Die Wannseekonferenz (ZDF)

Woodstock

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Und damit habe ich mein Abendprogramm, danke sehr!

EDIT: Ein beängstigendes Kammerspiel. Als jemand der in einem Amt arbeitet, finde ich es gruselig wie ähnlich der Ton ist.
 
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Bambi

hat verrückte Rehkitzideen
Hab nur mitbekommen, das einige nicht so begeistert waren, das der Stoff nach Mitte der 80er und dem meiner Meinung nach gelungen US Film (2001 mit Sir Kenneth Branagh der Reinhard Heydrich so kaltschnäutzig gespielt hat, und zurecht damals den Emmy für die Rolle gewonnen hat ) schon wieder verfilmt wurde. Deren Meinung nicht meine.

OT Wie nötig es ist und wie wenig Wissen allgemein über das ein oder andere Ereignis weltweit besteht,wo ich manchmal nur noch den Kopf schütteln möchte zeigt die Geschichte mit Tom Cruise. Der war von der "erfundene Geschichte" von Operation Walküre so begeistert und denn völlig entsetzt als eben auch da Kenneth Branagh ihn aufgeklärt hat. Das sei wirklich passiert..

Bin am Samstag ein Stück die Isestr runtergelaufen, vor fast jedem Haus waren Stolpersteine Ich frag mich immer wie man es immer noch leugnen kann.
 
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Raphiw

Guybrush Feelgood
Hab nur mitbekommen, das einige nicht so begeistert waren, das der Stoff nach Mitte der 80er und dem meiner Meinung nach gelungen US Film (2001 mit Sir Kenneth Branagh der Reinhard Heydrich so kaltschnäutzig gespielt hat, und zurecht damals den Emmy für die Rolle gewonnen hat ) schon wieder verfilmt wurde. Deren Meinung nicht meine.

OT Wie nötig es ist und wie wenig Wissen allgemein über das ein oder andere Ereignis weltweit besteht,wo ich manchmal nur noch den Kopf schütteln möchte zeigt die Geschichte mit Tom Cruise. Der war von der "erfundene Geschichte" von Operation Walküre so begeistert und denn völlig entsetzt als eben auch da Kenneth Branagh ihn aufgeklärt hat. Das sei wirklich passiert..

Bin am Samstag ein Stück die Isestr runtergelaufen, vor fast jedem Haus waren Stolpersteine Ich frag mich immer wie man es immer noch leugnen kann.

Ja, davon habe ich auch einige bei mir in der Straße und auch einen Koffer aus Kupfer der "als vergessener Koffer" an einem ehemaligen deportationsplatz steht. Ich finde es ziemlich gut wie in Deutschland die Erinnerungskultur gehandhabt wird. Neulich sah ich im ARD einen Beitrag wo sich eine Schulklasse auch einmal gezielt mit den homosexuellen opfern des Nationalsozialismus auseinandergesetzt haben. Das hat mich gefreut, weil ich finde das hier auch sehr starker Nachholbedarf besteht.
 

Raphiw

Guybrush Feelgood
"Gut" ist relativ oder wie erklärt sich dann die Existenz der AFD und die Vergleiche der 'Spaziergänger'?
Gut ist das immer wieder etwas gemacht wird. Den Koffer gibt es z.b. erst seit 3 Jahren. Ich will nicht wissen wo wir wären wenn wir nicht eine solche Erinnerungskultur hätten. Gut ist manchmal auch einfach nur gut. Ich denke jedenfalls nicht das ein Mangel an Erinnerungskultur für Spaziergänger verantwortlich ist. Zumal diese Gruppe ja ein Pool allerlei Spinnern ist. Von Antisemiten, über Ökofaschisten und von Spirituellen Quacksalbern über Links/Rechtsradikale etc... Ich glaube eine Gruppe ließ sich noch nie so schwer greifen wie die Querdenker.
 

Joel.Barish

dank AF
Also den Film habe ich gesehen. Hat mir eigentlich ziemlich gut gefallen. Alles ist sehr nüchtern und so wenig wie möglich "filmisch" dramatisiert, sondern - so jedenfalls mein Eindruck - will den Eindruck eines nachgestellten historischen Dokuments erwecken. Wäre es nicht so bekannt bzw. glaubwürdig, man könnte es beinahe für eine Groteske halten, wie hier das NSDAP "Office" mit allen innerbetrieblichen Klischees, Ego-Trips und Zuständigkeitsphrasen über Millionen Menschenleben "diskutieren".

Ich fand, dass nicht alle Figuren bzw. nicht alle Darsteller auf den gleichen Tonfall eingestellt waren. Manches liegt aber sicherlich auch an der Interpretation des jeweiligen Charakters, wenn z.B. Eichmanns roboterhafte Art schon zuweilen parodistische Züge annimmt. Der brümmige und irgendwie "modern" wirkende Müller passte mir darstellerisch aber irgendwie am besten. Ich meine das mit Respekt und Anerkennung, aber Familie Diehl scheint perfekt für Rollen dieser Art (oder eben "Inglourious Basterds") zu sein.

Als faktenorientierte Nachstellung fand ich das sehr gelungen und definitiv sehenswert. Die gesamte Herangehensweise scheint nach dem Hannah Arendt Prinzip der viel zitierten "Banalität des Bösen" geprägt worden zu sein. Erscheint mir richtig und wirkungsvoll. Kleinere bis mittelgroße Probleme habe ich aber mit der quasi-dokumentarischen Attitüde des Films, die durch kleinere Szenen des "Zwischenmenschlichen" untergraben wird und die generell einfach irgendwann an ihre Grenzen kommt. Der Film bzw. ein (Spiel)Film kann einfach kein historischer Fakt, kein Dokument sein. Und der groteske "Zickenkrieg" dieser Herren verwässert so manchen guten Eindruck irgendwie schon.

Das fällt insgesamt aber unter "Kritik auf hohem Niveau". Definitiv sehenswert.
 

Manny

Professioneller Zeitungsbügler
EDIT: Ein beängstigendes Kammerspiel. Als jemand der in einem Amt arbeitet, finde ich es gruselig wie ähnlich der Ton ist.
Ja, ging mir auch ein bisschen so.
Ansonsten würde ich mich im Wesentlichen Joel anschließen.

Interessant fand ich bei zwei der Herren auch, wie man zwischendurch fast den Eindruck hatte, dass sie sich mit der Ermordung der Juden nicht so wohl fühlen, nur um dann zu hören, dass es nicht die Ermordung der Juden ist, wegen der sie sich nicht so wohl fühlen.
 
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