. Flint versucht zunächst, den Kampf zu vermeiden, wobei er Silver das Leben rettet und Dooley erschießt (Anmerkung: Somit ist Flint jetzt der einzige, der weiß, wo sich der Schatz befindet). Und auch wenn seine Worte und Versuche, Silver zu überzeugen, scheitern, bleibt zu vermuten, dass er John bloß im Kampf bezwungen, aber nicht getötet hätte (was dem Einbeinigen möglicherweise den entscheidenden Vorteil für einen tödlichen Schlag verschafft hätte). Anhand der Rückblicke wird uns zudem suggeriert, dass Silver einen Vorteil durch seine unbekannte Vergangenheit hat (ob wir davon wohl noch etwas erfahren?). Aber andererseits sehen wir in den Rückblicken nie, wie der Schüler den Meister besiegt. Tödliche Schläge kann Silver parieren, ja, aber ob er Flint einen tödlichen Gegenschlag hätte verpassen können, bleibt ungewiss.
Unterm Strich war das alles sehr spannend mit anzusehen und die Balance zwischen Action und ruhigeren Momenten (inklusive der Rückblicke, die das Verhältnis der beiden noch einmal betonen) gelungen. Aber der Zweikampf und somit scheinbar endgültige Bruch der Freundschaft ist keineswegs das Ende vom Lied. Dank Rogers Angriff werden sich Flint und Silver sicher wieder zusammenraufen und überlegen, was sie jetzt noch tun können. Aus Johns Sicht sollte eigentlich schon vorher klargewesen sein, dass der Schatz jetzt ohne Flint nicht mehr erreichbar ist. Und mit Blick auf die dezimierten Truppen (da bleibt ja jetzt nur noch Hands und vielleicht ein paar Überlebende) wäre es unsinnig, den Kampf mit Flint fortzusetzen. Irgendwie müssen die drei es schaffen, das Blatt wieder zu ihren Gunsten zu wenden (und nebenbei noch Madi befreien). Aber wie?
Sonstiges/Anmerkungen/Gedanken/Fragen
- De Groot (Andre Jacobs) und viele andere Piraten fallen Rogers Angriff zum Opfer, womit einige der langzeitigen (Neben-)Figuren über die Klinge springen. Auweia.
- Ben Gunn (Chris Fischer) wird von Billy verschont. Vorlagenkenner dürfte das freuen.
- Auch Flint metzelt einige bekannte Gesichter wie Joji (Winston Chong) nieder. War allerdings zu erwarten, dass es dort sechs Leute erwischen würde.
- Flint ist noch im Spiel. Tod im Serienfinale oder wird er entkommen? (Theoretisch besteht ja noch die Möglichkeit auf ein kleineres Happy End mit Thomas Hamilton).
- Wie wird Silver da wieder rauskommen? Und was ist mit Madi?
- Was wird aus Jack, Anne und Max?
Fazit: Eine sehr gelungene Episode, die gekonnt ihre Figuren einzusetzen weiß und mit mehreren Knalleffekten den Weg zum Serienfinale ebnet. Besonders die letzten Minuten zeigen dabei, dass das Ende unmittelbar bevorsteht, auch wenn ein paar Charaktere sich noch sputen müssen, um daran teilzuhaben.
8,5/10
Jack Rackham
Jack Rackham (Toby Schmitz) befindet sich auf dem Weg nach Skeleton Island und bekommt dabei nicht allzu viel zu tun. Das ist aber trotzdem mehr als wir von Max (Jessica Parker Kennedy) und Anne (Clara Paget) zu sehen bekommen, die diese Woche eine Auszeit nehmen. Vermutlich befinden sie sich auf dem Weg zurück, nachdem die Verhandlungen mit Marion (Harriet Walter) letzte Woche - dank Max - gescheitert sind. Wäre das nicht der Fall, hätten wir vielleicht noch etwas von den beiden zu sehen bekommen. Aber sie dürften sicher im Finale vorbeischauen, schließlich müssen sie Jack noch die schlechten Nachrichten überbringen und einen verdienten Abschluss erhalten.
