Läuft der denn noch bzw. lief der überhaupt irgendwo im Kino? Ist in jedem Fall ein wahnsinniger Unfug. Die Idee eines Meta-Sequels, in dem das Original ein Film ist, der auf wahren Begebenheiten beruht, die einige Jahrzehnte vor Handlung des neuen Films stattfunden ist irgendwie ganz witzig, aber auch nicht besonders effektiv, weil das Original eh kein Mensch gesehen hat. Das Gegenüberstellen von Szenen aus dem alten Film und der Geschehnisse im Jetzt der Filmhandlung ist am Anfang noch originell, fängt aber auch schnell an kaum mehr darzustellen, als den eigenen, hochgestochenen Metaanspruch zu erfüllen. Im Gegensatz zum großen Metaslasher-Optimum Scream ist Warte, bis es dunkel wird auch leider befreit von jeglichem Humor und nimmt sich und sein Konzept so ernst, dass der Staub übertritt. Das große Problem des Films: Die Idee ist gar nicht mal schlecht, aber die Umsetzung ist es. In knapp 80 Minuten hetzt der Film durch die Handlung, hat ein bisschen Ermittlungsarbeit der blassen Hauptfigur, hat einige durchaus gelungen derbe Mordszenen, aber warum einen das jetzt interessieren, wieso man irgendwie mit der Protagonistin mitfiebern soll und ob die Handlung noch irgendwann auf ein rundes Ganzes kommt, darauf weiß das Drehbuch keine Antworten. Eebenfalls wenig hilfreich: Die überzogene Inszenierung: Kaum eine Szene kommt aus ohne Dutch Angles oder andersweitig merkwürdige Perspektiven, ohne eine sich ständig bewegende Kamera, einen nervösen Schnitt und ohne die befremdliche Ausleuchtung zwischen 90er-Jahre Soap und Michael Bay Unterwäschewerbung. Aber selbst dem wäre das unschöne Licht vermutlich zu unsubtil gewesen. Wenn man die Meta-Verbindung zum Original erglässt, die sowieso nur zum Selbstzweck verkommt, hat man einen uninteressanten, wenig originellen 08/15-Slasher mit Figuren, die nicht der Rede wert sind. Muss man nicht gesehen haben. Andererseits: Was will man von den Leuten hinter American Horror Story auch erwarten?
3/10