Ich hab den Film jetzt auch gesehen und fass das ganze mal in einer Kurzkritik zusammen:
Bevor man sich ein falsches Bild macht, ist der Film keine typische Romanze, und schon gar kein "Schwuchteleien" Film, was viele ja befürchten. Es gibt keine kitschigen Tuntereien und überhaupt ist die gesamt Atmosphäre sehr gelassen, sehr vernünftig.
Die Beziehung zwischen den beiden findet ihren Anfang sehr zufällig im Affekt; es passiert einfach und wirkt dadurch noch viel glaubhafter. Auch danach sieht man die beiden weiterhin als typische Cowboys, nicht als "die schwulen". Die wenigen Berührungs-Szenen zwischen den beiden mögen für den einen oder anderen unangenehm sein, aber insgesamt gibt es nur eine sehr direkte Szene im Film, bei der man aber auch nichts wirklich sieht.
Das, was einem bei Brokeback Mountain am ehesten in Erinnerung bleiben wird, ist die umwerfende Regie. Ang Lee's Film sieht nicht fantastisch aus, er hat auch noch eine fantastische Atmosphäre und einen Score, den man so schnell nicht vergisst.
Gyllenhaal und Williams sind gut, Heath Ledger schießt aber den Vogel ab. Mit seiner packenden Darstellung wirkt er wie Clint Eastwood in seinen besten Tagen. Er hätte den Oscar für Beste Darstellung ebenso sehr verdient wie Hoffman. Eine gewisse Ansprache von Gyllenhaal und die letzte Szene des Films haben mich ehrlich gesagt sehr berührt, mehr als viele andere in letzter Zeit, überraschte mich.
Einziger Kritikpunkt - Anne Hathaway ist ein wenig fehlbesetzt, da man der jungen Darstellerin trotz Perücken nicht abnimmt, das sie älter als 25 ist.
Unter dem Strich, ein sehr berührender und erstklassig gemachter Film, über dessen schwieriges Thema man auch hinweg sehen kann.
- 9 / 10