Das wohl nennenswerteste Ereignis auf Jacks Reise dürfte der plötzliche Tod des Reiseführers gewesen sein. Im einen Moment sinniert er noch mit Jack über die Seefahrt und ein paar Augenblicke später liegt er mit einem tödlichen Herzinfarkt am Boden - gerade als Jack zusammen mit Featherstone (Craig Jackson) schon die Insel vor Augen hat und über die kommenden Schritte nachdenkt. Ob Featherstone wohl wirklich genug Informationen von dem alten Kauz bekommen hat, um die Reise zu Ende zu bringen? Oder wird Jack sein Vorhaben abbrechen müssen, weil sie die Insel jetzt nicht mehr finden können?
Vermutung wäre, dass Jacks Ankunft auf Skeleton Island als ein Joker für die Piraten fungiert - denn für die endet diese Episode alles andere als gut. Verstärkung in Form von Rackham wäre da im Finale sicher wünschenswert und würde aufgrund von Jacks (jetzt tragischer Weise unnötiger) Mission sicher eine interessante Sache werden.
Woodes Rogers
Am besten zu gefallen wusste an Bord von Rogers (Luke Roberts) Schiff die verbale Auseinandersetzung zwischen ihm und Madi (Zethu Dlomo). Es war schon beachtlich, wie stringent Madi an ihren Zielen festhält und keinen Deut nachgibt. Rogers machte derweil einen erschöpften Eindruck, ist noch immer mitgenommen von Eleanors (Hannah New) Tod und versucht die Verantwortung dafür bei Madi abzuladen.
Das wirklich Großartige daran war aber, wohin der Schlagabtausch führt und welche Einblicke er in unsere Charaktere gab. Madi hat da beispielsweise den Kollegen Flint (Toby Stephens) und Silver (Luke Arnold) einiges voraus. Sie behält stets das große Bild im Auge (die Sklavenbefreiung) und gibt Rogers klipp und klar zu verstehen, dass sie dabei auch keine Rücksicht auf ihr eigenes Leben nimmt. Wäre Silver Rogers Geisel und die Situation somit vertauscht, würde sie sicher den Ansatz von Flint wählen und Silvers Befreiung als zweitrangig gegenüber ihrem großen Ziel erachten. Zudem versucht sie auch nicht, ihren Diskussionspartner einzulullen, wie Flint es so gerne macht. Somit nimmt sie auch kein Blatt vor den Mund, wenn es darum geht, den wahren Schuldigen an Eleanors Tod zu benennen: Woodes Rogers. Bämm.
Und dieser (verbale) Schlag hat gesessen. Allerdings ergeben sich daraus keine guten Konsequenzen. Rogers kanalisiert seinen Zorn über diese Niederlage in einen heimlichen Angriff auf das Schiff der Piraten und zwar vor Ablauf des Ultimatums, womit die Reise nach Skeleton Island die letzte der Walrus gewesen war. Silver, Flint und Hands (David Wilmot) können da nur hilflos und aus der Ferne zusehen, wie die Engländer und Billy Bones (Tom Hopper) sich austoben.
An dieser Stelle gibt es allerdings auch etwas Kritik. Denn wie die Piraten sich da überrumpeln lassen, ist schon ein starkes Stück. Trotz (oder gerade wegen) des Nebels würden wir doch erwarten, dass die Mannschaft zahlreiche Wachen auf dem Schiff positioniert hat. Silver hätte schließlich in Betracht ziehen müssen, dass Rogers eventuell zu einem Schlag ausholt und angreift. Immerhin hat der den Ort des Handels bestimmt und schon vorher gezeigt, wie hart er durchgreifen kann. Auch die Anwesenheit von Billy hätte hier Grund zur (Vor-)Sorge sein müssen. Zuletzt dürfen wir uns noch fragen, wie der kleine Trupp es geschafft haben soll, das Innenleben des Schiffes in Brand zu setzen - denn sie werden wohl kaum dafür an Bord gekommen sein.
