Revolvermann
Well-Known Member
@McKenzie
Natürlich kann man das hinterfragen. Das soll man sogar. Darum geht es ja.
Es geht um unseren Umgang mit Medien und nicht die Verantwortung eines Geschichtenerzählers uns aufzuklären. Wenn ich etwas über das mittelalterliche Schottland wissen will gehe ich nicht zu Mel Gibson und gebe ihm 2 Stunden Zeit. Das ist schlicht nicht sein Job.
Denn natürlich nehmen Autoren und Filmemacher ständig reale Figuren und Orte für Fantasiegeschichten. Weil sie damit etwas ganz bestimmtes ausdrücken möchten und das ist halt völlig legitim.
Und das hat gar nichts mit Filmnerds zutun. Das umfasst die generelle Auffassungsgabe und die korrekte Einordnung von Medien innerhalb einer Gesellschaft. Erfahrungsgemäß sind Filmnerds oftmals sogar schlechter darin, Geschichten ganz abgesehen von Motiven und erzählerischer Basis der Figuren unemotional als Erzählung zu ergründen. Es braucht sich niemand tiefgehender informieren. Lediglich die Feststellung, dass es sich um einen Film als unterhaltungstechnisches Konsumgut handelt, reicht völlig aus. Wer das als Anlass sieht, sich im Anschluss beispielsweise mit einem historischen Thema in der Tiefe zu befassen, kann natürlich noch einiges aus anderen Quellen herausziehen. Denn spätestens dann wird klar, dass diese 100 Minuten (Schau-)Spiel zu so etwas ohnehin nicht in der Lage sind. Ich meine, im Detail ist kein historischer Film 100% korrekt. Kann er gar nicht sein. Also müsste vor jedem dieser Filme eine Texttafel. Vielleicht in rot, gelb und grün, je nach Wahrheitsgrad. Aber wer bestimmt das dann? Und wer kann es bei Überlieferungen, falschen Erinnerungen, verschiedenen Blickwinkeln und Quellen überhaupt bestimmen? Natürlich wäre das am Ende totaler Nonsens. Also wenn alles in verschiedenem Ausmaß eine Texttafel tragen könnte, warum die dann nicht sofort weglassen und es als das nehmen, was es ist? Ein Theater. Ein Schauspiel. Eine Inszenierung.
Für mich trägt also der eher naive Versuch Erzählungen in Form eines Spielfilms sozusagen in "wahre Filme" und "unwahre Filme" via entsprechender Werbung oder Disclaimer einzuteilen dazu bei, eine Gesellschaft anstatt zum selber-Denken zu animieren, mit zum scheitern verurteilter Schubladen oder Texttafeln, quasi in vorgekauter Sicherheit zu wiegen und damit taub für Desinformation und alternative Fakten zu machen.
In einer Welt, in der es zur allgemeinen Auffassung gehört sich selbst zu bilden, auf rationale Weise kritisch zu sein und nicht der Versuch permanent andere zu erziehen, weil die das ja falsch auffassen könnten, sind bösartige Propagandafilme gar nicht möglich.
Das geht natürlich nur wenn tatsächlich jeder in sich geht und nicht indem man sich auf Texttafeln und Einteilungen von fiktiven Erzählungen verlässt. Egal ob 1% fiktiv oder 50% oder 80%.
Natürlich kann man das hinterfragen. Das soll man sogar. Darum geht es ja.
Es geht um unseren Umgang mit Medien und nicht die Verantwortung eines Geschichtenerzählers uns aufzuklären. Wenn ich etwas über das mittelalterliche Schottland wissen will gehe ich nicht zu Mel Gibson und gebe ihm 2 Stunden Zeit. Das ist schlicht nicht sein Job.
Denn natürlich nehmen Autoren und Filmemacher ständig reale Figuren und Orte für Fantasiegeschichten. Weil sie damit etwas ganz bestimmtes ausdrücken möchten und das ist halt völlig legitim.
Und das hat gar nichts mit Filmnerds zutun. Das umfasst die generelle Auffassungsgabe und die korrekte Einordnung von Medien innerhalb einer Gesellschaft. Erfahrungsgemäß sind Filmnerds oftmals sogar schlechter darin, Geschichten ganz abgesehen von Motiven und erzählerischer Basis der Figuren unemotional als Erzählung zu ergründen. Es braucht sich niemand tiefgehender informieren. Lediglich die Feststellung, dass es sich um einen Film als unterhaltungstechnisches Konsumgut handelt, reicht völlig aus. Wer das als Anlass sieht, sich im Anschluss beispielsweise mit einem historischen Thema in der Tiefe zu befassen, kann natürlich noch einiges aus anderen Quellen herausziehen. Denn spätestens dann wird klar, dass diese 100 Minuten (Schau-)Spiel zu so etwas ohnehin nicht in der Lage sind. Ich meine, im Detail ist kein historischer Film 100% korrekt. Kann er gar nicht sein. Also müsste vor jedem dieser Filme eine Texttafel. Vielleicht in rot, gelb und grün, je nach Wahrheitsgrad. Aber wer bestimmt das dann? Und wer kann es bei Überlieferungen, falschen Erinnerungen, verschiedenen Blickwinkeln und Quellen überhaupt bestimmen? Natürlich wäre das am Ende totaler Nonsens. Also wenn alles in verschiedenem Ausmaß eine Texttafel tragen könnte, warum die dann nicht sofort weglassen und es als das nehmen, was es ist? Ein Theater. Ein Schauspiel. Eine Inszenierung.
Für mich trägt also der eher naive Versuch Erzählungen in Form eines Spielfilms sozusagen in "wahre Filme" und "unwahre Filme" via entsprechender Werbung oder Disclaimer einzuteilen dazu bei, eine Gesellschaft anstatt zum selber-Denken zu animieren, mit zum scheitern verurteilter Schubladen oder Texttafeln, quasi in vorgekauter Sicherheit zu wiegen und damit taub für Desinformation und alternative Fakten zu machen.
In einer Welt, in der es zur allgemeinen Auffassung gehört sich selbst zu bilden, auf rationale Weise kritisch zu sein und nicht der Versuch permanent andere zu erziehen, weil die das ja falsch auffassen könnten, sind bösartige Propagandafilme gar nicht möglich.
Das geht natürlich nur wenn tatsächlich jeder in sich geht und nicht indem man sich auf Texttafeln und Einteilungen von fiktiven Erzählungen verlässt. Egal ob 1% fiktiv oder 50% oder 80%.