Die Thriller-Welle

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Thriller waren ja schon meistens beliebt und dominierten nicht selten die Bestseller-Listen. Doch zur Zeit scheint es das gefragteste Genre überhaupt zu sein - sieht man sich die aktuelle Verkaufserfolge an, sind die Thriller so in wie nie zuvor. Am "besten" diejenigen, die unter einem skandinawischen Pseudonym wie Olsen veröffentlicht werden. Gleichzeitig werden diese Thriller immer unlogischer und dümmer, finde ich. Es geht nicht mehr um Atmosphäre, sondern ist nur noch darauf ausgelegt, mit möglichst vielen Details zu schocken, während das Handeln der Figuren immer weniger glaubhaft ist. Hauptsache Blut und Überraschung, auch wenn die Wendungen dann immer mehr ins Surreale abdriften (aber immer noch als realistisch verkauft werden).
Mir gefällt diese Entwicklung ganz und gar nicht, wie sieht es bei euch aus?

Lese momentan "Das Opfer" von John Katzenbach, deshalb das Thema. Je weiter ich komme, umso dämlicher wird nämlich die Handlung. Ist John Katzenbach irgendwie geistig beschränkt oder hält er seine Leser für beschränkt?
 

Presko

Don Quijote des Forums
hab mich nie für interessiert. Fand immer, wenn Thriller dann als Film. Vieles ist ja häufig auch eher schwach und plump geschrieben. Im Moment aber zum Zeitvertreib zieh ich mir einige Thriller rein. Mal als geschriebenes - mal als Hörbuch. Kauf mir da aber nix, sondern leih die in der Bibliothek aus.
Aber erfolgreich waren die ja schon immer. Man siehe nur all die Veröffentlichungen an.
Ich hab ja auch ein paar Thriller geschrieben. Allerdings eher aus Liebe zur Hauptfigur, die ich durch vier Manuskripte schon entwickeln konnte und so sind die Geschichten auch 50P. Charakterdrama und 50P. Thriller geworden. Machte zum Schreiben schon viel Spass, da sich in dem Genre einiges machen lässt.
 

The Blorps

BG Enfant Terrible
Von Katzenbach halte ich nichts. Seine Bücher haben mich auch nicht interessiert.

Also Ich merke diese Verschlechterungen eher bei Autoren wie Henning Mankell, der Chinese war wohl leider nicht so gut. Das Hardcover dient jetzt als Erhöhungs-Podest für meinen Bildschirm.
Auch bei Ken Follett sind die Bücher schlechter geworden, weil er vorwiegend immer das gleiche Schema hat. Genauso wie bei Mankell, bei dem man merkt dass er über schwedische Politik und die schwedische Polizei jammert.
Auf Dauer gehts auf die Nerven.

Ich lese vorwiegend Bücher von Preston & Child, Cornwell. Habe bislang auch nur historische Romane und Wissenschafts-Thriller gelesen.
War bisher auch immer zufrieden mit meinen Romanen von den drei Autoren.

Die härtesten Crime-Thriller die ich bisher gelesen haben waren von Tess Gerritsen und Karin Slaughter, gut die sind hart in ihren Beschreibungen. Da fand ich die von Simon Beckett noch recht milde.

Es ist auch deine Ansicht von den neueren Thrillern. Die kann ich nicht immer teilen. Stephen King wäre auch so einer, hab da gleich The Stand aufgegeben. Furchtbar schlechtes Buch, zu viel Beschreibung von der Umwelt der Charaktere, zu langatmig und zu dick das Buch.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
The Stand ist ja auch kein Thriller und versucht auch nicht, einer zu sein. Begeistert bin ich zwar auch nicht (zu ausschweifend), aber als schlecht würde ich das Buch nicht bezeichnen. King verliert sich leider oft in den Details unnd vernachlässigt das Fortschreiten der Handlung.

Gegen Thriller habe ich ja nicht prinzipell etwas; mir gefallen zum Beispiel die Hannibal-Lecter-Reihe von Thomas Harris und auch viele von Jeffery Deaver. Er ist auch sehr wendungsreich, aber meistens sind seine Twists wenigestens halbwegs glaubhaft. Bei einem Thriller von Katzenbach habe ich das Gefühl, ein Buch über Außerirdische zu lesen, so wie sie sich verhalten.
 

The Blorps

BG Enfant Terrible
Das ist es ja, ich will ne Handlung die mich fesselt und keine auschweifende Beschreibung der Details. Bei manchen Krimis, wie die von Simon Beckett kann das durchaus interessant sein, wenn es um den Tatort bzw. um die Leiche geht.
Ja das "Schweigen der Lämmer" ist ein sehr gutes Buch, aber die anderen habe ich noch nicht gelesen. Sind die empfehlenswert? Da weil letztens die Neueren Hannibal-Filme hatten mich nicht mehr überzeugen können.
Thomas Harris ist aber nicht mit dem Autor Richard Harris verwandt? Jener Autor der Bücher "Pompeij", "Imperium", "Vaterland". Seine ersten hier genannten Bücher fand ich ungemein spannend, besonders Pompeij hat mir eine Ahnung gegeben, wie der Ausbruch damals wahrgenommen wurde.

Ich schweif jetzt hier zu arg aus. Auch ich bin jedenfalls immer auf der Suche nach richtig guten Thrillern. Wissenschafts-Thriller lieb ich. Frank Schätzings "Der Schwarm" war klasse, bis er aber am Ende zu sehr in Action abgedriftet war.
Den hatte ich sogar mal in der Schule empfohlen einer Biolehrerin, weil das Thema Evolution auch darin aufgegriffen wurde und ganz anschaulich vermittelt wurde. Prompt hat sie das Buch mit ihrer anderen Klasse in Deutsch gelesen.
 

Tyler Durden

Weltraumaffe
Teammitglied
Ja, die anderen Bücher von Thomas Harris (nein, nicht verwandt mit Richard) sind auch sehr empfehlenswert, außer "Hannibal Risinig". Besonders "Roter Drache", "Das Schweigen der Lämmer" und "Schwarzer Sonntag" sind sehr gut, wobei der letztere keinen Bezug zu Hannibal Lecter hat, sondern von einem Ami handelt, der zusammen mit Islamisten einen großen Anschlag auf die USA durchführt. Das Buch ist von 1975. Der Autor arbeitete lange als Kriminalreporter und hat sich stets von realen Begebenheiten inspirieren lassen (sowohl bei Hannibal als auch bei Terror).
 
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