Flint vs. Silver
Das große Highlight der Episode wird von Rückblicken untermauert und läuft auf den Kampf Silver gegen Flint hinaus. Die Jagd auf Flint und Dooley (Laudo Liebenberg), die den Schatz verbuddeln wollen, ist schon toll gemacht und hält die Spannung stets hoch. Dazu noch die Kulisse der Insel, Flints Taktik, um die Verfolger zu trennen und Silvers Erkenntnis, dass der Schatz zuvor zurückgelassen wurde. Obendrein bekommt besonders Flint einiges zu tun, um sein Leben zu verteidigen und einen Verfolger nach dem anderen aus dem Verkehr zu ziehen.
Aber der Gipfel ist natürlich erst erreicht, wenn unsere beiden Kontrahenten aufeinandertreffen. Wer hätte den Kampf wohl gewonnen? Eine Frage, die sich nicht einfach beantworten lässt. Flint versucht zunächst, den Kampf zu vermeiden, wobei er Silver das Leben rettet und Dooley erschießt (Anmerkung: Somit ist Flint jetzt der einzige, der weiß, wo sich der Schatz befindet). Und auch wenn seine Worte und Versuche, Silver zu überzeugen, scheitern, bleibt zu vermuten, dass er John bloß im Kampf bezwungen, aber nicht getötet hätte (was dem Einbeinigen möglicherweise den entscheidenden Vorteil für einen tödlichen Schlag verschafft hätte). Anhand der Rückblicke wird uns zudem suggeriert, dass Silver einen Vorteil durch seine unbekannte Vergangenheit hat (ob wir davon wohl noch etwas erfahren?). Aber andererseits sehen wir in den Rückblicken nie, wie der Schüler den Meister besiegt. Tödliche Schläge kann Silver parieren, ja, aber ob er Flint einen tödlichen Gegenschlag hätte verpassen können, bleibt ungewiss.
Unterm Strich war das alles sehr spannend mit anzusehen und die Balance zwischen Action und ruhigeren Momenten (inklusive der Rückblicke, die das Verhältnis der beiden noch einmal betonen) gelungen. Aber der Zweikampf und somit scheinbar endgültige Bruch der Freundschaft ist keineswegs das Ende vom Lied. Dank Rogers Angriff werden sich Flint und Silver sicher wieder zusammenraufen und überlegen, was sie jetzt noch tun können. Aus Johns Sicht sollte eigentlich schon vorher klargewesen sein, dass der Schatz jetzt ohne Flint nicht mehr erreichbar ist. Und mit Blick auf die dezimierten Truppen (da bleibt ja jetzt nur noch Hands und vielleicht ein paar Überlebende) wäre es unsinnig, den Kampf mit Flint fortzusetzen. Irgendwie müssen die drei es schaffen, das Blatt wieder zu ihren Gunsten zu wenden (und nebenbei noch Madi befreien). Aber wie?
Sonstiges/Anmerkungen/Gedanken/Fragen
- De Groot (Andre Jacobs) und viele andere Piraten fallen Rogers Angriff zum Opfer, womit einige der langzeitigen (Neben-)Figuren über die Klinge springen. Auweia.
- Ben Gunn (Chris Fischer) wird von Billy verschont. Vorlagenkenner dürfte das freuen.
- Auch Flint metzelt einige bekannte Gesichter wie Joji (Winston Chong) nieder. War allerdings zu erwarten, dass es dort sechs Leute erwischen würde.
- Flint ist noch im Spiel. Tod im Serienfinale oder wird er entkommen? (Theoretisch besteht ja noch die Möglichkeit auf ein kleineres Happy End mit Thomas Hamilton).
- Wie wird Silver da wieder rauskommen? Und was ist mit Madi?
- Was wird aus Jack, Anne und Max?
Fazit: Eine sehr gelungene Episode, die gekonnt ihre Figuren einzusetzen weiß und mit mehreren Knalleffekten den Weg zum Serienfinale ebnet. Besonders die letzten Minuten zeigen dabei, dass das Ende unmittelbar bevorsteht, auch wenn ein paar Charaktere sich noch sputen müssen, um daran teilzuhaben.
8,5/10